Ein Bach mit Namen Elster rinntdurch Nacht und Nebel und besinntinmitten dieser stillen Handlungsich seiner einstigen Verwandlung,die ihm vor mehr als tausend Jahrenvon einem Magier widerfahren.Und wie so Nacht und Nebel weben,erwacht in ihm das alte Leben,er fährt in eine in der Nähezufällig eingeschlafene Kräheund fliegt, dieweil sein Bett verdorrt,wie dermaleinst als Vogel fort.
Vor vielen Jahren sozusagenhat folgendes sich zugetragen:Drei Säue taten um ein Huhnin einem Korb zusammenruhn.Das Huhn [wie manchmal Hühner sind][im Sprichwort mindestens], war blind.Die Säue waren schlechtweg Säuevon völliger Naturgetreue.Dies Dreieck nahm ein Mann aufs Ziel,vielleicht war´s auch ein Weib, gleichviel.Und trat heran und gab den Schweinen –Ihr werdet Runkelrüben meinen.O nein, er warf – [er oder sie] –warf – Perlen vor das schnöde Vieh.Die Säue schlossen träg die Lider.....Das Huhn indessen, still und bieder,erhob sich ohne Hast und Zornund fraß die Perlen auf wie Korn.Der Mensch entwich und sann auf Rache;doch Gott im Himmel wog die Sacheder drei Parteien und entschied,dass dieses Huhn im nächsten Glieddie Perlen außen tragen solle.Auf welche Art die Erdenscholle –das Perlschwein – ? Nein! das war verspielt!das Perl-Huhn zum Geschenk erhielt.
Das eigne Leid muß klein dir scheinen,wenn du bedenkst das Weh, die Notdurch die viel tausend Augen weinenwenn du von allem Schmerz den deinennur kennst, so bist du seelisch tot.
Unhemmbar rinnt und reißt der Strom der Zeit,in dem wir gleich verstreuten Blumen schwimmen,unhemmbar braust und fegt der Sturm der Zeit,wir riefen kaum, verweht sind unsre Stimmen.Ein kurzer Augenaufschlag ist der Mensch,den ewige Kraft auf ihre Werke tut,ein Blinzeln – der Geschlechter lange Reihn,ein Blick – des Erdballs Werdnis und Verglut.
Nimm an, es gäbe einen Himmelsherrn;so wollen wir von ihm für einst erflehn:er lasse uns auf irgendeinem Sternals einen Strauch voll Rosen auferstehn.Ich will die Wurzel sein, Du sei der Strauch,ich will die Zweige sein, Du sei das Blatt,ich sei die Rose, Du sei ihr Arom.So ineinander unaufhörlich satt,so eins in jeder Faser, jedem Hauchsei unser Leben dann ein Dankesstrom.
Jetzt bist du da, dann bist du dort,Jetzt bist du nah, dann bist du fort,Kannst du´s fassen? Und über eine Zeitgehen wir beide in die Ewigkeitdahin – dorthin. Und was blieb?…Komm, schließ die Augen und hab mich lieb.
So löst sich denn die Spannung schwer.Erfüllt ist, was wir baten:Vom Himmel rauscht ein beites MeerAuf durstig-dürre Saaten.Und herrlich stürzt ein DonnerkeilSein Siegel auf all den Segen.O Frucht, nun reifst du wieder heilDem hohen Herbst entgegen.
Verlange nichts von irgendwem,laß jedermann sein Wesen,du bist von irgendwelcher Femzum Richter nicht erlesen. Tu still dein Werk und gib der Weltallein von deinem Frieden,und hab dein Sach auf nichts gestelltund niemanden hinieden.
O Schweigen, Schweigen, komm, du letzter Schluß,da mitzuteilen Haß nur weckt und Fehde.Ergreif an ihrer Wurzel meine Rede,laß einwärts sprossen, was denn sprossen muß.Ich will dich tragen, wohin niemand kommt,in Wälder, wo nur Tiere uns erfahren, –bis du vielleicht nach vielen, vielen Jahrendas Wort mir schenkst, das mir und andern frommt.Dann laß mich noch einmal vor Menschen stehnund ihnen dieses eine Tiefste sagen –und dich dann wieder in die Wälder tragenund wie ein Wild dort fallen und vergehn.
Da steht man nun in fremder Stadt alleinmit dem, was man gefehlt und man getan,und den man liebt, der will nicht bei dir seinund wandelt eigenwillig eigne Bahn.Und einer Liebe wunderreicher Hortbleibt unerschöpft und ewig unerlebt;ich stehe einsam hier, du einsam dort,und sind im Tiefsten doch so ganz verwebt.