Zwei Tannenwurzeln groß und altunterhalten sich im Wald.Was droben in den Wipfeln rauscht,das wird hier unten ausgetauscht.Ein altes Eichhorn sitzt dabeiund strickt wohl Strümpfe für die zwei.Die eine sagt: knig. Die andre sagt: knag.Das ist genug für einen Tag.
Der Hund, der naß im Regen wurde,empfand die Nässigkeit als Burdeund wünschte sich ein Taschentuch,um sich zumindestens die Nase -statt dessen wälzt er sich im Grase,doch mit Mißerfolg,da dies im nur auch Nässe ließ.
Palma Kunkels Papagei spekuliert nicht auf Applaus: niemals, was auch immer sei, spricht er seine Wörter aus. Deren Zahl ist ohne Zahl: denn er ist das klügste Tier, das man je zum Kauf empfahl, und der Zucht vollkommne Zier. Doch indem er streng dich mißt, scheint sein Zungenglied verdorrt: gleichviel, wer du immer bist, er verrät dir nicht ein Wort.
Bedenke Freund, was wir zusammen sprachen,War´s wert, daß wir den Bann des Schweigens brachen,Um solche Nichtigkeiten auszutauschen?So schwätzen wohl zwei Vögel miteinander,Derweil in unablässigem GewanderDes Stromes strenge Wogen meerwärts rauschen.Erwacht in dir nicht ein Gefühl der Leere,Erwägst du, wie so auftut Jahre, JahreNichts als Geschwätz aus dir sich und dem andern,Indessen nach der Gottheit Schoß und MeereDer Geistesweisheit sternenspiegelklareGewässer ruhlos und gewaltig wandern?
Korf erfindet eine Mittagszeitung,welche, wenn man sie gelesen hat,ist man satt.Ganz ohne Zubereitungirgendeiner andern Speise.Jeder auch nur etwas Weisehält das Blatt.
Ich bin nun tausend Jahre altUnd werde täglich älter;Der Gotenkönig TheobaldErzog mich im Behälter.Seitdem ist mancherlei geschehn,Doch weiß ich nichts davon;Zur Zeit, da läßt für Geld mich sehnEin Kaufmann zu Heilbronn.Ich kenne nicht des Todes BildUnd nicht des Sterbens Nöte:Ich bin die Schild ich bin die SchildIch bin die Schild krö kröte.
Palmström legt des Nachts sein Chronometer,um sein lästig Ticken nicht zu hören,in ein Glas mit Opium oder Äther.Morgens ist die Uhr dann ganz »runter«.Ihren Geist von neuem zu beschwören,wäscht er sie mit schwarzem Mokka munter.
Jetzt bist du da, dann bist du dort,Jetzt bist du nah, dann bist du fort,Kannst du´s fassen? Und über eine Zeitgehen wir beide in die Ewigkeitdahin – dorthin. Und was blieb?…Komm, schließ die Augen und hab mich lieb.
Ein blonder Korke spiegelt sich in einem Lacktablett - doch säh´ er nichts von seinem Ich, selbst wenn er Augen hätt´! Das macht, dieweil er senkrecht steigt zu seinem Spiegelbild! Wenn man ihn freilich seitwärts neigt, zerfällt, was oben gilt. O Mensch, gesetzt, du spiegelst dich im, sagen wir, - im All! Und senkrecht! - wärest du dann, sprich, nicht ganz im gleichen Fall?
Palmström kann nicht ohne Postleben: Sie ist seiner Tage Kost. Täglich dreimal ist er ganzSpannung. Täglich ist´s der gleiche Tanz: Selten hört er einen Briefplumpen in den Kasten breit und tief. Düster schilt er auf den Mann,welcher, wie man weiß, nichts dafür kann. Endlich kommt er drauf zurück,auf das: »Warenhaus für Kleines Glück.« Und bestellt dort, frisch vom Rost(quasi): ein Quartal - »Gemischte Post!« Und nun kommt von früh bis spätPost von aller Art und Qualität. Jedermann teilt sich ihm mit,brieflich, denkt an ihn auf Schritt und Tritt. Palmström sieht sich in die Weltplötzlich überall hineingestellt . . . Und ihm wird schon wirr und weh . . .Doch es ist ja nur das - »W. K. G.«