Dich zu lieben, das wird Ruhe sein,Hand in Hand, getrost und ohne Bangen;Kein Verzagen – : Glauben; kein Verlangen – :Frucht und Friede, Freiheit und Verein.Aber Lust wird in der Ruhe seinSommerlust, ein Schauen und Genießen,Jene Lust der windbewegten Wiesen,Die voll Blumen sind und still gedeihn.
Die Eulen schrein. Es schmerzt wie GeierbißRatloser Reue dieser hohle TonDer nächtgen Vögel dumpf und heiß im Hirn.Die leere Nacht stöhnt: stumm doch atemschwer.Mir ist, als atmete ihr Schlund den RestVon Glück ein, den ein leerer Tag mir ließ.
Sorgen, das sind schlimme Gäste,kleben zähe, sitzen feste.Mußt ihnen nur hurtig den Rücken drehn!Wenn sie dich bei der Arbeit sehn,bleibt ihnen nichts übrig, als weiterzugehn.
Die Sittlinge müssen sich immer genieren,Wenn Einer recht herzhaft von Liebe spricht.Sie denken halt immer ans »Amüsieren«,An des Rätsels Heiligkeit denken sie nicht.Natur, mein Freund, ist immer sittlich.Der Staatsanwalt freilich ist unerbittlich.Jüngst hat er ein Andachtsbuch konfisziert,Weil sich zwei Fliegen drauf kopuliert.
Düfteschwüle, feuchteschwere,Rauschende, raunende, sterneleere,Schwarze, samtene Sommernacht!Mein Herz lauscht an deines bange,Nimm von mir, was mich so langeMüde hat gemacht.Sieh, ich flüchte mich in deineArme, siehe Nacht, ich weine,Und ich kenne mich nicht mehr.Stille Mutter, heilige, große,Sieh mein Haupt in deinem Schooße,Banger Wehen schwer.Nimm mich ein in deine Güte,Hürde mich ein dein Gehüte,Das der Müden Hafen ist:Küsse mild mich ins Vergehen,Die du aller LebenswehenLinde Löserin bist.
Ich schließ die Thüre hinter mir,Will ohne Gäste sein;Ich hab mich selbst verlassen,Drum bin ich so allein.Ich mache alle Läden zu,Was soll mir Tag und Licht.Das Feuer ist verglommen,Die Sonne brauch ich nicht.Ich fühle gar kein Leben mehr;Die Liebe ist vorbei.Ich kann nicht einmal weinen,Aus mir ringt sich kein Schrei.Ich habe keinen Gott und FreundUnd bin so sinnenleer,Daß, wenn das Glück jetzt käme,Ich fühlte es nicht mehr.Ich schließ die Thüre hinter mir,Bin nur für den zu Haus,Von dem es heißt, er fächeltDas letzte Flämmchen aus.
Oft weiß ich ganz genau: Ich ... war ... einmal;Ich habe schon einmal all dies gesehn;Der Baum vor meinem Fenster rauschte mirGanz so wie jetzt vor tausend Jahren schon;All dieser Schmerz, all diese Lust ist nurEin Nochmals, Immerwieder, SpiegelungDurch Raum und Zeit. – Wie sonderbar das ist:Ein Fließen, Sinken, Untertauchen undEin neu Empor im gleichen Strome: IchUnd immer wieder ich: Ich ... war ... einmal.
Hans und Grethe, Grethe und Hans;Überall derselbe Tanz;Immerfort derselbe Kreis,Von Adam her im ParadeisZielt alles auf denselben Strich:Das Ding ist unabänderlich.
Fräulein GigerletteLud mich ein zum Thee.Ihre ToiletteWar gestimmt auf Schnee;Ganz wie PierretteWar sie angethan.Selbst ein Mönch, ich wette,Sähe GigerletteWohlgefällig an.War ein rotes Zimmer,Drin sie mich empfing,Gelber KerzenschimmerIn dem Raume hing.Und sie war wie immerLeben und Esprit.Nie vergeß ichs, nimmer:Weinrot war das Zimmer,Blütenweiß war sie.Und im Trab mit VierenFuhren wir zu zweitIn das Land spazieren,Das heißt Heiterkeit.Daß wir nicht verlierenZügel, Ziel und Lauf,Saß bei dem KutschierenMit den heißen VierenAmor hinten auf.
Weite Wiesen im Dämmergrau;Die Sonne verglomm, die Sterne ziehn;Nun geh ich zu der schönsten Frau,Weit über Wiesen im Dämmergrau,Tief in den Busch von Jasmin.Durch Dämmergrau in der Liebe Land;Ich gehe nicht schnell, ich eile nicht;Mich zieht ein weiches, samtenes BandDurch Dämmergrau in der Liebe Land,In ein blaues, mildes Licht.