Ich habe dich so lieb!Ich würde dir ohne BedenkenEine Kachel aus meinem Ofenschenken.Ich habe dir nichts getan.Nun ist mir traurig zumut.An den Hängen der EisenbahnLeuchtet der Ginster so gut.Vorbei - verjährt -Doch nimmer vergessen.Ich reise.Alles, was lange währt,Ist leise.Die Zeit entstelltAlle Lebewesen.Ein Hund bellt.Er kann nicht lesen.Er kann nicht schreiben.Wir können nicht bleiben.Ich lache.Die Löcher sind die HauptsacheAn einem Sieb.Ich habe dich so lieb.
Zwischen zweier Jahre Sarg und WindelWiederholt sich immer solch historischer Schwindel,Der zumal KalenderfabrikantenUnd viele alte antitot gesinnte TantenHochbeglückt.Und auch mich.Prosit Neujahr, Brüder!Ich bin heute lüder-lich.Ja, ich brülle und betrinke mich.Mich schlägt keine Uhr.Und ich wünsche jedem Menschen nur:Daß von dem, was er mit losem MundeHeute erfleht,möglichst wenig in Erfüllung geht.Weil die Welt mir doch zu jeder StundeSo am richtigsten erscheint, wie sie besteht.
Die Zeit vergeht,Das Gras verwelkt,Die Milch entsteht,Die Kuhmagd melkt.Die Milch verdirbt.Die Wahrheit schweigt.Die Kuhmagd stirbt.Ein Geiger geigt.
Vergehe Zeit!(1932)Vergehe Zeit und mache einer besseren Platz!Wir haben doch nun genug verloren.Setz einen Punkt hinter den grausamen Satz:"Ihr habt mich heraufbeschworen.Was wir, die Alten, noch immer nicht abgebüßt,Willst du es nicht zum Wohle der Jugend erlassen?Kaum kennen wirs noch, daß fremde Hände sich fassenUnd Fremdwer zu Ungleich sagt: "Sei herzlich gegrüßt."Laß deine Warnung zurück und geh schnell vorbei,Daß wir aufrecht stehen.Vergönne uns allen, zuinnerst frei,Das schöne Grün unsrer Erde zu sehen.
Wenn eine Frau in uns Begierden wecktUnd diese Frau hat schon ihr Herz vergeben,Dann [Arme vorwärts streckt!]Dann ist es ratsam, daß man sich versteckt.Denn später [langsam auf den Fersen heben!]Denn später wird uns ein Gefühl umschweben,Das von Familiensinn und guten Eltern zeugt.[Arme – beugt]Denn was die Frau an einem Manne reizt,[Hüften fest – Beine spreizt! – Grundstellung]Ist Ehrbarkeit. Nur die hat wahren Wert,Auch auf die Dauer [Ganze Abteilung, kehrt!]Das ist von beiden Teilen der begehrtste,Von dem man sagt: [Rumpfbeuge] Das ist der allerwertste.
Jetzt schlägt deine schlimmste Stunde, Du Ungleichrunde, Du Ausgekochte, du Zeitgeschälte, Du Vielgequälte, Du Gipfel meines Entzückens. Jetzt kommt der Moment des Zerdrückens Mit der Gabel! – Sei stark!Ich will auch Butter und Salz und Quark Oder Kümmel, auch Leberwurst in dich stampfen. Mußt nicht so ängstlich dampfen. Ich möchte dich doch noch einmal erfreu´n. Soll ich Schnittlauch über dich streun? Oder ist dir nach Hering zumut? Du bist so ein rührend junges Blut. –Deshalb schmeckst du besonders gut. Wenn das auch egoistisch klingt, So tröste dich damit, du wundervolle Pellka, daß du eine Edelknolle Warst, und daß dich ein Kenner verschlingt.
Doch ihr Gesicht,Das sah ich nicht.Nur Beine, Rock, gebeugten Rücken,Ein nasses Stück vom Schürzenhang.Das alles lebte sich beim BückenUnd Wenden unterm Küchenlicht.Ich aber stand im dunklen Gang,Sah nach den unbewachten BeinenUnter des hochgerutschten Rockes Saum.Zwei sichre Arme dachte sich mein Traum.Nur ihr Gesicht das sah ich nicht.Doch etwas war, als wäre es zum Weinen.Kein Laut, kein Wort. –Es ist auch nichts Zunennendes gewesen.Ich aber weiß: Als ich den Gang verließ,Schlich ich ganz innig leise fort,Und war betrübt, als ich doch einen BesenUmstieß.
Erste Liebe? Ach, ein Wüstling, dessenHerz so wahllos ist wie meins, so weit,Hat die erste Liebe längst vergessen,Und ihn interessiert nur seine Zeit.Meine letzte Liebe zu beschreiben,Wäre just so leicht wie indiskret.Außerdem? Wird sie die letzte bleiben,Bis ihr Name in der »Woche« steht.Meine Abenteuer in der MinneMüssen sehr gedrängt gewesen sein.Wenn ich auf das erste mich besinne,Fällt mir immer noch ein früh´res ein.
Sei mir gegrüßt, du, den ich meine,Und sende mir dreihundert Dollar zuUnd laß mich sonst im übrigen in Ruh,Auf daß ich einmal über Großmut weine.Besuche mich, wenn ich einmal allein bin,Du fremde schöne und gewisse Frau!Sei mir die ideal ersehnte Sau,Doch sage nicht von mir, daß ich ein Schwein bin.Wagt euch empor, die ich so gerne riefe,Ihr einflußreiche, starke Knechtebrut!Verbreitet mich und zieht vor mir den HutUnd sagt mir schmeichelnd superste Lative.Vergeßt mich nicht, ihr Freunde, die´s nicht gibt,Helft, Edelste, mir, wenn ich in Gefahr bin,Bestätigt laut, daß ich so rein und wahr bin,Und daß ihr mich ob meiner Schlichtheit liebt.Du erhabnes, über Welt und SternenRagendes und höchstes Etwas, komm!Denk von mir, der kennen dich zu lernenNie die Ehre hatte: Der ist fromm!Selbstverständlich sollst du ewig thronen! –Bitte, bitte, mach mich niemals krank.Könntest du - im voraus tiefen Dank –Mich vielleicht auch mit dem Tod verschonen?