Wohin käm ich,Vater, wenn ichAufwärts immer höher stiege?Wohin komm ich,Vater, wenn ichSteilauf durch die Lüfte fliege?Der Vater antwortet:Flieg und steige in die Ferne!Steig und fliege und verlerne,Daß ein Dort ist und ein Hier.Steigend lernst du es begreifen:Alles IndiehöheschweifenBringt am Ende dich zu dir.
Dich zu lieben, das wird Ruhe sein,Hand in Hand, getrost und ohne Bangen;Kein Verzagen – : Glauben; kein Verlangen – :Frucht und Friede, Freiheit und Verein.Aber Lust wird in der Ruhe seinSommerlust, ein Schauen und Genießen,Jene Lust der windbewegten Wiesen,Die voll Blumen sind und still gedeihn.
Die Eulen schrein. Es schmerzt wie GeierbißRatloser Reue dieser hohle TonDer nächtgen Vögel dumpf und heiß im Hirn.Die leere Nacht stöhnt: stumm doch atemschwer.Mir ist, als atmete ihr Schlund den RestVon Glück ein, den ein leerer Tag mir ließ.
Alles das ist nur ein Träumen,Und ich sollte nie erwachen:Das wär schön.Denn der Tag hat kalte Farben,Und die Wahrheit geht in Wolle,Rauh und grau.Wirklichkeit, die alte Vettel,Zückt schon ihre KlapperschereUnd sie grinst:Weg die bunten Seidenbänder,Weg die langen Ringellocken,Weg den Tand!Und ein kurzer Krampf im HerzenUnd das alte böse Lachen:Siehst du wohl?
Bunte Dörfer, bunte Kühe,Ackerpracht und Ackermühe,Reichsten Lebens frischer Lauf.Dreht sich alles weit im Kreise;Mittendurch geht deine Reise:Thu nur Herz und Augen auf.
Ich glaube an den großen Plan,den heiter heiligen Werdegeist;sein Herzschlag ist der Weltentakt,in dem die Sonnenfülle kreist.Er wird und stirbt und stirbt und wird,kein Ende und kein Anbeginn.Sing, Flöte, dein Gebet der Lust!Das ist des Lebens heiliger Sinn.
Wenn wir alt sein werden,wenn der Ruhe Dämmerungleis in immergleichem Atemzuge uns im Herzen haucht,wenn das Auge matt und milde blickt,kältre Farben sieht und flockigen Umriß,wenn der Hände Drücke,altersfaltenweich,immer abschiednehmender, zag sich fühlen,wenn das Hirn,von Erkenntnis starr, immer kälter wird,und der Hoffnung warmer Taubenflügelschlagnicht mehr linde Glücksgedankenwellen schlägt,wenn an Rosen-StattHerbstzeitlose blaßt ...Sonne, Sonne!Du auch wirst mir dann verbleichen,die ich kindlich und anbetend liebe.Eine Wärme nur,eine Liebe nur,nur einen Glauben dann werd ich mir wahren:dichdu traumvergangeneHeilige.
Fräulein GigerletteLud mich ein zum Thee.Ihre ToiletteWar gestimmt auf Schnee;Ganz wie PierretteWar sie angethan.Selbst ein Mönch, ich wette,Sähe GigerletteWohlgefällig an.War ein rotes Zimmer,Drin sie mich empfing,Gelber KerzenschimmerIn dem Raume hing.Und sie war wie immerLeben und Esprit.Nie vergeß ichs, nimmer:Weinrot war das Zimmer,Blütenweiß war sie.Und im Trab mit VierenFuhren wir zu zweitIn das Land spazieren,Das heißt Heiterkeit.Daß wir nicht verlierenZügel, Ziel und Lauf,Saß bei dem KutschierenMit den heißen VierenAmor hinten auf.
Lange schlug das Herz mir dumpfUnd in faulen Schlägen,War ein tangbedeckter SumpfOhne Wellenregen.Bunte Blumen blühten rings,Und ich ging vorüber;Wissenschaft, die graue Sphinx,Gab mir Nasenstüber.Wissenschaft, die graue Sphinx,Mag der Teufel holen;Euch, ihr Blüheblumen rings,Sei mein Herz befohlen.Sonnevoll ist mein Gemüt,Eine grüne Wiese,Drauf es singt und springt und blüht,Wie im Paradiese.Eine Geige klingt in mir,Glockenklar und leise ...»Oh du allerschönste Zier! ...«Wundersame Weise.Glück und Glanz und GlorienscheinÜber allem Leben,Und die ganze Welt ist mein,Mir zu Lehn gegeben.Und mein Herz haucht Liebe aus,Alle Not verendet,Sorge, Sünde, Haß und GrausSind in Glück gewendet.Dumme, holde Träumerei,Immer kehrst du wieder:Erste Blüten, erster Mai,Schwärmerische Lieder.