Kuckuck, Kuckuck ruft aus dem Wald:Lasset uns singen,Tanzen und springen!Frühling, Frühling wird es nun bald.Kuckuck, Kuckuck lässt nicht sein Schrei´n:Kommt in die Felder,Wiesen und Wälder!Frühling, Frühling, stelle dich ein!Kuckuck, Kuckuck, trefflicher Held!Was du gesungen,Ist dir gelungen:Winter, Winter räumet das Feld.
Die Bäume blühen überall,die Blumen blühen wieder,und wieder singt die Nachtigallnun ihre alten Lieder.O glücklich, wer doch singt und lacht,daß auch der Frühling sein gedacht.
Die Sterne sind erblichenmit ihrem güldnen Schein;bald ist die Nacht entwichen,der Morgen dringt herein.Noch waltet tiefes Schweigenim Tal und überall;auf frisch betauten Zweigensingt nur die Nachtigall.Sie singet Lob und Ehredem hohen Herrn der Welt,der überm Land der Meeredie Hand des Segens hält.Es hat die Nacht vertrieben;ihr Kindlein fürchtet nichts!Stets kommt zu seinem Lebender Vater allen Lichts.
Dem Verdienste seine Kronen!Also denket mancher Mann,und er will sich selbst belohnen,und kein anderer denkt daran.Und wie große Potentatenheckt er einen Orden auszur Belohnung seiner Tatennur für sich und für sein Haus.Und er teilet dann in Klassendiesen Orden seiner Wahl,und er will damit umfassender Verdienste große Zahl.Ehekreuz, das ist die erste,Hauskreuz muß die zweite sein,und dann kommt die schönst´ und hehrste,Totenkreuz noch hinterdrein.Seit die Orden sind gewordenjedem Stand ein Liebespfand,nun, so hascht man auch nach Ordenin dem Heil´gen Ehestand.Wenn dich drum der Staat nicht ehrtwerde gleich ein Ehemann,und dir wird ein Kreuz beschert,daß du denkst zeitlebens dran.
Ich will von dir, was keine Zeit zerstöret,Nur Schönheit, die das Herz verleiht;Ich will von dir, was nie der Welt gehöret,Die engelreine Kindlichkeit.Das sind des Herzens allerbeste Gaben,Das ist des Lebens schönste Zier.Hat dich die Welt, so kann ich dich nicht haben,Lebst du der Welt, so stirbst du mir.
Du möchtest allen alles sein!Konservativ und liberal,Aristokratisch, radikal,Und demagogisch auch einmal.Du möchtest allen alles sein!Wärst du ein Esel oder Pferd,So wärst du überall begehrt –Maulesel sind zur Zucht nichts wert.
Deutsche Freiheit lebet nur im Liede.Deutsches Recht – es ist ein Märchen nur!Deutschland´s Wohlfahrt ist ein Friedevoll von Willkür und Zensur!Drum zieh´n wir aus dem Vaterlande,kehren nie und nimmer mehr zurück.Suchen Freiheit uns im fremden Lande:´Freiheit´ ist nur Leben – ist nur Glück!
Hei, juchei! Kommt herbei!Suchen wir das Osterei! Immerfort, hier und dort und an jedem Ort! Ist es noch so gut versteckt. Endlich wird es doch entdeckt. Hier ein Ei! Dort ein Ei! Bald sinds zwei und drei.
Wag es, und die Welt ist Dein,Eine neue Welt gestaltewenn in Trümmern liegt die alte,ohne Trost und Hoffnungsschein.Rege Dich – und schalte und walte,neue Lebenskraft entfalte,wag es, froh und frei zu sein!Lerne dulden und ertragen,lern im Unglück nicht verzagen!Wag es, frei und froh zu sein!Auch in diesen trüben Tagenist ein Glück noch zu erjagen!Wag es – und die Welt ist Dein.
Grüner Schimmer spielet wiederDrüben über Wies´ und Feld.Frohe Hoffnung senkt sich niederAuf die stumme trübe Welt.Ja, nach langen WinterleidenKehrt der Frühling uns zurück,Will die Welt in Freude kleiden,Will uns bringen neues Glück.Seht, ein Schmetterling als BoteZieht einher in Frühlingstracht,Meldet uns, dass alles ToteNun zum Leben auferwacht.Nur die Veilchen schüchtern wagenAufzuschau´n zum Sonnenschein;Ist es doch, als ob sie fragen:»Sollt´ es denn schon Frühling sein?«Seht, wie sich die Lerchen schwingenIn das blaue Himmelszelt!Wie sie schwirren, wie sie singenÜber uns herab ins Feld!Alles Leid entflieht auf ErdenVor des Frühlings Freud´ und Lust -Nun, so soll´s auch Frühling werden,Frühling auch in unsrer Brust!