Masken! Masken! Daß man Eros blende.Wer erträgt sein strahlendes Gesicht,Wenn er wie die SommersonnenwendeFrühlingliches Vorspiel unterbricht.Wie es unversehens im GeplauderAnders wird und ernsthaft… Etwas schrie…Und er wirft den namenlosen SchauderWie ein Tempelinnres über sie.O verloren, plötzlich, o verloren!Göttliche umarmen schnell.Leben wand sich, Schicksal ward geboren.Und im Innern weint ein Quell.
Das sind die Stunden, da ich mich finde.Dunkel wellen die Wiesen im Winde,allen Birken schimmert die Rinde,und der Abend kommt über sie.Und ich wachse in seinem Schweigen,möchte blühen mit vielen Zweigen,nur um mit allen micht einzureigenin die einige Harmonie...
Mein Leben ist nicht diese steile Stunde, darin du mich so eilen siehst. Ich bin ein Baum vor meinem Hintergrunde, ich bin nur einer meiner vielen Munde und jener, welcher sich am frühsten schließt. Ich bin die Ruhe zwischen zweien Tönen, die sich nur schlecht aneinander gewöhnen: denn der Ton Tod will sich erhöhn – Aber im dunklen Intervall versöhnen sich beide zitternd. Und das Lied bleibt schön.
Ich war einmal so kinderkühl:da traf mich alles wie ein Bangen.Jetzt ist mir jede Angst vergangen,nur diese wärmt mir noch die Wangen: ich fürchte mich vor dem Gefühl.Es ist nicht mehr das Tal, darin ein Liedwie schützend seine lichten Schwingen breitet, –es ist ein Turm, der vor den Fluren flieht,bis meine Sehnsucht hoch vom Saume siehtund zitternd mit der fremden Stärke streitet,die sie so selig von den Zinnen zieht.
Ein Gespenst ist noch wie eine Stelle, dran dein Blick mit einem Klange stößt; aber da, an diesem schwarzen Felle wird dein stärkstes Schauen aufgelöst: wie ein Tobender, wenn er in vollsterRaserei ins Schwarze stampft,jählings am benehmenden Gepolster einer Zelle aufhört und verdampft.Alle Blicke, die sie jemals trafen, scheint sie also an sich zu verhehlen,um darüber drohend und verdrossen zuzuschauern und damit zu schlafen. Doch auf einmal kehrt sie, wie geweckt,ihr Gesicht und mitten in das deine: und da triffst du deinen Blick im geelen Amber ihrer runden Augensteine unerwartet wieder: eingeschlossen wie ein ausgestorbenes Insekt.
Ach, wie ihr heimlich vergeht!Wer hat es verstanden,daß ihr den Nachen gedrehtohne zu landen?Keiner erfaßt es. Wo singtrühmend ein Mund?Alles vertaucht und ertrinkt,drängt sich am Grund.Drüberhin treibt uns der Schwung,wie das Gefäll ihn leiht ...Nichtmal zur Spiegelungbleibt uns Zeit
Mit einem Dach und seinem Schatten dreht Sich eine kleine Weile der Bestand Von bunten Pferden, alle aus dem Land, Das lange zögert, eh es untergeht. Zwar manche sind an Wagen angespannt, Doch alle haben Mut in ihren Mienen; Ein böser roter Löwe geht mit ihnen Und dann und wann ein weißer Elefant. Sogar ein Hirsch ist da, ganz wie im Wald, Nur daß er einen Sattel trägt und drüber Ein kleines blaues Mädchen aufgeschnallt. Und auf dem Löwen reitet weiß ein Junge Und hält sich mit der kleinen heißen Hand, Dieweil der Löwe Zähne zeigt und Zunge. Und dann und wann ein weißer Elefant. Und auf den Pferden kommen sie vorüber, Auch Mädchen, helle, diesem Pferdesprunge Fast schon entwachsen; mitten in dem Schwunge Schauen sie auf, irgendwohin, herüber - Und dann und wann ein weißer Elefant. Und das geht hin und eilt sich, daß es endet, Und kreist und dreht sich nur und hat kein Ziel. Ein Rot, ein Grün, ein Grau vorbeigesendet, Ein kleines kaum begonnenes Profil. Und manchesmal ein Lächeln, hergewendet, Ein seliges, das blendet und verschwendet An dieses atemlose blinde Spiel ...
Der Name ist uns wie ein Licht hart an die Stirn gestellt. Da senkte sich mein Angesicht vor diesem zeitigen Gericht und sah (von dem es seither spricht) dich, großes dunkelndes Gewicht an mir und an der Welt.Du bogst mich langsam aus der Zeit, in die ich schwankend stieg; ich neigte mich nach leisem Streit:jetzt dauert deine Dunkelheit um deinen sanften Sieg.Jetzt hast du mich und weißt nicht wen, denn deine breiten Sinne sehn mir, daß ich dunkel ward. Du hältst mich seltsam zart und horchst, wie meine Hände gehn durch deinen alten Bart.
Traum ist Brokat, der vor dir niederfließt.Traum ist ein Baum, ein Glanz der geht, ein Laut –ein Fühlen, das in dir beginnt und schließt ist Traum;ein Tier das dir ins Auge schaut ist Traum;ein Engel, welcher dich genießt, ist Traum.Traum ist das Wort, das sanften Falles in dein Gefühlfällt wie ein Blütenblatt,das dir im Haar bleibt: licht, verwirrt und matt –,hebst du die Hände auf: auch dann kommt Traum,kommt in sie wie das Fallen eines Balles –;fast alles träumt –, du aber trägst das alles.
Die Aschanti(Jardin d´Acclimatation)Keine Vision von fremden Ländern,kein Gefühl von braunen Frauen, dietanzen aus den fallenden Gewändern.Keine wilde, fremde Melodie.Keine Lieder, die vom Blute stammten,und kein Blut, das aus den Tiefen schrie.Keine braunen Mädchen, die sich samtenbreiteten in Tropenmüdigkeit;keine Augen, die wie Waffen flammten,und die Munde zum Gelächter breit.Und ein wunderliches Sich-verstehenmit der hellen Menschen Eitelkeit.Und mir war so bange hinzusehen.O wie sind die Tiere so viel treuer,die in Gittern auf und nieder gehn,ohne Eintracht mit dem Treiben neuerfremder Dinge, die sie nicht verstehn;und sie brennen wie ein stilles Feuerleise aus und sinken in sich ein,teilnahmslos dem neuen Abenteuerund mit ihrem großen Blut allein.