Ich danke dir: Ich bin ein Kind geblieben,Ward äußerlich auch meine Schwarte rauh.Zu viele Sachen weiß ich zu genauUnd lernte mehr und mehr die Wände lieben.Doch zwischen Wänden, wenn die FantasieEin kleines Glück so glücklich zu erfassenImstande ist, daß wir uns sagen: NieUns selber lieben! Nie das andre hassen!Nur einsam sein! – –Spricht oft mein Innerstes zu solcher Weisheit: Nein!Denn all mein Sinnen lauscht, ob fremde HändeJetzt etwa klopfen werden an mein einsam Wände,Und wenn´s geschähe, rief es laut: Herein!!!
Es trafen sich von ungefährEin Wolf, ein Mensch, sowie ein Bär,Und weil sie lange nichts gegessen,So haben sie sich aufgefressen.Der Wolf den Menschen, der den Bär,Der Bär den Wolf. – Es schmeckte sehrUnd blieb nichts übrig, als ein Tuch,Drei Haare und ein Wörterbuch.Das war der Nachlaß dieser drei.Der eine Mensch, der hieß Karl May.
Woher sie kam, wohin sie ging,Das hab ich nie erfahren.Sie war ein namenloses DingVon etwa sechzehn Jahren.Sie küsste selten ungestüm,Dann duftete es wie ParfümAus ihren keuschen Haaren.Wir spielten nur, wir scherzten nur:Wir haben nie gesündigt,Sie leistete mir jeden SchwurUnd floh dann ungekündigt.Entfloh mit meiner goldnen Uhr.Am selben Tag, da ich erfuhr,Man habe mich entmündigt.Verschwunden war mein SiegelringBeim Spielen oder Scherzen.Sie war ein zarter Schmetterling.ich werden nie verschmerzen,Wie vieles Goldene sie stahl,Das Mädchen mit dem MuttermalZwei Handbreit unterm Herzen.
Der Blitz hat mich getroffen.Mein stählerner, linker ManschettenknopfIst weggeschmolzen, und in meinem KopfSummt es, als wäre ich besoffen.Der Doktor Berninger äußerte sichDarüber sehr ungezogen: Das mit dem Summen wär´ typisch für mich,Das mit dem Blitz wär´ erlogen.
Bindfaden, an den ich denke,Kurz warst du, und lang ist´s her.Ohne dich wäre das so schwerUnd so hoffnungslos gewesen.Auf der Straße von mir aufgelesen,Halfst du mir,Mir und meiner Frau. – Wir danken dir,Ich und meine Frau.Bindfaden, du dünne KleinigkeitWurdest mir zum Tau. –Damals war Hungerszeit;Und ich hätte ohne dich in jener NachtDen Kartoffelsack nicht heimgebracht.
Sich interessant machen(Für einen großen Backfisch.)Du kannst doch schweigen? Du bist doch kein KindMehr! – Die Lederbände im BücherspindHaben, wenn du die umgeschlagenen Deckel hältstHinten eine kleine Höhlung im Rücken.Dort hinein mußt du weichen Käse drücken.Außerdem kannst du KäsepfropfenTief zwischen die Sofapolster stopfen.Lasse ruhig eine Woche verstreichen.Dann mußt du immer traurig herumschleichen.Bis die Eltern nach der Ursache fragen.Dann tu erst, als wolltest du ausweichen,Und zuletzt mußt du so stammeln und sagen:"Ich weiß nicht, – ich rieche überall Leichen –."Deine Eltern werden furchtbar erschreckenUnd überall rumschnüffeln nach Leichengestank,Und dich mit Schokolade ins Bett stecken.Und zum Arzt sage dann: "Ich bin seelenkrank."Nur laß dich ja nicht zum Lachen verleiten.Deine Eltern – wie Eltern so sind –Werden bald überall verbreiten:Du wärst so ein merkwürdiges, interessantes Kind.
Wir haben keinen günstigen Wind.Indem wir die Richtung verlieren,Wissen wir doch, wo wir sind.Aber wir frieren.Und die darüber erhaben sind,Die sollten nicht allzuviel lachen.Denn sie werden nicht lachen, wenn sie blindEines Morgens erwachen.Das Schiff, auf dem ich heute bin,Treibt jetzt in die uferlose,In die offene See. – Fragt ihr: "Wohin?"Ich bin nur ein Matrose.
So ist es uns ergangen.Vergiß es nicht in beßrer Zeit!Aber Vöglein singen und sangen,Und dein Herz sei endlos weit.Vergiß es nicht! Nur damit du lernstZu dem seltsamen Rätsel "Geschick". –Warum wird, je weiter du dich entfernst,Desto größer der Blick?Der Tod geht stolz spazieren.Doch Sterben ist nur Zeitverlust. –Dir hängt ein Herz in deiner Brust,Das darfst du nie verlieren.
Wenn Parteien sich und MassenSichtbar und geräuschvoll hassenKlingt das mir wie Meeresrauschen.Und dann mag ich henkelltrockenStill auf einer Insel hocken,Die mich zusehn läßt und lauschen.Nicht, daß ich dann etwas schürfeOder was dazwischen würfeOder schlichten wollte, nein,Nein, ich weiß, das muß so sein.Und ich dehne mich und schlürfeEingefangnen Sonnenschein.Wechselnd laut und wieder leiseRauscht das Meer in weitem KreiseMir vertraute Melodie.Wo blind oder falsch gestempeltMißklang sich an Mißklang rempelt,Windelt neue Harmonie.Und dann schwimmt – fast ist es schade –Noch ein Mensch an mein Gestade,Sucht an meiner Bulle halt.Aus ist die Robinsonade,Denn nach InsulanersitteSag ich unwillkürlich: "Bitte!"Und ein zweiter Pfropfen knallt.Und wir trinken. Es gesellenAndre sich dazu. Die WellenGlätten sich. Der Haß zerstiebt.Bis zuletzt in süßer RuheNiemand noch was in die SchuheAndrer schiebt,Und sich alles gegenseitigEingehenkellt ganz unstreitigDuldet, gern hat oder liebt.
Publikum ungeduldig scharrt -Scharren lassen - hier Start -Taschentuch? keins -Schweiß -heiß - zum Beweisdes Nichtaufgeregtseins:Billett Spucke kneten.Achtung: eins! Nicht mehr Zeit auszutreten -Was? Rauchen verbeten? -Sie da, der Dritte, weiter zurücktreten -Soo! - Endlich Musik -Der bekannteAugenblick,wo -wenn der Trikotnur nicht so spannte -Schweinerei -Wäre fatal -Achtung: Zwei!Teufel noch mal!Heiliger Joseph, steh mir bei!Achtung: Drei!Tapelti, tapelti, tapeltiMut!Gut!Kopf senken!Arme vom Leib!Frieda denken!Herrliches Weib!Schade, dass Mund stinkt!Das war sie! - lacht - winkt -Oh, oh! Oh, oh!Mein Trikot!Vorne gespalten.Taschentuch vorhalten -Jetzt Quark!Nur laufen!10.000 Mark -Wochenlang saufen -Wenn´s glückt -Schulden bezahlen -Tante verrückt -Meyers prahlen -Sieger gratuliert -Photographiert -Händedruck -Tun als ob schnuppe -Wändeschmuck -Lorbeer-Suppe -Zeitungs-Reklame -Filmaufnahme -Frieda seidenes Kleid -Otto platzt Neid -Engelmann - Wut -Anton - Pump -Aushalten! Mut!Weg da! Lump! -Einer von beiden -Weg abschneiden -Puff!Was bild´t sich -Uff!Gilt nich!Feste druff!Gar nicht kümmern!Schädel zertrümmern!Zuchthaus -Flucht - Haus -Schande -Tante -Sterben -Beerben -Unsinn! Was Quatsch! Quatsch!Teufel noch mal!Laternenpfahl.Mehr links, ach! ach!Stopp! Frieda! Halt! Krach!Kladderadatsch!Knätsch daun! au! aus!Ohhhhhh! - Publikum Applaus.