Auf, ihr steifen und verdorrten Leute aus Büros, Reißt euch mal zum Wintersporten Von den Öfen los. Bleiches Volk an Wirtshaustischen, Stellt die Gläser fort. Widme dich dem freien, frischen, Frohen Wintersport. Denn er führt ins lodenfreie Gletscherfexlertum Und bedeckt uns nach der Reihe All mit Schnee und Ruhm. Doch nicht nur der Sport im Winter, Jeder Sport ist plus, Und mit etwas Geist dahinter Wird er zum Genuß. Sport macht Schwache selbstbewußter, Dicke dünn, und macht Dünne hinterher robuster, Gleichsam über Nacht. Sport stärkt Arme, Rumpf und Beine, Kürzt die öde Zeit, Und er schützt uns durch Vereine Vor der Einsamkeit, Nimmt den Lungen die verbrauchte Luft, gibt Appetit; Was uns wieder ins verrauchte Treue Wirtshaus zieht. Wo man dann die sporttrainierten Muskeln trotzig hebt Und fortan in illustrierten Blättern weiterlebt.
Sieh, ich war so oft allein,Und ich lernte gleich den Zweigen,Gleich dem Stein,Träume wachen, Worte schweigen.Denke, daß ich Dichter bin.Eure Sonne ist nicht meine.Nimm als Freund mich hin,Wenn ich dir auch fremd erscheine.Laß mich lauschen aus der Ferne,Wenn ihr tanzend schwebt,Daß auch ich das Schwere lerne:Wie man narrenglücklich lebt.
Gold macht nicht jeden reich,Gold ist geschmeidig und weichWie ein Lurch.Schlängelt sich zwischen den Fingern durch.Gold entrollt, von Gott gewollt.Gold soll nicht frech sein.Gold darf nicht Blech sein,Nicht durchmessingt oder durchsilbert.Gold will redlich frei sein,Ohne aufgezwungnes Beisein,Hören Sie, Gilbert?Gold macht uns trunken. GoldStinkt als Halunkensold.Gold macht nicht gut.Gold wittert Blut.Gold macht nicht froh.Wo ist Gold? Wo?In Europa ist kein Gold mehr da.Alles Gold ist in Amerika.Doch Sie haben recht, mein lieber Mister,Deutschland nährt ein bisschen viel Minister.In den Einzelstaats-BeamtenheerenKönnte man die Hälfte gut entbehren.
Ein Rauch verwehrt.Ein Wasser verrinnt.Eine Zeit vergeht.Eine neue beginnt.Warum? Wozu?Denk´ ich dein Fleisch hinweg, so bistDu ein dünntrauriges Knochengerüst,Allerschönstes Mädchen du.Wer hat das Fragen aufgebracht?Unsere Not.Wer niemals fragt, wäre tot.Doch kommt´s drauf an, wie jemand lacht.Bist du aus schlimmem Traum erwacht,Ist eine Postanweisung da,Ein Telegramm, ein guter Brief, -Du atmest tiefWie eine Ziehharmonika.
Sich interessant machen(Für einen großen Backfisch.)Du kannst doch schweigen? Du bist doch kein KindMehr! – Die Lederbände im BücherspindHaben, wenn du die umgeschlagenen Deckel hältstHinten eine kleine Höhlung im Rücken.Dort hinein mußt du weichen Käse drücken.Außerdem kannst du KäsepfropfenTief zwischen die Sofapolster stopfen.Lasse ruhig eine Woche verstreichen.Dann mußt du immer traurig herumschleichen.Bis die Eltern nach der Ursache fragen.Dann tu erst, als wolltest du ausweichen,Und zuletzt mußt du so stammeln und sagen:"Ich weiß nicht, – ich rieche überall Leichen –."Deine Eltern werden furchtbar erschreckenUnd überall rumschnüffeln nach Leichengestank,Und dich mit Schokolade ins Bett stecken.Und zum Arzt sage dann: "Ich bin seelenkrank."Nur laß dich ja nicht zum Lachen verleiten.Deine Eltern – wie Eltern so sind –Werden bald überall verbreiten:Du wärst so ein merkwürdiges, interessantes Kind.
Eine Wiese singt.Dein Ohr klingt.Eine Telefonstange rauscht.Ob du im Bettchen liegstOder über Frankfurt fliegst,Du bist überall gesehn und belauscht.Gonokokken kieken.Kleine Morcheln horcheln.Poren sind nur Ohren.Alle Bläschen blicken.Was du verschweigst,Was du andern nicht zeigst,Was dein Mund sprichtUnd deine Hand tut,Es kommt alles ans Licht.Sei ohnedies gut.
Wie ich bei dir gelegenHabe im Bett, weißt du es noch?Weißt du noch, wie verwegenDie Lust uns stand? Und wie es roch?Und all die seidenen KissenGehörten deinem Mann.Doch uns schlug kein Gewissen.Gott weiß, wie redlich untreuMan sein kann.Weißt du noch, wie wir´s trieben,Was nie geschildert werden darf?Heiß, frei, besoffen, fromm und scharf.Weißt du, daß wir uns liebten?Und noch lieben?Man liebt nicht oft in solcher Weise.Wie fühlvoll hat dein spitzer Hund bewacht.Ja unser Glück war ganz und rasch und leise.Nun bist du fern.Gute Nacht.
Es war eine Schnupftabaksdose,Die hatte Friedrich der GroßeSich selbst geschnitzelt aus Nußbaumholz.Und darauf war er natürlich stolz.Da kam ein Holzwurm gekrochen.Der hatte Nußbaum gerochen.Die Dose erzählt ihm lang und breitVon Friedrich dem Großen und seiner Zeit.Sie nannte den alten Fritz generös.Da aber wurde der Holzwurm nervösUnd sagte, indem er zu bohren begann:»Was geht mit Friedrich der Große an!«
Ich wollte, ich wär´ eine Fledermaus,Eine ganz verluschte, verlauste,Dann hing ich mich früh in ein WarenhausUnd flederte nachts und mauste,Daß es Herrn Silberstein grauste.Denn Meterflaus, Fliedermus, Fledermaus -(Es geht nicht mehr; mein Verstand läuft aus).