Mein Auge hat als Malerin dem SchreinDes Herzens deinem Bild den Platz gegeben,Mein Busen schließt es gleich dem Rahmen ein,Um kunstgerecht des Malers Werk zu heben.Und durch den Künstler kannst du nur die StelleErspähen, der dein Bildnis ward vertraut;Es hängt noch stets in meines Herzens Zelle,Das Fenster sich aus deinen Augen baut.Sieh wie die Augen freundlich sich vereinen;Meins malte dich, und deines ward dafürZu meines Busens Fenster, durch das scheinenDie Sonnenstrahlen lustig hin zu dir.Eins fehlt dem Auge nur, sein Wert zu schmücken:Es malt die Form, das Herz bleibt fremd den Blicken.
Der Mann, der nicht Musik hat in ihm selbst,Den nicht die Eintracht süßer Töne rührt,Taugt zu Verrat, zu Räuberei und TückenDie Regung seines Sinns ist dumpf wie Nacht,Sein Trachten düser wie der Erebus,Trau´ keinem solchen! – Horch auf die Musik!
Wenn rot und weiß die Mädchen blühn,Hat Sünde nie ein Zeichen;Sonst macht ein Fehltritt sie erglühn,Die Furcht wie Schnee erbleichen,Was Schuld sei oder Schrecken nur,Wer möcht es unterscheiden,Wenn ihre Wange von NaturDie Farbe trägt der beiden?
Ein Schatten nur,Der wandelt, ist das Leben, weiter nichts;Ein armer Komödiant, der auf der BühneSein Stündchen stelzt und große Worte macht,Worauf man weiter nichts von ihm vernimmt;Ein Märchen ist´s, erzählt von einem Schwachkopf,Voll wilden Wortschwalls, doch bedeutungsleer.
Es gibt so Leute, deren AngesichtSich überzieht gleich einem steh´nden Sumpf,Und die ein eigensinnig Schweigen halten,Aus Absicht sich in einen Schein zu kleidenVon Weisheit, Würdigkeit und tiefem Sinn.O mein´ Antonia, ich kenne derer,Die man deswegen bloß für Weise hält,Wei sie nichts sagen: sprächen sie, sie brächtenDie Ohren, die sie hörten, in Verdammnis,Weil sie die Brüder Narren schelten würden.
Was Brot dem Leibe, bist du meiner Seele,was dürrer Saat der Regen, bist du mir,der ich um deine Ruh mich rastlos quälewie es dem Geizhals geht mit seiner Gier.Bald möcht´ ich prahlend meinen Schatz genießen,bald zittre ich, daß die Zeit ihn bald mir stiehlt;bald wünsche ich, ganz mit dir mich einzuschließen, bald, daß mein Glück sich aller Welt empfiehlt.Bald schwelgt mein Blick in deiner Schönheit Fülle,um bald nach deinem Blicke zu verschmachten,und keine andre Lust bleibt Wunsch und Wille,als deiner Lust beseligt nachzutrachten.So fühl ich täglich, wechselnd auf der Stelle,mich bald im Himmel, bald mich in der Hölle.
Als ich ein kleiner Junge war, ich weiß, daß ich es war,mit he und ho und mit Regen und Wind,war jeder Irrsinn wunderbar,denn es regnet Regen jeden Tag.Doch als ich dann erwachsen war,mit he und ho und mit Regen und Wind,verschloß man vor Dieben das Herz sogar,denn es regnet Regen jeden Tag.Als ich bei einer Frau mal lag, ich liebte sie so sehr,mit he und ho und mit Regen und Wind,half mir mein großes Maul nichts mehr,denn es regnet Regen jeden Tag.Doch als ich dann in die Betten fiel, mit he und ho und mit Regen und Wind,hatt ich ganz ausgeträumt mein Spiel,denn es regnet Regen jeden Tag.Die Welt, die steht schon lange Zeit,mit he und ho und mit Regen und Wind,also Schluß mit dem Stück und der Seligkeit,ich hoffe, es hat Euch gefreut.
Bleibt, o bleibt, ihr Lippen ferne,Die so lieblich falsch geschworen;Und ihr Augen, Morgensterne,Die mir keinen Tag geboren!Doch den Kuß gib mir zurück,Gib zurück,Falsches Siegel falschem Glück,Falschem Glück!