Es füllt sich ganz das Herz von Zärtlichkeit –Sie ist´s, sie steht vor mir. Welch ein Gefühl!Ist es Verirrung was mich nach dir zieht?Ist´s Raserei? ist´s ein erhöhter Sinn,Der erst die höchste reinste Wahrheit faßt?Ja, es ist das Gefühl, das mich alleinAuf dieser Erde glücklich machen kann;Das mich allein so elend werden ließ,Wenn ich ihm widerstand und aus dem HerzenEs bannen wollte.
Wenn der uralte Heilige Vater Mit gelassener Hand Aus rollenden Wolken Segnende Blitze Über die Erde sät, Küß ich den letzten Saum seines Kleides, Kindliche Schauer Treu in der Brust. Denn mit Göttern Soll sich nicht messen Irgendein Mensch Hebt er sich aufwärts Und berührt Mit dem Scheitel die Sterne, Nirgends haften dann Die unsichern Sohlen, Und mit ihm spielen Wolken und Winde. Steht er mit festen, Markigen KnochenAuf der wohlgegründeten, Dauernden Erde, Reicht er nicht auf, Nur mit der Eiche Oder der Rebe Sich zu vergleichen. Was unterscheidet Götter von Menschen? Daß viele Wellen Vor jenen wandeln, Ein ewiger Strom: Uns hebt die Welle, Verschlingt die Welle, Und wir versinken. Ein kleiner Ring Begrenzt unser Leben, Und viele Geschlechter Reihen sich dauernd An ihres Daseins Unendliche Kette.
Rosen, ihr blendenden, Balsam versendenden! Flatternde, schwebende, Heimlich belebende, Zweiglein beflügelte, Knospen entsiegelnde, Eilet zu blühn.
Uf´m BergliBin i gsässe,Ha de VögleZugeschaut;Hänt gesunge,Hänt gesprunge,Hänt´s NästliGebaut. Im ä GarteBin i gstande,Ha de ImbliZugeschaut;Hänt gebrummet,Hänt gesummet,Hänt ZelliGebaut. Uf d´WieseBin i gange,Lugt´i Summer-Vögle a;Hänt gesoge,Hänt gepfloge,Gar z´schön hänt´sGetan. Und da kummt nuDer Hansel,Und da zeig iEm froh,Wie sie´s mache,Und mer lacheUnd mache´sAu so.
Feiger Gedankenbängliches Schwanken,weibisches Zagenängstliches Klagenwendet kein Elendmacht dich nicht frei.Allen Gewaltenzum Trotz sich erhalten,nimmer sich beugenkräftig sich zeigenruftet die Armeder Götter herbei.
Sagt es niemand, nur den Weisen,Weil die Menge gleich verhöhnet,Das Lebend´ge will ich preisenDas nach Flammentod sich sehnet.In der Liebesnächte Kühlung,Die dich zeugte, wo du zeugtest,Überfällt dich fremde FühlungWenn die stille Kerze leuchtet.Nicht mehr bleibest du umfangenIn der Finsternis Beschattung,Und dich reißet neu VerlangenAuf zu höherer Begattung.Keine Ferne macht dich schwierig,Kommst geflogen und gebannt,Und zuletzt, des Lichts begierig,Bist du Schmetterling verbrannt.Und so lang du das nicht hast,Dieses: Stirb und werde!Bist du nur ein trüber GastAuf der dunklen Erde.
Keinen Reimer wird man findenDer sich nicht den besten hielte,Keinen Fiedler, der nicht lieberEigne Melodien spielte.Und ich konnte sie nicht tadeln;Wenn wir andern Ehre geben,Müssen wir uns selbst entadeln;Lebt man denn, wenn andre leben?Und so fand ich´s denn auch justeIn gewissen Antichambern,Wo man nicht zu sondern wußteMäusedreck von Koriandern.Das Gewesne wollte hassenSolche rüstge neue Besen,Diese dann nicht gelten lassenWas sonst Besen war gewesen.Und wo sich die Völker trennenGegenseitig im Verachten,Keins von beiden wird bekennen,Daß sie nach demselben trachten.Und das grobe SelbstempfindenHaben Leute hart gescholten,Die am wenigsten verwinden,Wenn die andern was gegolten.
Enthusiasmus vergleich´ ich gernDer Auster, meine lieben Herrn,Die, wenn ihr sie nicht frisch genoßt,Wahrhaftig ist eine schlechte Kost.Begeistrung ist keine Heringsware,Die man einpökelt auf einige Jahre.
Kehre nicht in diesem KreiseNeu und immer neu zurück!Laß, o laß mir meine Weise,Gönn’, o gönne mir mein Glück!Soll ich fliehen? Soll ich’s fassen?Nun gezweifelt ist genug.Willst du mich nicht glücklich lassen,Sorge, nun so mach mich klug.
Wodurch bewegt er alle Herzen?Wodurch besiegt er jedes Element?Ist es der Einklang nicht, der aus dem Busen dringtUnd in sein Herz die Welt zurückeschlingt?Wo ist der Lehrer, dem man glaubt?Tu, was dir dein kleines Gemüt erlaubt.Wo ich ihn nicht hab,Ist mir das Grab,Die ganze WeltIst mir vergällt.