Keine Puppe will ich haben - Puppen gehn mich gar nichts an. Was erfreu’n mich kann und laben Ist ein Honigkuchenmann. So ein Mann mit Leib und Kleid durch und durch an Süßigkeit. Stattlicher als eine Puppe Sieht ein Honigkerl sich an, Eine ganze Puppengruppe Mich nicht so erfreuen kann. Aber seh ich recht dich an, Dauerst du mich, lieber Mann. Denn du bist zum Tod erkoren - Bin ich dir auch noch so gut, Ob du hast ein Bein verloren. Ob das andre weh dir tut: Armer Honigkuchenmann, Hilft dir nicht, du mußt doch ran.
O glücklich, wer ein Herz gefunden,das nur in Liebe denkt und sinnt,und mit der Liebe treu verbundensein schön´res Leben erst beginnt! Wo liebend sich zwei Herzen einen,nur eins zu sein in Freud und Leid,da muß des Himmels Sonne scheinenund heiter lächeln jede Zeit.Die Liebe, nur die Lieb´ ist Leben!Kannst du dein Herz der Liebe weihn,So hat dir Gott genug gegeben,Heil dir! die ganze Welt ist dein!
O Sommermorgen, wie bist du so schön,So schön im Thal und auf den Höhn!Wenn´s Morgenroth aus Osten strahltUnd golden den Saum der Wolken malt,Und mit immer glänzend rötherer GlutAuf den Wipfeln der dunkelen Wälder ruht;Wenn Halm´ und Blumen in Flur und AuFrisch duften im kühlen Morgenthau;Wenn durch des Waldes Stille der QuellVorüber rieselt silberhell;Wenn durch die Blätter säuselt der WindUnd im Felde die Lerch´ ihr Lied beginnt:Dann muß das Herz in Andacht bebenUnd auch gen Himmel sein Lied erheben.
Der Frühling ist ein Maler,er malet alles an,die Berge mit den Wäldern,die Täler mit den Feldern:Was der doch malen kann!Auch meine lieben Blumenschmückt er mit Farbenpracht:Wie sie so herrlich strahlen!So schön kann keiner malen,so schön, wie er es macht.O könnt ich doch so malen,ich malt ihm einen Straußund spräch in frohem Mutefür alles Lieb und Guteso meinen Dank ihm aus!
Im Glanze deines AngesichtesWard meiner Sehnsucht Mond erhellt.Am milden Strahle deines LichtesErblühte meine inn´re Welt.Du bist zur Sonne mir geworden,Die immer scheint und freundlich lacht,Die wie die Sonn´ im hohen NordenAuch scheint in später Mitternacht.
Gönnt doch dem kleinen WintergastIm warmen Zimmer Ruh und Rast.Da draußen ist gar schlimme Zeit,Es stürmt und regnet, friert und schneit.Ach, mein Begehren ist nur klein,Ich nehme wenig Raum nur ein!Im Blumenbusch am Fenster hier,Da such´ ich mir ein Nachtquartier.Und wird es mir darin zu kalt,So ist mein liebster AufenthaltBeim alten Fritzen auf dem Hut,Da sitz´ ich sicher, warm und gut.Und kommt der heil´ge Christ heran,Dann freu´ ich mich wie Jedermann,Weihnachten soll´s für mich auch sein,Ein Kuchenkrümchen wird schon mein.Drum laß die arme Flieg´ in Ruh,Sie hat ein Recht zu sein wie du.Nun, liebes Kind, nun freue dichUnd sei noch lustiger als ich!
So sei gegrüßt viel tausendmal,holder, holder Frühling!Willkommen hier in unserm Tal,holder, holder Frühling!Holder Frühling, überallgrüßen wir dich froh mit Sang und Schall,mit Sang und Schall.Du kommst, und froh ist alle Welt,holder, holder Frühling!Es freut sich Wiese, Wald und Feld,holder, holder Frühling!Jubel tönt dir überall,dich begrüßet Lerch und Nachtigall,und Nachtigall.
Grüner Schimmer spielet wiederDrüben über Wies´ und Feld.Frohe Hoffnung senkt sich niederAuf die stumme trübe Welt.Ja, nach langen WinterleidenKehrt der Frühling uns zurück,Will die Welt in Freude kleiden,Will uns bringen neues Glück.Seht, ein Schmetterling als BoteZieht einher in Frühlingstracht,Meldet uns, dass alles ToteNun zum Leben auferwacht.Nur die Veilchen schüchtern wagenAufzuschau´n zum Sonnenschein;Ist es doch, als ob sie fragen:»Sollt´ es denn schon Frühling sein?«Seht, wie sich die Lerchen schwingenIn das blaue Himmelszelt!Wie sie schwirren, wie sie singenÜber uns herab ins Feld!Alles Leid entflieht auf ErdenVor des Frühlings Freud´ und Lust -Nun, so soll´s auch Frühling werden,Frühling auch in unsrer Brust!
Wie könnt´ ich dein vergessen,Ich weiß, was du mir bist;Wenn auch die Welt ihr LiebstesUnd Bestes bald vergißt.Ich sing es hell und ruf es laut:Mein Vaterland ist meine Braut.Wie könnt´ ich dein vergessen,Dein denk´ ich allezeit;Ich bin mit dir verbunden,Mit dir in Freud und Leid.Ich will für dich im Kampfe steh´n,Und sollt´ es sein, mit dir vergeh´n.Wie könnt´ ich dein vergessen,Ich weiß, was du mir bist;So lang ein Hauch von LiebeUnd Leben in mir ist.Ich such nichts, als dich allein,Als deiner Liebe wert zu sein!
O glücklich, wer noch Vettern hat,Dem glänzet noch ein Morgenrot,Er wird, wenn nicht Geheimerrat,Doch etwas noch vor seinem Tod.Wohl tut´s dem armen Adam weh,Daß Gott ihm nicht sein Eden ließ,Er hatte keine Vettern je,Sonst säß er noch im Paradies.