Wenn man das zierliche Näschen von seiner lieben Braut durch ein Vergrößerungsgläschen näher beschaut, dann zeigen sich haarige Berge, daß einem graut.
Ich bin so knallvergnügt erwacht.Ich klatsche meine Hüften.Das Wasser lockt. Die Seife lacht.Es dürstet mich nach Lüften.Ein schmuckes Laken macht einen KnicksUnd gratuliert mir zum Baden.Zwei schwarze Schuhe in blankem WichsBetiteln mich ”Euer Gnaden.“Aus meiner tiefsten Seele ziehtMit NasenflügelbebenEin ungeheurer AppetitNach Frühstück und nach Leben.
Ich bin fastGestorben vor Schreck:In dem Haus, wo ich zu GastWar, im Versteck,Bewegte sich,Regte sichPloetzlich hinter einem BrettIn einem Kasten neben dem Klosett,Ohne Beinchen,Stumm, fremd und nettEin Meerschweinchen.Sah mich bange an,Sah mich lange an,Sann wohl hin und sann her,Wagte sichDann heranUnd fragte mich:´Wo ist das Meer?´
Die Nacht war kalt und sternenklar,Da trieb im Meer bei NordernayEin Suahelischnurrbarthaar. -Die nächste Schiffuhr wies auf drei.Mir scheint da mancherlei nicht klar,Man fragt doch, wenn man Logik hat,Was sucht ein SuahelihaarDenn nachts um drei am Kattegatt?
Eine Bierflasche ging in ScherbenAm Stein am See.Dem Manne, der sie warf,Brachte dieser Wurf Verderben,Besser gesagt: Ein Fuß-Wehweh.Glasscherben sind spitz und scharf.Eine Scherbe, nicht die just gemeinte,Reiste unfreiwillig strömungsfort.Diese ward vom MeeresgrundesandSo gequält, daß alles Wasser weinte.Nach Jahrenden trieb sie an den Strand,Fernen Strand; war völlig abgeschliffen.Hat ein Badestrolch sie aufgegriffen,Merkte gleich, daß sie kein Bernstein, garRauchtopas oder noch edler war,Und ließ doch das funkelschöne DingKunstvoll fassen in einen Ring.Und vererbt, gestohlen, hingegebenMag die Scherbe durch JahrhunderteAls verkannte, aber doch bewunderteAbenteuerin noch viel erleben.
Lieber Gott, ich liegeIm Bett. Ich weiß ich wiegeSeit gestern fünfunddreißig Pfund.Halte Pa und Ma gesund.Ich bin ein armes Zwiebelchen,Nimm mir das nicht übelchen.Lieber Gott, recht gute Nacht.Ich hab noch schnell Pipi gemacht,Damit ich von dir träume.Ich stelle mir den Himmel vorWie hinterm Brandenburger TorDie Lindenbäume.Nimm meine Worte freundlich hin,Weil ich schon sehr erwachsen bin.
Wenn sich die Giraffen recken,Hochlaub sucht die spitze Zunge,Das ihnen so schmeckt, wie jungeFrühkartoffeln mit Butter mir schmecken.Hohe Hälse. Ihre FleckenSehen aus wie schön gerostet.Ihre langsame und weicheRührend warme Schnauze kostetVon dem Heu, das ich nun reiche.Lauscht ihr Ohr nach allen Seiten,sucht nach wild vertrauten Tönen.Da sie von uns weiter schreiten,Träumt in ihren stillen, schönenAugen etwas, was erschüttert, Hoheit. So, als ob sie wüßten,Daß nicht Menschen, sondern daß einSchicksal sie jetzt anders füttert.
Ein Wind, gütig fächelnd,Läßt Blätter und Tränen verwehn.Empfange einst lächelndDie weinend dir nachgesehn.Gewesen, nicht vergessen;Erinnert, doch verziehn.Was uns Besitztum schien,Hat keins von uns besessen,War höchstens nur geliehn.
Auf, ihr steifen und verdorrten Leute aus Büros, Reißt euch mal zum Wintersporten Von den Öfen los. Bleiches Volk an Wirtshaustischen, Stellt die Gläser fort. Widme dich dem freien, frischen, Frohen Wintersport. Denn er führt ins lodenfreie Gletscherfexlertum Und bedeckt uns nach der Reihe All mit Schnee und Ruhm. Doch nicht nur der Sport im Winter, Jeder Sport ist plus, Und mit etwas Geist dahinter Wird er zum Genuß. Sport macht Schwache selbstbewußter, Dicke dünn, und macht Dünne hinterher robuster, Gleichsam über Nacht. Sport stärkt Arme, Rumpf und Beine, Kürzt die öde Zeit, Und er schützt uns durch Vereine Vor der Einsamkeit, Nimmt den Lungen die verbrauchte Luft, gibt Appetit; Was uns wieder ins verrauchte Treue Wirtshaus zieht. Wo man dann die sporttrainierten Muskeln trotzig hebt Und fortan in illustrierten Blättern weiterlebt.
Dunkel war´s, der Mond schien helle, Schnee lag auf der grünen Flur, als ein Auto blitzeschnelle langsam um die Ecke fuhr. Drinnen saßen stehend Leute, schweigend ins Gespräch vertieft, als ein totgeschossner Hase auf der Sandbank Schlittschuh lief. Auf einer roten Bank, die blau angestrichen war, saß ein blondgelockter Jüngling mit kohlrabenschwarzem Haar. Neben ihm ´ne alte Schrulle, die kaum erst sechzehn war. Diese aß ´ne Butterstulle, die mit Schmalz bestrichen war. Droben auf dem Apfelbaume, der sehr süße Birnen trug, hing des Frühlings letzte Pflaume und an Nüssen noch genug. Eine Kuh, die saß im Schwalbennest mit sieben jungen Ziegen, die feierten ihr Jubelfest und fingen an zu fliegen. Der Esel zog Pantoffel an, ist übers Haus geflogen, und wenn das nicht die Wahrheit ist, so ist es doch gelogen.