Nie stille steht die Zeit, der Augenblick entschwebt,und den du nicht benutzt, den hast du nicht gelebt.Und du auch stehst nie still, der gleiche bleibst du nimmer,und wer nicht besser wird, ist schon geworden schlimmer.Wer einen Tag der Welt nicht nutzt, hat ihr geschadet,weil er versäumt, wozu ihn Gott mit Kraft begnadet.
Gut ist´s, einen Wunsch zu hegenIn der Brust geheimstem Schrein,Mit dem Wahn, an ihm gelegenSei dein volles Glück allein.Gut ist´s, daß der Himmel immerDir verschiebt die WunschgewährDenn beglückt, du wärst es nimmer,Und du hofftest es nicht mehr.
Das beste Werk auf Erden ist,Korn in die Scholle säen,Und aller Freuden reichste ist,Die vollen Schwaden mähen.Rund geht der Wurf des Sämannsund rund des Schnitters Eisendes ganzen Lebens auf und abliegt zwischen diesen Kreisen.
Der Nachtigall Pfingstgesang Zu Pfingsten sang die Nachtigall nachdem sie Tau getrunken; die Rose hob beim hellen Schall das Haupt, das ihr gesunken! O kommt ihr alle trinkt und speist, ihr Frühlingsfestgenossen, weil übers ird´sche Mal der Geist des Herrn ist ausgegossen.
Du bist mein Mond, und ich bin deine Erde;Du sagst, du drehest dich um mich.Ich weiß es nicht, ich weiß nur, daß ich werdein meinen Nächten hell durch dich. Du bist mein Mond, und ich bin deine Erde;sie sagen, du veränderst dich. Allein du änderst nur die Lichtgebärdeund liebst mich unveränderlich. Du bist mein Mond, und ich bin deine Erde,nur mein Erdenschatten hindert dich,die Liebesfackel stets am Sonnenherdezu zünden in der Nacht für mich.
Ich stand auf Berges Halde,Als heim die Sonne ging,Und sah, wie überm WaldeDes Abends Goldnetz hing.Des Himmels Wolken tautenDer Erde Frieden zu,Bei AbendglockenlautenGing die Natur zur Ruh´.Ich sprach: O Herz, empfindeDer Schöpfung Stille nun,Und schick´ mit jedem KindeDer Flur dich auch, zu ruhn.Die Blumen alle schließenDie Augen allgemach,Und alle Wellen fließenBesänftiget im Bach.Nun hat der müde SilfeSich unters Blatt gesetzt,Und die Libell´ am SchilfeEntschlummert taubenetzt.Es ward dem goldnen KäferZur Wieg´ ein Rosenblatt;Die Herde mit dem SchäferSucht ihre Lagerstatt.Die Lerche sucht aus LüftenIhr feuchtes Nest im Klee,Und in des Waldes SchlüftenIhr Lager Hirsch und Reh.Wer sein ein Hüttchen nennet,Ruht nun darin sich aus;Und wen die Fremde trennet,Den trägt ein Traum nach Haus.Mich fasset ein Verlangen,Daß ich zu dieser FristHinauf nicht kann gelangen,Wo meine Heimat ist.
Was in der Schule du gelernt, ist´s wohl vergebens,Weil du gebrauchen es nicht kannst im Lauf des Lebens?O nein, den Acker hat zum Anbau es entwildert,Zum Wesentlichen hat´s dich förmlich vorgebildet.So, was im Leben selbst der großen Schule, duGelernt hast, bringst du nicht umsonst dem Himmel zu.Du mußt die irdischen Aufgaben recht nur treiben,Und ewig wird davon die Segenswirkung bleiben.
Du bist die RuhDer Friede mild,Die Sehnsucht du,Und was sie stillt.Ich weihe dirVoll Lust und SchmerzZur Wohnung hierMein Aug und Herz.Kehr ein bei mir,Und schließe duStill hinter mirDie Pforten zu.Treib andern SchmerzAus dieser Brust!Voll sei dies HerzVon deiner Lust.Dies Augenzelt,Von deinem GlanzAllein erhellt,O füll es ganz!
Es kamen grüne VögeleinGeflogen her vom Himmel,und setzten sich im SonnenscheinIn fröhlichem GewimmelAll an des Baumes Äste,Und saßen da so festeAls ob sie angewachsen sein.Sie schaukelten in Lüften lauAuf ihren schwanken Zweigen,Sie aßen Licht und tranken Tau,Und wollten auch nicht schweigen,Sie sangen leise, leiseAuf ihre stille WeiseVon Sonneschein und Himmelblau...
Stell dich in Reih´ und Glied,Das Ganze zu verstärken,Mag auch, wer´s Ganze sieht,Dich nicht darin bemerken…Das Ganze wirkt, und duBist drin mit deinen Werken.