Auf, ihr steifen und verdorrten Leute aus Büros, Reißt euch mal zum Wintersporten Von den Öfen los. Bleiches Volk an Wirtshaustischen, Stellt die Gläser fort. Widme dich dem freien, frischen, Frohen Wintersport. Denn er führt ins lodenfreie Gletscherfexlertum Und bedeckt uns nach der Reihe All mit Schnee und Ruhm. Doch nicht nur der Sport im Winter, Jeder Sport ist plus, Und mit etwas Geist dahinter Wird er zum Genuß. Sport macht Schwache selbstbewußter, Dicke dünn, und macht Dünne hinterher robuster, Gleichsam über Nacht. Sport stärkt Arme, Rumpf und Beine, Kürzt die öde Zeit, Und er schützt uns durch Vereine Vor der Einsamkeit, Nimmt den Lungen die verbrauchte Luft, gibt Appetit; Was uns wieder ins verrauchte Treue Wirtshaus zieht. Wo man dann die sporttrainierten Muskeln trotzig hebt Und fortan in illustrierten Blättern weiterlebt.
Über die KnieUnter ein Röckchen zu schaun -–Wenn sie doch das und dieHaben, die schönen Fraun!Über einen öffnenden SaumIn Täler zwischen BrüstchenDarf Blick wie stiller TraumStürzen sein Lüstchen.Sollen doch Frauen auchSo blicken, – nicht schielen –Wenn Arm, Popo und BauchIn Fältchen spielen.Nimm, was der Blick dir gibt,Sei es, was es sei.Bevor sich das selber liebt,Ist´s schon vorbei.
Wie ich bei dir gelegenHabe im Bett, weißt du es noch?Weißt du noch, wie verwegenDie Lust uns stand? Und wie es roch?Und all die seidenen KissenGehörten deinem Mann.Doch uns schlug kein Gewissen.Gott weiß, wie redlich untreuMan sein kann.Weißt du noch, wie wir´s trieben,Was nie geschildert werden darf?Heiß, frei, besoffen, fromm und scharf.Weißt du, daß wir uns liebten?Und noch lieben?Man liebt nicht oft in solcher Weise.Wie fühlvoll hat dein spitzer Hund bewacht.Ja unser Glück war ganz und rasch und leise.Nun bist du fern.Gute Nacht.
Jauchzend steigt die Olympiade,Olympiade unsrer Zeit!Alles wartet der Parade.Chöre harren klangbereit.In Begeisterung sich hebenMuß beim Anmarsch solcher MachtRechts und Links das Volk. Es bebenIhre Herzen welterwacht.Nur mit Geist kann Leib gedeihen.Geist erstarkt an Mut und Kraft.Einen beide sich, dann weihenLeben sie, das Leben schafft.Nicht der Zorn soll Muskeln schwellen,Aber jugendheißes Spiel.Tretet an, ihr Kampfgesellen!Zieht mit Gott zum edlen Ziel.
Mir ist, als bräch aus meinem HerzEin Strom durchglühter Lavafluten.Ach, wüßtest du, wie hinter ScherzSo oft die tiefsten Wunden bluten.Wenn ich mit Lachen von dir schied,Wie Blütengelb war das zerstäubtUnd wilder klang das wilde Lied,Das deine Heiterkeit betäubt.Das wilde Lied klang fort und fort,Und nichts von jenem Lachen blieb,Bis ich es fand, das milde Wort.Du sagtest einst: »Ich hab dich lieb!«
Ich habe mich hungrig gefühlt,Doch fast nichts gegessen.War alles lecker, das Bier so schön gekühlt –Aber: du hast nicht neben mirgegessen.Verzeihe: Ich stellte mir vor,Daß das ewig so bliebe,Wenn du vor mir –Ach was geht über Liebe?!!Muß ich nun dochEin paar Tage nochFressen, ohne Lust; o das haß ich. –Aber wenn du von der ReiseHeimkehrst, weiß ich, daß ichWieder richtig speise.
Ich bin fastGestorben vor Schreck:In dem Haus, wo ich zu GastWar, im Versteck,Bewegte sich,Regte sichPloetzlich hinter einem BrettIn einem Kasten neben dem Klosett,Ohne Beinchen,Stumm, fremd und nettEin Meerschweinchen.Sah mich bange an,Sah mich lange an,Sann wohl hin und sann her,Wagte sichDann heranUnd fragte mich:´Wo ist das Meer?´
Ich sehe hinter dem Grau heute BlauUnd bin milder geworden.Ich bin nicht mehr der junge RadauUnd wehe nicht mehr aus Norden.Es kommen die Jüngsten auch mal dahin,Wenn sie streng Zauderndes wagenUnd fragen nach jedem »Wie ist ...?« dann: »Wie bin ...?«Und werden still Danke sagen.
Ein Sauerampfer auf dem Dammstand zwischen Bahngeleisen,machte vor jedem D-Zug stramm,sah viele Menschen reisen.Und stand verstaubt und schluckte Qualm,schwindsüchtig und verloren,ein armes Kraut, ein schwacher Halm,mit Augen, Herz und Ohren.Sah Züge schwinden, Züge nahn.Der arme Sauerampfersah Eisenbahn um Eisenbahn,sah niemals einen Dampfer.
Eine Wiese singt.Dein Ohr klingt.Eine Telefonstange rauscht.Ob du im Bettchen liegstOder über Frankfurt fliegst,Du bist überall gesehn und belauscht.Gonokokken kieken.Kleine Morcheln horcheln.Poren sind nur Ohren.Alle Bläschen blicken.Was du verschweigst,Was du andern nicht zeigst,Was dein Mund sprichtUnd deine Hand tut,Es kommt alles ans Licht.Sei ohnedies gut.