Die Aschanti(Jardin d´Acclimatation)Keine Vision von fremden Ländern,kein Gefühl von braunen Frauen, dietanzen aus den fallenden Gewändern.Keine wilde, fremde Melodie.Keine Lieder, die vom Blute stammten,und kein Blut, das aus den Tiefen schrie.Keine braunen Mädchen, die sich samtenbreiteten in Tropenmüdigkeit;keine Augen, die wie Waffen flammten,und die Munde zum Gelächter breit.Und ein wunderliches Sich-verstehenmit der hellen Menschen Eitelkeit.Und mir war so bange hinzusehen.O wie sind die Tiere so viel treuer,die in Gittern auf und nieder gehn,ohne Eintracht mit dem Treiben neuerfremder Dinge, die sie nicht verstehn;und sie brennen wie ein stilles Feuerleise aus und sinken in sich ein,teilnahmslos dem neuen Abenteuerund mit ihrem großen Blut allein.
Bei Tag bist du das Hörensagen, das flüsternd um die Vielen fließt; die Stille nach dem Stundenschlagen, welche sich langsam wieder schließt. Jemehr der Tag mit immer schwächern Gebärden sich nach Abend neigt, jemehr bist du, mein Gott. Es steigt dein Reich wie Rauch aus allen Dächern.
Wer kennt ihn, diesen, welcher sein Gesichtwegsenkte aus dem Sein zu einem zweiten,das nur das schnelle Wenden voller Seitenmanchmal gewaltsam unterbricht?Selbst seine Mutter wäre nicht gewiß,ob er es ist, der da mit seinem SchattenGetränktes liest. Und wir, die Stunden hatten,was wissen wir, wieviel ihm hinschwand, biser mühsam aufsah: alles auf sich hebend,was unten in dem Buche sich verhielt,mit Augen, welche statt zu nehmen, gebendanstießen an die fertig-volle Welt:wie stille Kinder, die allein gespielt,auf einmal das Vorhandene erfahren;doch seine Züge, die geordnet waren,blieben für immer umgestellt.
Weiß die Natur noch den Ruck,Da sich ein Teil der GeschöpfeAbriß vom stetigen Stand?Blumen, geduldig genug,Hoben nur horchend die Köpfe,Blieben im Boden gebannt.Weil sie verzichteten aufGang und gewillte Bewegung,Stehn sie so reich und so rein.Ihren tiefinneren Lauf,Voll von entzückter Erregung,Holt kein Jagender ein.Innere Wege zu tunAn der gebotenen Stelle,Ist es nicht menschliches Los?Anderes drängt den Taifun,Anderes wächst mit der Welle, –Uns sei Blume-sein groß.
Du Dunkelheit, aus der ich stamme ich liebe dich mehr als die Flamme, welche die Welt begrenzt, indem sie glänzt mich nicht so sehr verhinderte am Wachen -für irgend einen Kreis, aus dem heraus kein Wesen von ihr weiß. Aber die Dunkelheit hält alles an sich: Gestalten und Flammen, Tiere und mich, wie sie´s errafft, Menschen und Mächte - Und es kann sein: eine große Kraft rührt sich in meiner Nachbarschaft. Ich glaube an Nächte.
Der Tod ist groß.Wir sind die Seinenlachenden Munds.Wenn wir unsmitten im Leben meinen,wagt er zu weinenmitten in uns.
Wenn es nur einmal so ganz still wäre. Wenn das Zufällige und Ungefähre verstummte und das nachbarliche Lachen, wenn das Geräusch, das meine Sinne machen, mich nicht so sehr verhinderte am Wachen –: Dann könnte ich in einem tausendfachen Gedanken bis an deinen Rand dich denken und dich besitzen (nur ein Lächeln lang), um dich an alles Leben zu verschenken wie einen Dank.
Der Abend ist mein Buch. Ihm prangendie Deckel purpurn in Damast;ich löse seine goldnen Spangenmit kühlen Händen, ohne Hast.Und lese seine erste Seite,beglückt durch den vertrauten Ton, -und lese leiser seine zweite,und seine dritte träum ich schon.
Nein, ich vergesse dich nicht,was ich auch werde,liebliches zeitiges Licht,Erstling der Erde.Alles, was du versprachst,hat sie gehalten,seit du das Herz mir erbrachstohne Gewalten.Flüchtisgte frühste Figur,die ich gewahrte:nur weil ich Stärke erfuhr,rühm ich das Zarte.
Wie soll ich meine Seele halten, daß sie nicht an deine rührt? Wie soll ich sie hinheben über dich zu andern Dingen? Ach gerne möcht ich sie bei irgendwas Verlorenem im Dunkel unterbringen an einer fremden stillen Stelle, die nicht weiterschwingt, wenn deine Tiefen schwingen. Doch alles, was uns anrührt, dich und mich, nimmt uns zusammen wie ein Bogenstrich, der aus zwei Saiten eine Stimme zieht. Auf welches Instrument sind wir gespannt? Und welcher Geiger hält uns in der Hand? Oh – süßes Lied …