Wir Freunde auf einen Faden gereiht,es kam nicht so, wie wir wollten,denn unsere Kette riß mit der Zeit,und wir rollten.Von allen Winden zerstreut und gehetzt,verschlissen und verwittert,meinten wir schon: wir würden zuletztsterben total verbittert.Doch unser Trauern lernte Geduldund lächelt nun ruhig ins Neue.Wir glauben an unsere eigene Schuldund an die Vergeltung von Treue.
Die Nacht war kalt und sternenklar,Da trieb im Meer bei NordernayEin Suahelischnurrbarthaar. -Die nächste Schiffuhr wies auf drei.Mir scheint da mancherlei nicht klar,Man fragt doch, wenn man Logik hat,Was sucht ein SuahelihaarDenn nachts um drei am Kattegatt?
In der Stratosphäre,Links vom Eingang, führt ein Gang(Wenn er nicht verschüttet wäre)Sieben Kilometer langBis ins Ungefähre.Dort erkennt man weit und breitNichts. Denn dort herrscht Dunkelheit.Wenn man da die Augen schließtUnd sich langsam selbst erschießt,Dann erinnert man sich gernAn den deutschen Abendstern.
Ich kann mein Buch doch nennen, wie ich willUnd orthographisch nach Belieben schreiben!Wer mich nicht lesen mag, der laß es bleiben.Ich darf den Sau, das Klops, das KrokodilUnd jeden andern Gegenstand bedichten,Darf ich doch ungestört daheimAuch mein Bedürfnis, wie mir´s paßt, verrichten.Was könnte mich zu Geist und reinem Reim,Was zu Geschmack und zu Humor verpflichten? -Bescheidenheit? – captatio – oho!"Und wer mich haßt, – sie mögen mich nur hassen!Ich darf mich gründlich an den Hintern fassenSowie an den avant-propos.
Hie und da, dann und wannEin Wehweh. Doch im Ganzen:Ich, der ich nicht tanzen kann,Sehe gern andere tanzen.Noch immer in Arbeit gestelltUnd die Arbeit genießend,Finde ich dich, ausstudierte Welt,Immer neu fließend.Gehe durch die Straßen einer Stadt,Um Dinge herum, die stinken.Was Beine oder keine Beine hat,Kann blinken oder winken.Ich kann einen Pflasterstein,Der am Rinnstein liegt, aufheben.O schönes Auferdensein!Und ich darf noch leben.
Erste Liebe? Ach, ein Wüstling, dessenHerz so wahllos ist wie meins, so weit,Hat die erste Liebe längst vergessen,Und ihn interessiert nur seine Zeit.Meine letzte Liebe zu beschreiben,Wäre just so leicht wie indiskret.Außerdem? Wird sie die letzte bleiben,Bis ihr Name in der »Woche« steht.Meine Abenteuer in der MinneMüssen sehr gedrängt gewesen sein.Wenn ich auf das erste mich besinne,Fällt mir immer noch ein früh´res ein.
Zupf dir ein Wölkchen aus dem Wolkenweiß, Das durch den sonnigen Himmel schreitet. Und schmücke den Hut, der dich begleitet, Mit einem grünen Reis. Verstecke dich faul in der Fülle der Gräser. Weil´s wohltut, weil´s frommt. Und bist du ein MundharmonikabläserUnd hast eine bei dir, dann spiel, was dir kommt.Und laß deine Melodien lenken Von dem freigegebenen Wolkengezupf. Vergiss dich. Es soll dein Denken Nicht weiter reichen als ein Grashüpferhupf.
Wie ich bei dir gelegenHabe im Bett, weißt du es noch?Weißt du noch, wie verwegenDie Lust uns stand? Und wie es roch?Und all die seidenen KissenGehörten deinem Mann.Doch uns schlug kein Gewissen.Gott weiß, wie redlich untreuMan sein kann.Weißt du noch, wie wir´s trieben,Was nie geschildert werden darf?Heiß, frei, besoffen, fromm und scharf.Weißt du, daß wir uns liebten?Und noch lieben?Man liebt nicht oft in solcher Weise.Wie fühlvoll hat dein spitzer Hund bewacht.Ja unser Glück war ganz und rasch und leise.Nun bist du fern.Gute Nacht.
Die alte Pappel schauert sich neigend,Als habe das Leben sie müde gemacht.Ich und mein Lieb – hier ruhen wir schweigend –Und vor uns wallt die drückende Nacht.Bis sich zwei schöne Gedanken begegnen, –Dann löst sich der bleierne Wolkenhang.Goldene, sprühende Funken regnenUnd füllen die Welt mit lustigem Klang.Ein trüber Nebel ist uns zerronnen.Ich lege meine in deine Hand.Mir ist, als hätt ich dich neu gewonnen. – –Und vor uns schimmert ein goldenes Land.
Gold macht nicht jeden reich,Gold ist geschmeidig und weichWie ein Lurch.Schlängelt sich zwischen den Fingern durch.Gold entrollt, von Gott gewollt.Gold soll nicht frech sein.Gold darf nicht Blech sein,Nicht durchmessingt oder durchsilbert.Gold will redlich frei sein,Ohne aufgezwungnes Beisein,Hören Sie, Gilbert?Gold macht uns trunken. GoldStinkt als Halunkensold.Gold macht nicht gut.Gold wittert Blut.Gold macht nicht froh.Wo ist Gold? Wo?In Europa ist kein Gold mehr da.Alles Gold ist in Amerika.Doch Sie haben recht, mein lieber Mister,Deutschland nährt ein bisschen viel Minister.In den Einzelstaats-BeamtenheerenKönnte man die Hälfte gut entbehren.