Selig sind die Auserwählten,Die sich liebten und vermählten;Denn sie tragen hübsche Früchte,Und so wuchert die GeschichteSichtbarlich von Ort zu Ort.Doch die braven Junggesellen,Jungfern ohne Ehestellen,Welche ohne LeibeserbenSo als Blattgewächse sterben,Pflanzen sich durch Knollen fort.
Im Dorfe wohnt ein Vetter, Der gut versichert war Vor Brand und Hagelwetter Nun schon im zehnten Jahr. Doch nie seit dazumalen Ist ein Malheur passiert, Und so für nichts zu zahlen, Hat peinlich ihn berührt. Jetzt, denkt er, überlasse Dem Glück ich Feld und Haus. Ich pfeife auf die Kasse. Und schleunig trat er aus. O weh, nach wenig Tagen Da hieß es: »Zapperment! Der Weizen ist zerschlagen Und Haus und Scheune brennt.« Ein Narr hat Glück in Masse, Wer klug, hat selten Schwein. Und schleunig in die Kasse Trat er halt wieder ein.
Geboren ward er ohne WehenBei Leuten, die mit Geld versehen.Er schwänzt die Schule, lernt nicht viel,Hat Glück bei Weibern und im Spiel,Nimmt eine Frau sich, eine schöne,Erzeugt mit ihr zwei kluge Söhne,Hat Appetit, kriegt einen Bauch,Und einen Orden kriegt er auch,Und stirbt, nachdem er aufgespeichertEin paar Milliönchen, hochbetagt;Obgleich ein jeder weiß und sagt:Er war mit Dummerjahn geräuchert!
Ich wußte, sie ist in der Küchen,Ich bin ihr leise nachgeschlichen.Ich wollt´ ihr ew´ge Treue schwörenUnd fragen, willst du mir gehören?Auf einmal aber stutzte ich.Sie kramte zwischen dem Gewürze;Dann schneuzte sie und putzte sichDie Nase mit der Schürze.
Ich meine doch, so sprach er mal,Die Welt ist recht pläsierlich.Das dumme Geschwätz von Schmerz und QualErscheint mir ganz ungebührlich.Mit reinem kindlichen GemütGenieß ich, was mir beschieden,Und durch mein ganzes Wesen ziehtEin himmlischer Seelenfrieden. –Kaum hat er diesen Spruch getan,Aujau! so schreit er kläglich.Der alte hohle BackenzahnWird wieder mal unerträglich.
Seine Meinung ist die rechte,wenn er spricht, müßt ihr verstummen,sonst erklärt er euch für Schlechteoder nennt euch gar die Dummen.Leider sind dergleichen Strolchekeine seltene Erscheinung.Wer nicht taub ist, meidet solcheRitter von der eignen Meinung!
Habt ihr denn wirklich keinen SchimmerVon Angst, daß ihr noch ruhig schlaft?Wird denn in dieser Welt nicht immerDas Leben mit dem Tod bestraft?Ihr lebt vergnügt, trotz dem Verhängnis,Das näher stets und näher zieht.So stiehlt der Dieb, dem das GefängnisUnd später gar der Galgen blüht.Hör auf, entgegnet frech die Jugend,Du altes Jammerinstrument!Man merkt es gleich: du bist die Tugend,Die keinem sein Vergnügen gönnt.
Als er noch krause Locken trug,War alles ihm zu dumm.Stolziert daher und trank und schlugSich mit den Leuten herum.Die hübschen Weiber schienen ihmEin recht beliebtes Spiel;An Seraphim und CherubimGlaubt er nicht sonderlich viel.Jetzt glaubt er, was der Pater glaubt,Blickt nur noch niederwärts,Hat etwas Haar am Hinterhauptund ein verprömmeltes Herz.
Schon viel zu lang Hab ich der Bosheit mich ergeben. Ich lasse töten, um zu leben, Und bös macht bang. Denn niemals ruht Die Stimme in des Herzens Tiefe, Als ob es zärtlich klagend riefe: Sei wieder gut. Und frisch vom Baum Den allerschönsten Apfel brach ich. Ich biß hinein, und seufzend sprach ich Wie halb im Traum: Du erstes Glück, Du alter Paradiesesfrieden, Da noch kein Lamm den Wolf gemieden, O komm zurück!
Schnell wachsende Keime welken geschwinde; zu lange Bäume brechen im Winde. Schätz nach der Länge nicht das Entsprungne; fest im Gedränge steht das Gedrungne.