Die falben Felder schlafen schon,mein Herz nur wacht allein;der Abend refft im Hafen schonsein rotes Segel ein.Traumselige Vigilie!Jetzt wallt die Nacht durchs Land;der Mond, die weiße Lilieblüht auf in ihrer Hand.
Ich bin zu Hause Ich bin zu Hause zwischen Tag und Traum.Dort wo die Kinder schläfern, heiß vom Hetzen,dort wo die Alten sich zu Abend setzen,und Herde glühn und hellen ihren Raum. Ich bin zu Hause zwischen Tag und Traum.Dort wo die Abendglocken klar verlangenund Mädchen, vom Verhallenden befangen,sich müde stützen auf den Brunnensaum. Und eine Linde ist mein Lieblingsbaum;und alle Sommer, welche in ihr schweigen,rühren sich wieder in den tausend Zweigenund wachen wieder zwischen Tag und Traum.
Und dann ist alles wieder still…Und weißt du, was mein Leben will,hast du es schon verstanden?Wie eine Welle im Morgenmeerwill es, rauschend und muschelschwer,an deiner Seele landen.
Wie soll ich meine Seele halten, daß sie nicht an deine rührt? Wie soll ich sie hinheben über dich zu andern Dingen? Ach gerne möcht ich sie bei irgendwas Verlorenem im Dunkel unterbringen an einer fremden stillen Stelle, die nicht weiterschwingt, wenn deine Tiefen schwingen. Doch alles, was uns anrührt, dich und mich, nimmt uns zusammen wie ein Bogenstrich, der aus zwei Saiten eine Stimme zieht. Auf welches Instrument sind wir gespannt? Und welcher Geiger hält uns in der Hand? Oh – süßes Lied …
Es war ein Traum in meiner Seele tief.Ich horchte auf den holden Traum:ich schlief.Just ging ein Glück vorüber, als ich schlief,und wie ich träumte, hört ich nicht:es rief.Träume scheinen mir wie Orchideen. –So wie jene sind sie bunt und reich.Aus dem Riesenstamm der Lebenssäfteziehn sie just wie jene ihre Kräfte,brüsten sich mit dem ersaugten Blute,freuen in der flüchtigen Minute,in der nächsten sind sie tot und bleich. – Und wenn Welten oben leise gehen,fühlst du´s dann nicht wie von Düften wehen?Träume scheinen mir wie Orchideen. –
Komm du, du letzter, den ich anerkenne,heilloser Schmerz im leiblichen Geweb:wie ich im Geiste brannte, sieh, ich brennein dir; das Holz hat lange widerstrebt,der Flamme, die du loderst, zuzustimmen,nun aber nähr ich dich und brenn in dir.Mein hiesig Mildsein wird in deinem Grimmenein Grimm der Hölle nicht von hier.Ganz rein, ganz planlos frei von Zukunft stiegich auf des Leidens wirren Scheiterhaufen,so sicher nirgend Künftiges zu kaufenum dieses Herz, darin der Vorrat schwieg.Bin ich es noch, der da unerkenntlich brennt?Erinnerungen reiß ich nicht herein.O Leben, Leben: Draußensein.Und ich in Lohe. Niemand, der mich kennt…
Die klare frische Rosenblüte streichelt mein geschlossenes Auge leicht, als legte sie noch tausend kühle Lider, eines auf das andere, über mein heißes Lid. Und tausend Schlummer breitet sie dann über meine Täuschung hin, darunter streif ich selbst umher im Duft des Labyrinths.
Selten reicht ein Schauer feuchter Fäule aus dem Gartenschatten, Wo einander Tropfen fallen hören Und ein Wandervogel lautet, Zu der Säule, die in Majoran und Koriander steht Und Sommerstunden zeigt; Nur sobald die Dame (der ein Diener nachfolgt) In dem hellen Florentiner über ihren Rand sich neigt, Wird sie schattig und verschweigt. Oder wenn ein sommerlicher Regen aufkommt Aus dem wogenden Bewegen hoher Kronen, Hat sie eine Pause; Denn sie weiß die Zeit nicht auszudrücken, Die dann in den Frucht- und Blumenstücken Plötzlich glüht im weißen Gartenhause.
Es war nicht in mir. Es ging aus und ein.Da wollt ich es halten. Da hielt es der Wein.(Ich weiß nicht mehr, was es war.)Dann hielt er mir jenes und hielt mir diesbis ich mich ganz auf ihn verließ.Ich Narr.Jetzt bin ich in seinem Spiel und er streutmich verächtlich herum, und verliert mich noch heutan dieses Vieh, den Tod.Wenn der mich, schmutzige Karte, gewinnt,so kratzt er mit mir seinen grauen Grindund wirft mich fort in den Kot.
Wenn ich manchmal in meinem Sinnein Begegnen dem andern vergleiche:du bist immer die reichende Reichewenn ich der dürftige Bettler bin.Wenn du mir leise entgegenlebstund, kaum lächelnd, mit einem Maledeine Hand aus Gewändern hebst,deine schöne, schimmernde, schmale …:in meiner Hände hingehaltene Schalelegst du sie leichtgelenk,wie ein Geschenk.