Durch Wipfel, die, wie Schatten von Gedanken,Stumm und nebelhaftAm wasserhellen Himmel graun,Von SternensaatWie von demantner Prismen StrahlenbruchDurchblitzt, –Erahnen meine Sinne sichHoch über winterlicher ErdennachtEin ewiges Tagreich nächteloser Sonnen.
Zu allen, ja zu allen möcht ich kommen,tief übers Einzelmenschliche hinaus.Als Geist nur aus der Ferne kann man frommen,ein Mensch ist nur ein Mensch bei sich zu Haus.Nur in der Ferne wird er wirklich strahlen,und aus der Nähe wird sein Licht bald blind,da müssen alle wir dafür bezahlen,daß wir nicht Geister nur, auch Körper sind.
Der Mensch istimmer ein Phänomen.Er sieht nicht schön aus:Irgendwie heißt sein Name undRuhelos sein Schuh, sein Rock heißtElend, seine Zunge Eitelkeit, seine EingeweideWollust, sein Herz Flamme, sein Auge Sonnenheimweh,sein Wanderstab Nirgendsheim und seine bittere NahrungEr selbst.
Flockendichte Winternacht...Heimkehr von der Schenke...Stilles Einsamwandern macht,daß ich deiner denke.Schau dich fern im dunklen Raumruhn in bleichen Linnen...Leb ich wohl in deinem Traumganz geheim tiefinnen?...Stilles Einsamwandern macht,daß ich nach dir leide...Eine weiße Flockennachtflüstert um uns beide...
Und so hebe dich dennaus den Nebeln des Gramsauf des Selbstvertrauensmächtigen Fittichenaufwärts,bis du dir selbermit all deinem Leideklein wirst,groß wirstüber dir selberund all deinem Leide.
O gib mir Freuden, nicht mit dem verstrickt,was ich als niedres Ich in mir empfinde,gib solche Freuden mir zum Angebindewie Geist sie Geist, der Seele Seele schickt.O nicht mehr dieser schalen Freuden Pein,die doch erkauft nur sind von fremden – Leiden!Schenk Herzen mir, die sich für dich entscheiden,so wird auch meines wahrhaft fröhlich sein.
Wir merkten bald im Reden-Wechselspiel,Wie wir zu hundert bunten Dingen standen;Und eine Kinderfreude überfielUns heimlich, da wir uns so ähnlich fanden.Wir wußten uns nichts mehr zu sagen,Und was wir sagten, wurde seicht.Von der verwirrendsten der FragenFühlten wir unsre Herzen schlagen.Und wir beide zitterten leicht.
Korf erhält vom Polizeibüroein geharnischt Formular,wer er sei und wie und wo.Welchen Orts er bis anheute war,welchen Stands und überhaupt,wo geboren, Tag und Jahr.Ob ihm überhaupt erlaubt,hier zu leben und zu welchem Zweck,wieviel Geld er hat und was er glaubt.Umgekehrten Falls man ihn vom Fleckin Arrest verführen würde, unddarunter steht: Borowsky, Heck.Korf erwiderte darauf kurz und rund:"Einer hohen Direktionstellt sich, laut persönlichem Befund,untig angefertigte Personals nichtexistent im Eigen-Sinnbürgerlicher Konversationvor und aus und zeichnet, wennschonhinmitbedauernd nebigen BetreffKorf. (An die Bezirksbehörde in -,)Staunend liest´s der anbetroffne Chef.
Er war voll Bildungshung, indes,soviel er las und Wissen aß,er blieb zugleich ein Unverbeß,ein Unver, sag ich, als Vergeß;ein Sieb aus Glas,ein Netz aus Gras,ein Vielfraß -doch kein Haltefraß.