Ein junger Mensch, ich weiß nicht wie,Starb einst an der HypochondrieUnd ward denn auch begraben.Da kam ein schöner Geist herbei,Der hatte seinen Stuhlgang frei,Wie´s denn so Leute haben.Der setzt´ notdürftig sich aufs GrabUnd legte da sein Häuflein ab,Beschaute freundlich seinen Dreck,Ging wohl eratmet wieder wegUnd sprach zu sich bedächtiglich:"Der gute Mensch, wie hat er sich verdorben!Hätt er geschissen so wie ich,Er wäre nicht gestorben!"
Es war ein Kind, das wollte nie Zur Kirche sich bequemen, Und Sonntags fand es stets ein Wie, Den Weg ins Feld zu nehmen. Die Mutter sprach: "Die Glocke tönt, Und so ist dir´s befohlen, Und hast du dich nicht hingewöhnt, Sie kommt und wird dich holen."Das Kind, es denkt: Die Glocke hängt Da droben auf dem Stuhle. Schon hat´s den Weg ins Feld gelenkt, Als lief´ es aus der Schule. Die Glocke, Glocke tönt nicht mehr, Die Mutter hat gefackelt. Doch welch ein Schrecken! Hinterher Die Glocke kommt gewackelt. Sie wackelt schnell, man glaubt es kaum; Das arme Kind im Schrecken, Es läuft, es kommt als wie im Traum: Die Glocke wird es decken. Doch nimmt es richtig seinen Husch, Und mit gewandter Schnelle Eilt es durch Anger, Feld und Busch Zur Kirche, zur Kapelle. Und jeden Sonn- und Feiertag Gedenkt es an den Schaden, Läßt durch den ersten Glockenschlag, Nicht in Person sich laden.
Der Teufel hol das Menschengeschlecht!Man möchte rasend werden!Da nehm ich mir so eifrig vor:Will niemand weiter sehen,Will all das Volk Gott und sich selbstUnd dem Teufel überlassen!Und kaum seh ich ein Menschengesicht,So hab ichs wieder lieb.
Alle Menschen groß und kleinSpinnen sich ein Gewebe fein,Wo sie mit ihrer Scheren SpitzenGar zierlich in der Mitte sitzen.Wenn nun darein ein Besen fährt,Sagen sie, es sei unerhört,Man habe den größten Palast zerstört.
Wer kann gebieten den Vögeln. Still zu sein auf der Flur? Und wer verbieten zu zappeln Den Schafen unter der Schur? Stell ich mich wohl ungebärdig, Wenn mir die Wolle kraust? Nein! Die Ungebärden entzwingt mir Der Scherer, der mich zerzaust. Wer will mir wehren zu singen Nach Lust zum Himmel hinan, Den Wolken zu vertrauen, Wie lieb sie mir´s angetan?
Wenn am Tag Zenit und Ferneblau ins Ungewisse fließt,nachts die Überwucht der Sternehimmlische Gewölbe schließt:So am Grünen, so am Buntenkräftigt sich ein reiner Sinn,und das Oben wie das Untenbringt dem edlen Geist Gewinn.
Ich komme bald, ihr goldnen Kinder!Vergebens sperret uns der Winterin unsre warmen Stuben ein.Wir wollen uns zum Feuer setzenund tausendfältig uns ergetzen,uns lieben wie die Engelein.Wir wollen kleine Kränze winden,wir wollen kleine Sträuße bindenund wie kleine Kinder sein.
Ach, was soll der Mensch verlangen?Ist es besser, ruhig bleiben?Klammernd fest sich anzuhangen?Ist es besser, sich zu treiben?Soll er sich ein Häuschen bauen?Soll er unter Zelten leben?Soll er auf die Felsen trauen?Selbst die festen Felsen beben. Eines schickt sich nicht für alle!Sehe jeder, wie er´s treibe,Sehe jeder, wo er bleibe,Und wer steht, daß er nicht falle!
Es fürchte die GötterDas Menschengeschlecht.Sie halten die HerrschaftIn ewigen HändenUnd können sie brauchenWie´s ihnen gefällt.Der fürchte sie doppelt,Den sie je erheben!Auf Klippen und WolkenSind Stühle bereitetUm goldene Tische.Erhebet ein Zwist sich,So stürzen die Gäste,Geschmäht und geschändet,In nächtliche TiefenUnd harren vergebensGerechten Gerichts.
Es geht eins nach dem andern hin,Und auch wohl vor dem andern;Drum laßt uns rasch und brav und kühnDie Lebenswege wandern.Es hält dich auf, mit Seitenblick,Der Blumen viel zu lesen;Doch hält nichts grimmiger zurückAls wenn du falsch gewesen.