Wenn man das zierliche Näschen von seiner lieben Braut durch ein Vergrößerungsgläschen näher beschaut, dann zeigen sich haarige Berge, daß einem graut.
Als ich noch ein Seepferdchen war,im vorigen Leben,wie war das wonnig, wunderbarunter Wasser zu schweben.In den träumenden Flutenwogte, wie Güte, das Haarder zierlichsten aller Seestuten,die meine Geliebte war.Wir senkten uns still oder stiegen,tanzten harmonisch umeinand,ohne Arm, ohne Bein, ohne Hand,wie Wolken sich in Wolken wiegen.Sie spielte manchmal graziöses Entfliehn,auf daß ich ihr folge, sie hasche,und legte mir einmal im AnsichziehnEierchen in die Tasche.Sie blickte traurig und stellte sich froh,schnappte nach einem Wasserfloh,und ringelte sichan einem Stengelchen fest und sprach so:Ich liebe dich!Du wieherst nicht, du äpfelst nicht,du trägst ein farbloses Panzerkleidund hast ein bekümmertes altes Gesicht,als wüßtest du um kommendes Leid.Seestütchen! Schnörkelchen! Ringelnaß!Wann war wohl das?
Publikum ungeduldig scharrt -Scharren lassen - hier Start -Taschentuch? keins -Schweiß -heiß - zum Beweisdes Nichtaufgeregtseins:Billett Spucke kneten.Achtung: eins! Nicht mehr Zeit auszutreten -Was? Rauchen verbeten? -Sie da, der Dritte, weiter zurücktreten -Soo! - Endlich Musik -Der bekannteAugenblick,wo -wenn der Trikotnur nicht so spannte -Schweinerei -Wäre fatal -Achtung: Zwei!Teufel noch mal!Heiliger Joseph, steh mir bei!Achtung: Drei!Tapelti, tapelti, tapeltiMut!Gut!Kopf senken!Arme vom Leib!Frieda denken!Herrliches Weib!Schade, dass Mund stinkt!Das war sie! - lacht - winkt -Oh, oh! Oh, oh!Mein Trikot!Vorne gespalten.Taschentuch vorhalten -Jetzt Quark!Nur laufen!10.000 Mark -Wochenlang saufen -Wenn´s glückt -Schulden bezahlen -Tante verrückt -Meyers prahlen -Sieger gratuliert -Photographiert -Händedruck -Tun als ob schnuppe -Wändeschmuck -Lorbeer-Suppe -Zeitungs-Reklame -Filmaufnahme -Frieda seidenes Kleid -Otto platzt Neid -Engelmann - Wut -Anton - Pump -Aushalten! Mut!Weg da! Lump! -Einer von beiden -Weg abschneiden -Puff!Was bild´t sich -Uff!Gilt nich!Feste druff!Gar nicht kümmern!Schädel zertrümmern!Zuchthaus -Flucht - Haus -Schande -Tante -Sterben -Beerben -Unsinn! Was Quatsch! Quatsch!Teufel noch mal!Laternenpfahl.Mehr links, ach! ach!Stopp! Frieda! Halt! Krach!Kladderadatsch!Knätsch daun! au! aus!Ohhhhhh! - Publikum Applaus.
Vergehe Zeit!(1932)Vergehe Zeit und mache einer besseren Platz!Wir haben doch nun genug verloren.Setz einen Punkt hinter den grausamen Satz:"Ihr habt mich heraufbeschworen.Was wir, die Alten, noch immer nicht abgebüßt,Willst du es nicht zum Wohle der Jugend erlassen?Kaum kennen wirs noch, daß fremde Hände sich fassenUnd Fremdwer zu Ungleich sagt: "Sei herzlich gegrüßt."Laß deine Warnung zurück und geh schnell vorbei,Daß wir aufrecht stehen.Vergönne uns allen, zuinnerst frei,Das schöne Grün unsrer Erde zu sehen.
Wie ich bei dir gelegenHabe im Bett, weißt du es noch?Weißt du noch, wie verwegenDie Lust uns stand? Und wie es roch?Und all die seidenen KissenGehörten deinem Mann.Doch uns schlug kein Gewissen.Gott weiß, wie redlich untreuMan sein kann.Weißt du noch, wie wir´s trieben,Was nie geschildert werden darf?Heiß, frei, besoffen, fromm und scharf.Weißt du, daß wir uns liebten?Und noch lieben?Man liebt nicht oft in solcher Weise.Wie fühlvoll hat dein spitzer Hund bewacht.Ja unser Glück war ganz und rasch und leise.Nun bist du fern.Gute Nacht.
Ich bin fastGestorben vor Schreck:In dem Haus, wo ich zu GastWar, im Versteck,Bewegte sich,Regte sichPloetzlich hinter einem BrettIn einem Kasten neben dem Klosett,Ohne Beinchen,Stumm, fremd und nettEin Meerschweinchen.Sah mich bange an,Sah mich lange an,Sann wohl hin und sann her,Wagte sichDann heranUnd fragte mich:´Wo ist das Meer?´
Eine Bierflasche ging in ScherbenAm Stein am See.Dem Manne, der sie warf,Brachte dieser Wurf Verderben,Besser gesagt: Ein Fuß-Wehweh.Glasscherben sind spitz und scharf.Eine Scherbe, nicht die just gemeinte,Reiste unfreiwillig strömungsfort.Diese ward vom MeeresgrundesandSo gequält, daß alles Wasser weinte.Nach Jahrenden trieb sie an den Strand,Fernen Strand; war völlig abgeschliffen.Hat ein Badestrolch sie aufgegriffen,Merkte gleich, daß sie kein Bernstein, garRauchtopas oder noch edler war,Und ließ doch das funkelschöne DingKunstvoll fassen in einen Ring.Und vererbt, gestohlen, hingegebenMag die Scherbe durch JahrhunderteAls verkannte, aber doch bewunderteAbenteuerin noch viel erleben.
Der erste Tag, der machte es:Da las ich vor. Rings lachte es.Graf Mongschupi,Wie schön sind Sie!Mein lieber Freund in Dotrto,Herr Börries, war ebenso.Mein Gott, wie ist der Mensch gleich froh,Wenn er ein wenig voll is´.Graf MongpischuWie schön pist tu,Heil Dir! Sis mihi mollis.
Erwirb dir viel und gib das meiste fort. Viel zu behalten hat den Wert von Sport. Behalte Dinge, die du innig liebst, bis du sie gern an Freunde weitergibst. Liebe und halte frei dein Eigentum. Besitz macht ruhelos und bringt nicht Ruhm.
Zwischen zweier Jahre Sarg und WindelWiederholt sich immer solch historischer Schwindel,Der zumal KalenderfabrikantenUnd viele alte antitot gesinnte TantenHochbeglückt.Und auch mich.Prosit Neujahr, Brüder!Ich bin heute lüder-lich.Ja, ich brülle und betrinke mich.Mich schlägt keine Uhr.Und ich wünsche jedem Menschen nur:Daß von dem, was er mit losem MundeHeute erfleht,möglichst wenig in Erfüllung geht.Weil die Welt mir doch zu jeder StundeSo am richtigsten erscheint, wie sie besteht.