Er hilft aus der Not,der treue Gott,er tröst’ die Welt ohn Maßen.Wer Gott vertraut,fest auf ihn baut,den will er nicht verlassen.
Ich komme aus der EwigkeitFrühling war’s,dann heiße Sommerzeit,der Herbst bracht’ Fruchtund Blätterfallund wilder Stürme Widerhall.Nun ist der kalte Winternebel da,verhüllt in eins, was fern und nah;mich deckt das Schneetuchder Vergessenheit,so fahr ich wieder in die Ewigkeit.
O Weltgeschichte! Wundervolles Buch!Ein jeder liest was anderes aus dir;Der eine Segen und der andre Fluch,Der Leben, jener Tod dafür.Du sprichst zu einem, gibst ein Schwert ihm in die Hand: "Geh hin und kämpfe! Nicht vergeblich strebst du, tatentbrannt. Der Menschheit wird geholfen, Heil ist ihr beschert." Zum andern sprichst du: "Lege ab dein Schwert, Vergebens kämpfst und ringst du, Zu keinem Ziele dringst du, Die Welt bleibt unglücklich immerdar, Wie sie´s seit Tausenden von Jahren immer war!"
Sonnengold ins Blau erhoben,Bergesspitzen eitel Glanz,Unten, traumhaft hingewoben,Schneebestreut ein Tannenkranz.In dem Bach, des Sommers SchäumeStill geworden, starr und klar,Drüber schwanke Weidenbäume,Weiß im Reif und wunderbar.Hütten waten, halb versunken,Braun gebrannt ins weiße Land,Sprühn, vom Lichte vollgetrunken,Aus den Scheiben Feuerbrand.Stille rings, nur wenn vom DacheJäh ein Eiszahn niederfällt,Horcht, erschrocken von dem Krache,Wundernd auf die ganze Welt.Reinheit geht auf allen Pfaden,Wandelt an den Halden weit,Und die Seele möcht´ sich badenTaglang in der Herrlichkeit.
Die Jugend kann auf spät´re Zeit vertraun,Allein das weiße Haar wird nicht mehr braun.Stets enger wird der Weg, auf dem du eilst,Je länger du auf dieser Erde weilst;Das Rosenrot der Wange bleicht geschwind,Der Seele klares Auge selbst wird blind;Das Leben flieht gleich wie ein flücht´ger Schemen –Doch wir ein weiser Mann sich grämen?
Hinaus muß der Jüngling ins stürmende Leben,Denn Einsamkeit bildet, veredelt ihn nicht;Gedrängt von dem Schicksal muß muthig er streben,Dann übt er die Kräfte, erprobt seine Pflicht.Im Umgang mit Menschen, die tadeln und loben,Dort wird er gezwungen, sich selbst zu beschau´n;Er wird dort gedemütigt, wird dort gehoben,Und lernet ertragen, und lernt sich vertrau´n.So reifet der Jüngling, und kehret er dannZurück in die Heimath, dann ist er ein Mann.
Von Ferne tönt der Glockenschlag,Die Nacht, sie rauscht so dumpf daher.Ich weiß nicht, was ich tuen mag;Mein Freud´ ist aus, mein Herz ist schwer.Die Stunden fliehn gespenstisch still,Fern tönt der Welt Gewühl, Gebraus.Ich weiß nicht, was ich tuen will:Mein Herz ist schwer, mein Freud´ ist aus.So dumpf die Nacht, so schauervollDes Mondes bleiches Leichenlicht.Ich weiß nicht, was ich tuen soll...Wild rast der Sturm, ich hör´ ihn nicht.Ich hab´ nicht Rast, ich hab´ nicht Ruh,Ich wandle stumm zum Strand hinaus,Den Wogen zu, dem Grabe zu…Mein Herz ist schwer, mein Freud´ ist aus.
Nur wer dich liebtSo wie du bist,Wohl deine Schwächen kennt,Doch sie vergißt,Der liebt dich wirklichUnd wird dich verstehnUnd gern mit dirAuch deine Wege gehn!
Nimm dein Lippenpaar zurück,das so süß verlogen schwur,und dein Augenpaar, das Glücksagt, doch ist mein Unglück nur –meine Küsse gib, ach gib,meine Lippen, seid versiegelt.Lieb, ach Lieb war Hieb, nur Hieb,auch mein Herz wird jetzt verriegelt.
Das Tal ist ertrunken in Nacht,Die taglang Mühsal vollbracht.Nur des Bergbachs Schwellen und DämpfenMahnt an das zeitlose Ringen und KämpfenDer Lebensschlacht.Ein einziger bebender Schimmer durchbrichtDas Dunkel. Ist es ein Totenlicht?Ist es ein Grüßen der Erde hinaufZu den Geschwistern im Sternenlauf?Oder ein Hoffen des Ewig-Blinden,Oben erlösende Wahrheit zu finden?Rings um die Seele ist Nacht,Drin ist ein Funken entfacht,Möchte die Finsternis siegreich zerstreuen,Über erloschenen Sternen die neuen,Schlackenbefreiten mit Macht entzündenUnd ob der Seele zum Himmel ründen.