Sich interessant machen(Für einen großen Backfisch.)Du kannst doch schweigen? Du bist doch kein KindMehr! – Die Lederbände im BücherspindHaben, wenn du die umgeschlagenen Deckel hältstHinten eine kleine Höhlung im Rücken.Dort hinein mußt du weichen Käse drücken.Außerdem kannst du KäsepfropfenTief zwischen die Sofapolster stopfen.Lasse ruhig eine Woche verstreichen.Dann mußt du immer traurig herumschleichen.Bis die Eltern nach der Ursache fragen.Dann tu erst, als wolltest du ausweichen,Und zuletzt mußt du so stammeln und sagen:"Ich weiß nicht, – ich rieche überall Leichen –."Deine Eltern werden furchtbar erschreckenUnd überall rumschnüffeln nach Leichengestank,Und dich mit Schokolade ins Bett stecken.Und zum Arzt sage dann: "Ich bin seelenkrank."Nur laß dich ja nicht zum Lachen verleiten.Deine Eltern – wie Eltern so sind –Werden bald überall verbreiten:Du wärst so ein merkwürdiges, interessantes Kind.
Auf, ihr steifen und verdorrten Leute aus Büros, Reißt euch mal zum Wintersporten Von den Öfen los. Bleiches Volk an Wirtshaustischen, Stellt die Gläser fort. Widme dich dem freien, frischen, Frohen Wintersport. Denn er führt ins lodenfreie Gletscherfexlertum Und bedeckt uns nach der Reihe All mit Schnee und Ruhm. Doch nicht nur der Sport im Winter, Jeder Sport ist plus, Und mit etwas Geist dahinter Wird er zum Genuß. Sport macht Schwache selbstbewußter, Dicke dünn, und macht Dünne hinterher robuster, Gleichsam über Nacht. Sport stärkt Arme, Rumpf und Beine, Kürzt die öde Zeit, Und er schützt uns durch Vereine Vor der Einsamkeit, Nimmt den Lungen die verbrauchte Luft, gibt Appetit; Was uns wieder ins verrauchte Treue Wirtshaus zieht. Wo man dann die sporttrainierten Muskeln trotzig hebt Und fortan in illustrierten Blättern weiterlebt.
Jauchzend steigt die Olympiade,Olympiade unsrer Zeit!Alles wartet der Parade.Chöre harren klangbereit.In Begeisterung sich hebenMuß beim Anmarsch solcher MachtRechts und Links das Volk. Es bebenIhre Herzen welterwacht.Nur mit Geist kann Leib gedeihen.Geist erstarkt an Mut und Kraft.Einen beide sich, dann weihenLeben sie, das Leben schafft.Nicht der Zorn soll Muskeln schwellen,Aber jugendheißes Spiel.Tretet an, ihr Kampfgesellen!Zieht mit Gott zum edlen Ziel.
Lieber Gott, ich liegeIm Bett. Ich weiß ich wiegeSeit gestern fünfunddreißig Pfund.Halte Pa und Ma gesund.Ich bin ein armes Zwiebelchen,Nimm mir das nicht übelchen.Lieber Gott, recht gute Nacht.Ich hab noch schnell Pipi gemacht,Damit ich von dir träume.Ich stelle mir den Himmel vorWie hinterm Brandenburger TorDie Lindenbäume.Nimm meine Worte freundlich hin,Weil ich schon sehr erwachsen bin.
Ein Federchen flog über Land;Ein Nilpferd schlummerte im Sand.Die Feder sprach: Ich will es wecken. Sie liebte, andere zu wecken.Aufs Nilpferd setzte sich die FederUnd streichelte sein dickes Leder.Das Nilpferd öffnete den RachenUnd mußte ungeheuer lachen.
Wenn die PfirsichpoposSich im Sekt überschlagen.Und der Teufel legt los,Uns mit Mücken zu plagen.Und wir füllen einmal reichlich bloßEinem Armen Tasche und Magen.Doch es blähn sich Männerbäuche.Tabakblau hängt sich an Sträuche.Wenn wir dann die Jacken ausziehn,Und ein Bratenduft poussiert Jasmin -In das dunkle UmunsschweigenSenden zwei entfernte GeigenSchwesterliche Melodie.Uns durchglüht ein Urgedanke.Und es wechseln runde, schlankeFrauenbeine Knie um Knie.Und auf einmal lacht die Runde,Weil ein Herr aus einem HundeHinten einen Faden nimmt.Wenn dann wirklich alles, alles lacht,Dann ist jene seltne deutsche Nacht,Da mal alles stimmt.
Ein Pflasterstein,Der war einmalUnd wurde viel beschritten.Er schrie: "Ich bin ein MineralUnd muß mir ein für allemalDergleichen streng verbitten!"Jedoch den Menschen fiel´s nicht ein,Mit ihm sich zu befassen,Denn Pflasterstein bleibt PflastersteinUnd muß sich treten lassen.
Gnädige Frau, bitte trösten Sie michÜber mein inneres Grau.Das ist kein Scharwenz um ein Liebedich. –Gnädige Frau, seien Sie gnädige Frau.Mein Herz ward arm, meine Nacht ist schwer,Und ich kann den Weg nicht mehr finden. –Was ich erbitte, bemüht Sie nicht mehrAls wenn Sie ein Sträußchen binden. Es kann ein Streicheln von euch, ein HauchTausend drohende Klingen verbiegen,Gnädige Frau, Euer Himmel ist blau!Ich friere. Es ist so lange kein RauchAus meinem Schornstein gestiegen.
Es lohnt sich doch, ein wenig lieb zu seinUnd alles auf das Einfachste zu schrauben,Und es ist gar nicht Großmut zu verzeihn,Daß andere ganz anders als wir glauben.Und stimmte es, daß Leidenschaft NaturBedeutete im Guten und im Bösen,Ist doch ein Knoten in dem Schuhband nurMit Ruhe und mit Liebe aufzulösen.
Ich wollte, ich wär´ eine Fledermaus,Eine ganz verluschte, verlauste,Dann hing ich mich früh in ein WarenhausUnd flederte nachts und mauste,Daß es Herrn Silberstein grauste.Denn Meterflaus, Fliedermus, Fledermaus -(Es geht nicht mehr; mein Verstand läuft aus).