O glücklich, wer noch Vettern hat,Dem glänzet noch ein Morgenrot,Er wird, wenn nicht Geheimerrat,Doch etwas noch vor seinem Tod.Wohl tut´s dem armen Adam weh,Daß Gott ihm nicht sein Eden ließ,Er hatte keine Vettern je,Sonst säß er noch im Paradies.
Ich muß hinaus, ich muß zu dir, Ich muß es selbst dir sagen: Du bist mein Frühling, du nur mir In diesen lichten Tagen. Ich will die Blumen nicht mehr sehn, Nicht mehr die grünen Matten, Ich will nicht mehr zum Walde gehn Nach Duft und Klang und Schatten. Ich will nicht mehr der Lüfte Zug, Nicht mehr der Wellen Rauschen, Ich will nicht mehr der Vögel Flug Und ihrem Liede lauschen. Ich will hinaus, ich will zu dir Ich will es selbst dir sagen: Du bist mein Frühling, du nur mir, In diesen lichten Tagen.
Du möchtest allen alles sein!Konservativ und liberal,Aristokratisch, radikal,Und demagogisch auch einmal.Du möchtest allen alles sein!Wärst du ein Esel oder Pferd,So wärst du überall begehrt –Maulesel sind zur Zucht nichts wert.
Gönnt doch dem kleinen WintergastIm warmen Zimmer Ruh und Rast.Da draußen ist gar schlimme Zeit,Es stürmt und regnet, friert und schneit.Ach, mein Begehren ist nur klein,Ich nehme wenig Raum nur ein!Im Blumenbusch am Fenster hier,Da such´ ich mir ein Nachtquartier.Und wird es mir darin zu kalt,So ist mein liebster AufenthaltBeim alten Fritzen auf dem Hut,Da sitz´ ich sicher, warm und gut.Und kommt der heil´ge Christ heran,Dann freu´ ich mich wie Jedermann,Weihnachten soll´s für mich auch sein,Ein Kuchenkrümchen wird schon mein.Drum laß die arme Flieg´ in Ruh,Sie hat ein Recht zu sein wie du.Nun, liebes Kind, nun freue dichUnd sei noch lustiger als ich!
Oh, wie ist es kalt geworden und so traurig, öd und leer! Rauhe Winde wehn von Norden, und die Sonne scheint nicht mehr. Schöner Frühing, komm doch wieder, lieber Frühling, komm doch bald. Bring uns Blumen, Laub und Lieder, schmücke wieder Feld und Wald!
Der Frühling hat sich eingestellt,wohl an, wer will ihn seh´n?Der muss mit mir ins freie Feld,ins grüne Feld nun gehen.Er hielt im Walde sich versteckt,daß Niemand ihn mehr sah;ein Vöglein hat ihn aufgeweckt:jetzt ist er wieder da.Jetzt ist der Frühling wieder da;ihm folgt, wohin er zieht,nur lauter Freude fern und nah,und lauter Spiel und Lied.Und Allen hat er, Groß und Klein,was Schönes mitgebracht undsollt´s auch nur ein Sträußchen sein:er hat an uns gedacht.Drum frisch hinaus ins freie Feld,ins grüne Feld hinaus!Der Frühling hat sich eingestellt;wer bliebe da zu Haus?
Im Glanze deines AngesichtesWard meiner Sehnsucht Mond erhellt.Am milden Strahle deines LichtesErblühte meine inn´re Welt.Du bist zur Sonne mir geworden,Die immer scheint und freundlich lacht,Die wie die Sonn´ im hohen NordenAuch scheint in später Mitternacht.
Die ganze deutsche LiteraturIst leider für Gelehrte nur.Gelehrte haben sie gemacht,Und nie dabei ans Volk gedacht.Was nützet Wissenschaft und Kunst?Das ist ja eitel Schein und Dunst,Wenn beides nicht zum Volke dringt,Für all´ und jeden Früchte bringt.Was nützt dem Volke der Poet,Wenn´s Volk sein Singen nicht versteht?Ins Herz des Volkes drang noch nieGelehrter Herren Poesie.Laßt euern Wissensqualm und Dunst,Und übet reine deutsche Kunst!Werft allen Plunder über Bord,Singt ein verständlich deutsches Wort!
Mädelein, was machst du?Wenn ich weine, lachst du;Mädelein, was meinst du?Wenn ich lache, weinst du.Wenn ich dich herze, grollst du,Wenn ich grolle, staunst du;Wenn ich staune, schmollst du,Wenn ich schmolle, launst du.Wenn ich laune, lachst du,Wenn ich lache, weinst du;Mädelein, was machst du?Mädelein, was meinst du?"Ohne Rauch und KohlenKanns kein Feuer geben,Und nicht unverhohlenKann die Liebe leben.Soll dir Liebe werden,Nimm auch Rauch und Kohlen,Denn so ists auf Erden –Damit Gott befohlen!"