Mein Auge hat als Malerin dem SchreinDes Herzens deinem Bild den Platz gegeben,Mein Busen schließt es gleich dem Rahmen ein,Um kunstgerecht des Malers Werk zu heben.Und durch den Künstler kannst du nur die StelleErspähen, der dein Bildnis ward vertraut;Es hängt noch stets in meines Herzens Zelle,Das Fenster sich aus deinen Augen baut.Sieh wie die Augen freundlich sich vereinen;Meins malte dich, und deines ward dafürZu meines Busens Fenster, durch das scheinenDie Sonnenstrahlen lustig hin zu dir.Eins fehlt dem Auge nur, sein Wert zu schmücken:Es malt die Form, das Herz bleibt fremd den Blicken.
Bewahret euch vor Eifersucht,Dem grüngeäugten Scheusal, das besudeltDie Speise, die es nährt. Heil dem Betrogenen,Der, seiner Schmach bewußt, das Falsche haßt;Doch Qualminuten zählt der Mann,Der liebt, verzweifelt, argwohnt und vergöttert.
Halt´, was du verheiß´st,verschweig, was du weißt,hab´ mehr, als du leih´st,sei wachsam im Geist,so find´st du den Steinder Weisen allein.
Das blanke GoldMacht Weiß aus Schwarz, aus Häßlich Schön,Macht Unrecht recht, Schlecht gut, Alt jung, Feig´ tapfer;Es lockt den Priester fort von dem Altare,Reißt Halbgenes´nen weg das Schlummerkissen.Ja, dieser gelbe Sklave löst und bindetGeweihte Bande, segnet den Verfluchten,Macht selbst den Aussatz lieblich; hilft dem DiebZu Ämtern, Titeln, Ehr- und Anerkennung,Und schafft der überjähr´gen Witwe Freier.
Sind echte Seelen innerlich vereint,Trennt nichts sie. Der hat lieben nie gelernt,Der Wechsel findend, wechselt; sich entfernt.Wenn sich der andre zu entfernen scheint.Nein, Liebe ist ein festgefügtes Mal,Von Sturm und Wogen ewig unversehrt;Irrendem Boot ein Richtstern, dessen WertErhaben über Maß, Begriff und Zahl.Der Liebende ist nicht der Narr der Zeit,Wenn süßer Wangen Reiz auch welken mag.Er wandelt sich nicht mit dem Stundenschlag,Er lebt im Schicksalslicht der Ewigkeit.Ist Irtum dies, so fällt, was ich je schrieb,Und niemals sprach ein Mensch: Ich hab dich lieb.
Des Liebchens Augen sind nicht wie der Sonne Licht,Korallen sind viel röter als ihr Lippenpaarund weiß wie Schnee ist ihre Brust beileibe nicht,ein krauser Bund aus schwarzen Fäden ist ihr Haar.Ich sah damastne Rosen, weiße und auch rote,auf ihren Wangen hab ich solche nie gesehen;Parfüms verbreiten meistens eine bessre Noteals Düfte, die aus meines Liebchens Atem wehen.Ich höre sie sehr gerne reden, aber sie,das weiß ich, klingt nicht wie Musik der Himmelssphäre;auch eine Göttin schreiten sah ich leider nie,mein Liebchen, wenn es läuft, folgt ganz der Erdenschwere.Und dennoch, Liebe, bist du himmlisch rein und selten,dass die Vergleiche lügen und für dich nicht gelten.
my mistress eyes are nothing like the sunCoral is far more red than her lips redif snow be white why then her breasts are dunif hairs be wires black wires grow on her headI habe seen roses damask´d red and white but no such roses see i on her cheeksand in some perfumes is there more delight than in the breath that from my mistress reeksi love to hear her speak yet well i know that music hath a far more pleasing soundi grant i never saw a goddess gomy mistress when she walks treats on the groundand yet by heaven i think my love as rareas any she belied with false compare
Als ich ein kleiner Junge war, ich weiß, daß ich es war,mit he und ho und mit Regen und Wind,war jeder Irrsinn wunderbar,denn es regnet Regen jeden Tag.Doch als ich dann erwachsen war,mit he und ho und mit Regen und Wind,verschloß man vor Dieben das Herz sogar,denn es regnet Regen jeden Tag.Als ich bei einer Frau mal lag, ich liebte sie so sehr,mit he und ho und mit Regen und Wind,half mir mein großes Maul nichts mehr,denn es regnet Regen jeden Tag.Doch als ich dann in die Betten fiel, mit he und ho und mit Regen und Wind,hatt ich ganz ausgeträumt mein Spiel,denn es regnet Regen jeden Tag.Die Welt, die steht schon lange Zeit,mit he und ho und mit Regen und Wind,also Schluß mit dem Stück und der Seligkeit,ich hoffe, es hat Euch gefreut.
Das Mägdlein saß singend am Feigenbaum früh,Sing Weide, grüne Weide!Die Hand auf dem Busen, das Haupt auf dem Knie,Sing Weide, Weide, Weide!Das Bächlein, es murmelt und stimmet mit ein;Sing Weide, grüne Weide!Heiß rollt ihr die Trän und erweicht das Gestein;Sing Weide, Weide, Weide!Von Weiden all flecht ich mir nun den Kranz –Sing Weide, grüne Weide!O scheltet ihn nicht, sein Zorn ist mir recht –Sing Weide, Weide, Weide!Ich nannt ihn du Falscher! Was sagt er dazu?Sing Weide, grüne Weide!Seh ich nach den Mädeln, nach den Buben sieh du!Sing Weide, Weide, Weide!
Ein Weib verschmäht oft, was sie gern erblickt:Die Neigung wird recht heiß, die anfangs kalt;Wenn sie erst zürnt, ist´s nicht, weil sie euch haßt,Sie will, daß Lieb´ euch tiefer erst erfaßt.Schickt sie euch fort, das heißt nicht, ihr sollt gehn:Die Närrchen werden wild, läßt man sie stehn.Nehmt keinen Korb an, was immer sie sage,Denn »pack dich« bedeutet sicher »wage«.Lobt, schmeichelt, preist, vergöttert ihre Mängel;Wie schwarz sie sei´n, vergleicht sie mit einem Engel.Ein Mann, der eine Zung´ hat, ist kein Mann,Wenn sie ihm nicht ein Weib gewinnen kann.
Ach Geliebte, wohin irrst du?Bleib bei mir, denn mich verwirrst du.Der ich laut singe und leis.Reis nicht weiter, sei so nett,Reisen enden stets im Bett,Wie der Jedermann gut weiß.Was ist Liebe? Nichts für morgen.Wer heut lacht, braucht sich nicht sorgen.Was mal wird, geht schnell vorbei.Warten, das ist ungesundKüß mich, Liebste, auf den Mund –Jugend, ach, good bye, good bye.