Zu erfinden, zu beschließen,Bleibe, Künstler, oft allein;Deines Wirkens zu genießen,Eile freudig zum Verein!Dort im Ganzen schau, erfahreDeinen eignen Lebenslauf,Und die Taten mancher JahreGehn dir in dem Nachbar auf. [...]Wohl erfunden, klug ersonnen,Schön gebildet, zart vollbracht,So von jeher hat gewonnenKünstler kunstreich seine Macht.Zu des Lebens lustigem SitzeEignet sich ein jedes Land.
Für ein zufriedenes Leben braucht man neun Dinge:Genügend Gesundheit, daß die Arbeit Freude macht;Genügend Wohlstand, um seine Bedürfnisse zu befriedigen;Genügend Kraft, um mit seinen Schwierigkeiten zu kämpfen und sie zu besiegen;Genügend Gnade, um seine Sünden zu bekennen und zu überwinden;Genügend Geduld, um sich zu bemühen, bis etwas Gutes zustandegekommen ist;Genügend Nächstenliebe, um in seinen Nachbarn etwas Gutes zu entdecken;Genügend Liebe, um sich zu entschließen, anderen zu helfen;Genügend Glaube, um die wahren Werke Gottes zu tun;Genügend Hoffnung, daß all die angstvollen Zukunftsgedanken schwinden.
Vieles kann ich ertragen.Die meisten beschwerlichen DingeDuld ich mit ruhigem Mut,wie es ein Gott mir gebeut.Wenige sind mir jedoch wieGift und Schlange zuwider,Viere: Rauch des Tabaks,Wanzen und Knoblauch und †.
Warum ich wieder zum Papier mich wende?Das mußt du, Liebster, so bestimmt nicht fragen!Denn eigentlich hab ich dir nichts zu sagen;Doch kommt´s zuletzt in deine lieben Hände.Weil ich nicht kommen kann, soll, was ich sende,Dein ungeteiltes Herz hinübertragenMit Wonnen, Hoffnungen, Entzücken, Plagen:Das alles hat nicht Anfang, hat nicht Ende.Ich mag vom heut´gen Tag dir nichts vertrauen,Wie sich im Sinnen, Wünschen, Wähnen, WollenMein treues Herz zu dir hinüberwendet.So stand ich einst vor dir, dich anzuschauen,Und sagte nichts! Was hätt´ ich sagen sollen?Mein ganzes Wesen war in sich vollendet.
Man weiß: das Volk taugt aus dem Grunde nichts,Geschnürten Leibs, geschminkten Angesichts.Nichts haben sie Gesundes zu erwidern,Wo man sie anfaßt, morsch in allen Gliedern.Man weiß, man siehts, man kann es greifen,Und dennoch tanzt man, wenn die Luder pfeifen!
Willst du dir ein hübsch Leben zimmern,Mußt dich ums Vergangne nicht bekümmern;Das wenigste muß dich verdrießen;Mußt stets die Gegenwart genießen,Besonders keinen Menschen hassenUnd die Zukunft Gott überlassen.
Füllest wieder Busch und TalStill mit Nebelglanz,Lösest endlich auch einmalMeine Seele ganz. Breitest über mein GefildLindernd deinen Blick,Wie des Freundes Auge mildÜber mein Geschick. Jeden Nachklang fühlt mein HerzFroh- und trüber Zeit,Wandle zwischen Freud´ und SchmerzIn der Einsamkeit. Fließe, fließe, lieber Fluß!Nimmer werd´ ich froh;So verrauschte Scherz und KußUnd die Treue so. Ich besaß es doch einmal,was so köstlich ist!Daß man doch zu seiner QualNimmer es vergißt! Rausche, Fluß, das Tal entlang,Ohne Rast und Ruh,Rausche, flüstre meinem SangMelodien zu! Wenn du in der WinternachtWütend überschwillstOder um die FrühlingsprachtJunger Knospen quillst. Selig, wer sich vor der WeltOhne Haß verschließt,Einen Freund am Busen hältUnd mit dem genießt, Was, von Menschen nicht gewußtOder nicht bedacht,Durch das Labyrinth der BrustWandelt in der Nacht.
Euren Beifall zu gewinnen, Schmückten wir uns diese Nacht, Junge Florentinerinnen Folgten deutschen Hofes Pracht; Tragen wir in braunen Locken Mancher heitern Blume Zier; Seidenfäden, Seidenflocken Spielen ihre Rolle hier. Denn wir halten es verdienstlich, Lobenswürdig ganz und gar, Unsere Blumen, glänzend künstlich, Blühen fort das ganze Jahr. Allerlei gefärbten Schnitzeln Ward symmetrisch recht getan; Mögt ihr Stück für Stück bewitzeln, Doch das Ganze zieht euch an. Niedlich sind wir anzuschauen, Gärtnerinnen und galant; Denn das Naturell der Frauen Ist so nah mit Kunst verwandt.
Des Menschen Tage sind verflochten, die schönsten Güter angefochten, es trübt sich auch der frei´ste Blick; du wandelst einsam und verdrossen, der Tag verschwindet ungenossen in abgesonderten Geschick. Wenn Freundesantlitz dir begegnet, so bist du gleich befreit, gesegnet, gemeinsam freust du dich der Tat. Ein Zweiter kommt, sich anzuschließen, mitwirken will er, mitgenießen; verdreifacht so sich Kraft und Rat. Von äußerm Drang unangefochten, bleibt, Freunde, so in eins verflochten, dem Tag gönnet heitern Blick! Das Beste schaffet unverdrossen; Wohlwollen unsrer Zeitgenossen, das bleibt zuletzt erprobtes Glück.
Ein edler Mensch kann einem engen KreiseNicht seine Bildung danken. VaterlandUnd Welt muß auf ihn wirken. Ruhm und TadelMuß er ertragen lernen. Sich und andereWird er gezwungen, recht zu kennen. IhnWiegt nicht die Einsamkeit mehr schmeichelnd ein.Es will der Feind, – es darf der Freund nicht schonen.Dann übt der Jüngling streitend seine Kräfte,Fühlt, was er ist und fühlt sich bald ein Mann.