O glücklich, wer noch Vettern hat,Dem glänzet noch ein Morgenrot,Er wird, wenn nicht Geheimerrat,Doch etwas noch vor seinem Tod.Wohl tut´s dem armen Adam weh,Daß Gott ihm nicht sein Eden ließ,Er hatte keine Vettern je,Sonst säß er noch im Paradies.
Oh, wie ist es kalt geworden und so traurig, öd und leer! Rauhe Winde wehn von Norden, und die Sonne scheint nicht mehr. Schöner Frühing, komm doch wieder, lieber Frühling, komm doch bald. Bring uns Blumen, Laub und Lieder, schmücke wieder Feld und Wald!
Morgen müssen wir verreisen,und es muß geschieden sein.Traurig ziehn wir unserer Straßen,lebe wohl, Herzliebchen mein! Kommen wir zu jenem Berge,schauen wir zurück ins Tal,schauen uns um nach allen Seiten,sehen die Stadt zum letzten Mal.Wenn der Winter ist vorüber,und der Frühling zieht ins Feld,will ich werden wie ein Vöglein,fliegen durch die ganze Welt.Dahin fliegen will ich wieder,wo´s mir lieb und heimisch war.Schätzlein, muß ich jetzt auch wandern,kehr´ ich heim doch übers Jahr.Übers Jahr zur Zeit der Pfingstenpflanz´ ich Maien dir ans Haus,bringe dir aus weiter Ferneeinen frischen Blumenstrauß.
Dem Verdienste seine Kronen!Also denket mancher Mann,und er will sich selbst belohnen,und kein anderer denkt daran.Und wie große Potentatenheckt er einen Orden auszur Belohnung seiner Tatennur für sich und für sein Haus.Und er teilet dann in Klassendiesen Orden seiner Wahl,und er will damit umfassender Verdienste große Zahl.Ehekreuz, das ist die erste,Hauskreuz muß die zweite sein,und dann kommt die schönst´ und hehrste,Totenkreuz noch hinterdrein.Seit die Orden sind gewordenjedem Stand ein Liebespfand,nun, so hascht man auch nach Ordenin dem Heil´gen Ehestand.Wenn dich drum der Staat nicht ehrtwerde gleich ein Ehemann,und dir wird ein Kreuz beschert,daß du denkst zeitlebens dran.
Was eine Kinderseele ausjedem Blick verspricht!So reich ist doch an Hoffnungein ganzer Frühling nicht.Wie uns ein Veilchen kündetDen Frühling schon im März,So ward dein Kind ein FrühlingFür dich, o Mutterherz!Es wird zur Rose werden,In Zucht und Sittsamkeit,Und dir erneu´n auf Erdendie eigne Frühlingszeit.
Ihr habt gehoffet und vertraut:Im Wechsel sprießt ein Heil empor!Ihr habt den Wechsel nun geschaut,sagt an, was sproß daraus hervor?Personen wechseln Jahr für Jahr,wie Ihr´s in jedem Staate seht;Er selber bleibt unwandelbar,solange sein Prinzip besteht.Wer auf das Drum und Dran nur baut,der ist fürwahr ein rechter Tor:Die Schlange wechselt ihre Hautund bleibet Schlange nach wie vor.
Der Frühling ist ein Maler,er malet alles an,die Berge mit den Wäldern,die Täler mit den Feldern:Was der doch malen kann!Auch meine lieben Blumenschmückt er mit Farbenpracht:Wie sie so herrlich strahlen!So schön kann keiner malen,so schön, wie er es macht.O könnt ich doch so malen,ich malt ihm einen Straußund spräch in frohem Mutefür alles Lieb und Guteso meinen Dank ihm aus!
Mir ist, als müßt´ ich immer sagen:Ich liebe dich,Und mag nicht auszusprechen wagen:Ich liebe dich.Die Maienlüfte säuseln wieder,Ich lausche hin,Und alle Blütenzweige klagen:Ich liebe Dich.Der Sang der Vögel ist erwachet,Ich lausche hin,Und alle Nachtigallen schlagen:Ich liebe dich.So frag´ die Lüfte, frag´ die Blumen,Die Vögel all,Vielleicht, daß sie für mich dir sagen:Ich liebe dich.Ich wandle fern von dir und habeNur einen TrostIn diesen schönen Frühlingstagen:Ich liebe dich.
Ein Männlein steht im Walde ganz still und stumm,Es hat von lauter Purpur ein Mänt´lein um.Sagt, wer mag das Männlein sein,Das da steht im Wald alleinMit dem purpurroten Mäntelein?Das Männlein steht im Walde auf einem BeinUnd hat auf seinem Haupte schwarz Käpplein klein,Sagt, wer mag das Männlein sein,Das da steht im Wald alleinMit dem kleinen, schwarzen Käppelein ?
Siehe, der Frühling währet nicht lang´:Bald ist verhallt der Nachtigall Sang.Blühen noch heute Blumen im Feld,Morgen ist öd´ und traurig die Welt,Aber der Liebe selige LustIst sich des Wandels nimmer bewußt.Alles auf Erden hat seine Zeit,Frühling und Winter, Freuden und Leid,Hoffen und Fürchten, Ruhn und sich Mühn,Kommen und Scheiden, Welken und Blühn,Aber der Liebe selige LustIst sich des Wandels nimmer bewußt.Weil uns des Lebens Sonne noch scheint,Wollen wir leben liebend vereint.Wollen der Zukunft Wetter nicht scheu´n,Wollen des Augenblicks uns erfeu´n!Was auch des Himmels Fügung uns gibt:Glücklich ist nur das Herz, das da liebt.