Es flog einmal ein muntres FliegelZu einem vollen Honigtiegel.Da tunkt es mit ZufriedenheitDen Rüssel in die Süßigkeit.Nachdem es dann genug geschleckt,Hat es die Flügel ausgestrecktUnd möchte sich nach oben schwingen.Allein das Bein im HonigseimSitzt fest als wie in Vogelleim.Nun fängt das Fliegel an zu singen:Ach, lieber Himmel, mach mich freiAus dieser süßen Sklaverei!Ein Freund von mir, der dieses sah,Der seufzte tief und rief: Ja, ja!
Keiner, keiner ist mir recht,alle sind zu mir zu schlecht;der eine zu grad, der andre zu krumm,der dritte zu fad, der vierte zu dumm,der fünfte ist mir zu klug,und der sechste nicht reich genug.
Wenn mir mal ein Malheur passiert, ich weiß, so bist du sehr gerührt. Du denkst, es wäre doch fatal, passierte dir das auch einmal. Doch weil das Schmerzending zum Glück an dir vorüberging, so ist die Sache andererseits für dich nicht ohne Reiz. Du merkst, das Bedauerei so eine Art von Wonne sei.
Papa, nicht wahr,Im nächsten Jahr,Wenn ich erst großUnd lesen kann und schreiben kann,Dann krieg ich einen hübschen MannMit einer TicktackuhrAn einer goldnen Schnur.Der nimmt mich auf den SchoßUnd sagt zu mir: Mein Engel,Und gibt mir ZuckerkrengelUnd Kuchen und Pasteten.Nicht wahr, Papa?Der Vater brummt: Na, na,Was ist das für Gefabel.Die Vögel, die dann flöten,Die haben noch keinen Schnabel.
Es grünte allenthalben.Der Frühling wurde wach.Bald flogen auch die Schwalbenhell zwitschernd um das Dach.Sie sangen unermüdlichund bauten außerdemam Giebel rund und niedlichihr Nest aus feuchtem Lehm.Und als sie eine Wochesich redlich abgequälthat nur am Eingangslocheein Stückchen noch gefehlt.Da nahm der Spatz, der Schlingel,die Wohnung in Besitz.Jetzt hängt ein Strohgeklüngelhervor aus ihrem Schlitz.Nicht schön ist dies Gebarenund wenig ehrenwertvon einem, der seit Jahrenmit Menschen viel verkehrt.
Früher, da ich unerfahrnerUnd bescheidner war als heute,Hatten eine höchste AchtungAndre Leute.Später traf ich auf der WeideAußer mir noch mehre Kälber,Und nun schätz ich, sozusagen,Erst mich selber.
Strebst du nach des Himmels FreudeUnd du weißt´s nicht anzufassen,Sieh nur, was die andern LeuteMit Vergnügen liegen lassen.Dicke Steine, altes EisenUnd mit Sand gefüllte SäckeSind den meisten, welche reisen,Ein entbehrliches Gepäcke.Laß sie laufen, laß sie rennen;Nimm, was bleibt, zu deinem Teile.Nur was sie dir herzlich gönnen,Dient zu deinem ew´gen Heile.
Die Zeit, sie orgelt emsig weiter, Sein Liedchen singt dir jeder Tag, Vermischt mit Tönen, die nicht heiter, Wo keiner was von hören mag. Sie klingen fort. Und mit den Jahren Wird draus ein voller Singverein. Es ist, um aus der Haut zu fahren. Du möchtest gern wo anders sein. Nun gut. Du mußt ja doch verreisen. So fülle denn den Wanderschlauch. Vielleicht vernimmst du neue Weisen, Und Hühneraugen kriegst du auch.
Halt dein Rößlein nur im Zügel,kommst ja doch nicht allzuweit.Hinter jedem neuen Hügeldehnt sich die Unendlichkeit.Nenne niemand dumm und säumig,der das Nächste recht bedenkt.Ach, die Welt ist so geräumig,und der Kopf ist so beschränkt.
Sei es freundlich, sei es böse,Meist genügend klar und scharfKlingt des Mundes WortgetöseFür den täglichen Bedarf.Doch die Höchstgefühle heischenIhren ganz besondern Klang;Dann sagt grunzen oder kreischenMehr als Rede und Gesang.