Die Sterne sind erblichenmit ihrem güldnen Schein;bald ist die Nacht entwichen,der Morgen dringt herein.Noch waltet tiefes Schweigenim Tal und überall;auf frisch betauten Zweigensingt nur die Nachtigall.Sie singet Lob und Ehredem hohen Herrn der Welt,der überm Land der Meeredie Hand des Segens hält.Es hat die Nacht vertrieben;ihr Kindlein fürchtet nichts!Stets kommt zu seinem Lebender Vater allen Lichts.
Nach diesen trüben Tagen, wie ist so hell das Feld! Zerrissene Wolken tragen die Trauer aus der Welt. O Herz, das sei dein eichen: Herz, werde froh und kühn!
Der Frühling ist ein Maler,er malet alles an,die Berge mit den Wäldern,die Täler mit den Feldern:Was der doch malen kann!Auch meine lieben Blumenschmückt er mit Farbenpracht:Wie sie so herrlich strahlen!So schön kann keiner malen,so schön, wie er es macht.O könnt ich doch so malen,ich malt ihm einen Straußund spräch in frohem Mutefür alles Lieb und Guteso meinen Dank ihm aus!
Die ganze deutsche LiteraturIst leider für Gelehrte nur.Gelehrte haben sie gemacht,Und nie dabei ans Volk gedacht.Was nützet Wissenschaft und Kunst?Das ist ja eitel Schein und Dunst,Wenn beides nicht zum Volke dringt,Für all´ und jeden Früchte bringt.Was nützt dem Volke der Poet,Wenn´s Volk sein Singen nicht versteht?Ins Herz des Volkes drang noch nieGelehrter Herren Poesie.Laßt euern Wissensqualm und Dunst,Und übet reine deutsche Kunst!Werft allen Plunder über Bord,Singt ein verständlich deutsches Wort!
Was ist die Welt, wenn sie mit dir,durch Liebe nicht verbunden?Was ist die Welt, wenn du in ihr,nicht Liebe hast gefunden?Verklage nicht in deinem Schmerzdes Herzens schönste Triebe.Nur liebend ist dein Herz ein Herz,was wär´ es ohne Liebe?Wenn du die Liebe nicht gewannst,wie kannst du es ermessen,ob du ein Glück gewinnen kannst, ob du ein Glück besessen?
Zum Amboß hielt ich mich zu schlecht,Zum Hammer war ich auch nicht recht.So bin ich Amboß nicht noch HammerUnd rufe frei von Herzensjammer:So ist es gut, so ist es recht,Niemandes Herr, niemandes Knecht!
Abend wird es wieder,über Wald und Feldlegt sich Frieden nieder,und es ruht die Welt.Nur der Bach ergießetsich am Felsen dort,und er braust und fließet,immer, immer fort.Und kein Abend bringetFrieden ihm und Ruh,keine Glocke klingetihm ein Nachtlied zu.So in deinem Strebenbist, mein Herz auch du,Gott nur kann dir gebenwahre Abendruh.
Zum Reigen herbeiIm fröhlichen Mai!Mit Blüten und ZweigenBekränzt euch zum Reigen!Im fröhlichen MaiZum Reigen herbei!Zum Reigen herbei!Mit JubelgeschreiDie Vögel sich schwingen,Sie rufen und singenMit Jubelgeschrei:Zum Reigen herbei!
Im Glanze deines AngesichtesWard meiner Sehnsucht Mond erhellt.Am milden Strahle deines LichtesErblühte meine inn´re Welt.Du bist zur Sonne mir geworden,Die immer scheint und freundlich lacht,Die wie die Sonn´ im hohen NordenAuch scheint in später Mitternacht.