Es saß ein Fuchs im Walde tief.Da schrieb ihm der Bauer einen Brief:So und so, und er sollte nur kommen,´s wär´ alles verzieh´n, was übelgenommen.Der Hahn, die Hühner und Gänse ließenIhn alle zusammen auch vielmals grüßen.Und wann ihn denn erwarten sollteSein guter, treuer Krischan Bolte.Drauf schrieb der Fuchs mit Gänseblut:Kann nicht gut.Meine Alte mal wiederGekommen nieder!Im übrigen von ganzer Seele:Dein Fuchs in der Höhle.
Ein Töpfchen stand im DunkelnAn stillverborgener Stelle.Ha, rief es, wie wollt ich funkeln,Käm ich nur mal ins Helle.Ihm geht es wie vielen Narren.Säß einer auch hinten im Winkel,So hat er doch seinen SparrenUnd seinen aparten Dünkel.
Wer nicht will, wird nie zunichte,kehrt beständig wieder heim.Frisch herauf zum alten Lichtedringt der neue Lebenskeim.Keiner fürchte zu versinken,der ins tiefe Dunkel fährt.Tausend Möglichkeiten winkenihm, der gerne wiederkehrt.Dennoch seh ich dich erbeben,eh du in die Urne langst.Weil dir bange vor dem Leben,hast du vor dem Tode Angst.
Sei es freundlich, sei es böse,Meist genügend klar und scharfKlingt des Mundes WortgetöseFür den täglichen Bedarf.Doch die Höchstgefühle heischenIhren ganz besondern Klang;Dann sagt grunzen oder kreischenMehr als Rede und Gesang.
Die erste alte Tante sprach:wir müssen nun auch dran denken,Was wir zu ihrem NamenstagDem guten Sophiechen schenken.Drauf sprach die zweite Tante kühn:Ich schlage vor, wir entscheidenUns für ein Kleid in Erbsengrün,Das mag Sophiechen nicht leiden.Der dritten Tante war das recht:Ja, sprach sie, mit gelben Ranken!Ich weiß, sie ärgert sich nicht schlechtUnd muß sich noch bedanken.
Strebst du nach des Himmels FreudeUnd du weißt´s nicht anzufassen,Sieh nur, was die andern LeuteMit Vergnügen liegen lassen.Dicke Steine, altes EisenUnd mit Sand gefüllte SäckeSind den meisten, welche reisen,Ein entbehrliches Gepäcke.Laß sie laufen, laß sie rennen;Nimm, was bleibt, zu deinem Teile.Nur was sie dir herzlich gönnen,Dient zu deinem ew´gen Heile.
Wo du bist und wo ich sei,Ferneweg und nahebei;Überall und auch indessenWerd´ ich deiner nicht vergessen;Dein gedenk´ ich, still erfreut,Selbsten in der Einsamkeit;Ja, im dicksten PublikumSchwebt mein Geist um dich herum.
Sag Atome, sage Stäubchen.Sind sie auch unendlich klein,Haben sie doch ihre LeibchenUnd die Neigung da zu sein.Haben sie auch keine Köpfchen,Sind sie doch voll Eigensinn.Trotzig spricht das Zwerggeschöpfchen:Ich will sein, so wie ich bin.Suche nur, sie zu bezwingen,Stark und findig, wie du bist.Solch ein Ding hat seine Schwingen,Seine Kraft und seine List.Kannst du auch aus ihnen schmiedenDeine Rüstung als Despot,Schließlich wirst du doch ermüden,Und dann heißt es: Er ist tot.
Wenn ich dereinst ganz alt und schwachUnd´s ist mal ein milder Sommertag,So hink ich wohl aus dem kleinen HausBis unter den Lindenbaum hinaus.Da setz ich mich denn im SonnenscheinEinsam und still auf die Bank von Stein,Denk an vergangene Zeiten zurückeUnd schreibe mit meiner alten KrückeUnd mit der alten zitternden HandSo vor mir in den Sand.
Halt dein Rößlein nur im Zügel,kommst ja doch nicht allzuweit.Hinter jedem neuen Hügeldehnt sich die Unendlichkeit.Nenne niemand dumm und säumig,der das Nächste recht bedenkt.Ach, die Welt ist so geräumig,und der Kopf ist so beschränkt.