Bei einem beinah alten MannMeldete sich klein Amor an(Ein Mädchen wars in einer Hosenrolle).Der Überraschte fragte, was er wolle."Dich prüfen will ich", sprach das liebe Ding(Halb Gassenbub, halb Schmetterling),"Ob du noch brennen kannst" und küßt ihn so,Daß augenblicks er Feuer fing.Darüber war der Mann natürlich froh.Denn allzulange war er wie ein Besen,Zwar dürr, doch ohne Glut gewesen.Wie aber dann der Kleine wieder ging,Da trat herein zur Türe großMadam Vernunft, setzt schwer sich auf den SchoßNoch warm von Amors HinterteilchenUnd sprach: Herr Lichterloh, glaubt nicht dem Mädel,Das jetzt zu Euch in Amors Maske kamUnd augenblicks Besitz von Euerm Schädel,Von Euerm Torenschädel nahm,Denn es vertrieb sich bloß ein Langeweilchen.Da bot der Mann Madam Vernunft den ArmUnd führte sie zur Tür und sprach: "Au revoir,Ihr sprecht wahrscheinlich wie gewöhnlich wahr,Doch allzukühle, und ich bin von HerzenFroh, daß mir endlich wieder einmal warmZumute ist. Der Liebe helle KerzenLösch ich nicht aus. Wer weiß, wie bald ein WindSie niederweht und ich im Finstern träumeVon hellen Kerzen, die erloschen sind."
»Ich hab die lieb...«Ich höre das so.Könnt´ ich es glauben,Wär´ ich wohl froh.»Ich hab dich lieb...«Welch holder Ton!Wie Geig´ und Flöte...Ich hörte ihn schon.»Ich hab dich lieb...«Sag´s immer, Kind!Ich weiß, daß LügenGeschenke sind.