Das blanke GoldMacht Weiß aus Schwarz, aus Häßlich Schön,Macht Unrecht recht, Schlecht gut, Alt jung, Feig´ tapfer;Es lockt den Priester fort von dem Altare,Reißt Halbgenes´nen weg das Schlummerkissen.Ja, dieser gelbe Sklave löst und bindetGeweihte Bande, segnet den Verfluchten,Macht selbst den Aussatz lieblich; hilft dem DiebZu Ämtern, Titeln, Ehr- und Anerkennung,Und schafft der überjähr´gen Witwe Freier.
Der Mann, der nicht Musik hat in ihm selbst,Den nicht die Eintracht süßer Töne rührt,Taugt zu Verrat, zu Räuberei und TückenDie Regung seines Sinns ist dumpf wie Nacht,Sein Trachten düser wie der Erebus,Trau´ keinem solchen! – Horch auf die Musik!
Das Fest ist jetzt zu Ende.Unsere Spieler, wie ich euch sagte, waren GeisterUnd sind aufgelöst in Luft, in dünne Luft.Wie dieses Scheines lockrer BauSo werden die wolkenhohen Türme, die Paläste,Die hehren Tempel, selbst der große Ball.Ja, was nur Teil hat, untergehn,Und, wie dieses leere Schaugepräng erblaßt,Spurlos verschwinden.Wir sind solcher Stoff wie der zum Träumen,Unser kleines Leben umfaßt ein Schlaf,-Ich bin gereizt, HerrHabt Geduld mit mir. Mein alter Kopf ist schwindlicht.Seid wegen meiner Schwäche nicht besorgt.
Ein Weib verschmäht oft, was sie gern erblickt:Die Neigung wird recht heiß, die anfangs kalt;Wenn sie erst zürnt, ist´s nicht, weil sie euch haßt,Sie will, daß Lieb´ euch tiefer erst erfaßt.Schickt sie euch fort, das heißt nicht, ihr sollt gehn:Die Närrchen werden wild, läßt man sie stehn.Nehmt keinen Korb an, was immer sie sage,Denn »pack dich« bedeutet sicher »wage«.Lobt, schmeichelt, preist, vergöttert ihre Mängel;Wie schwarz sie sei´n, vergleicht sie mit einem Engel.Ein Mann, der eine Zung´ hat, ist kein Mann,Wenn sie ihm nicht ein Weib gewinnen kann.
Sind echte Seelen innerlich vereint,Trennt nichts sie. Der hat lieben nie gelernt,Der Wechsel findend, wechselt; sich entfernt.Wenn sich der andre zu entfernen scheint.Nein, Liebe ist ein festgefügtes Mal,Von Sturm und Wogen ewig unversehrt;Irrendem Boot ein Richtstern, dessen WertErhaben über Maß, Begriff und Zahl.Der Liebende ist nicht der Narr der Zeit,Wenn süßer Wangen Reiz auch welken mag.Er wandelt sich nicht mit dem Stundenschlag,Er lebt im Schicksalslicht der Ewigkeit.Ist Irtum dies, so fällt, was ich je schrieb,Und niemals sprach ein Mensch: Ich hab dich lieb.
Was Brot dem Leibe, bist du meiner Seele,was dürrer Saat der Regen, bist du mir,der ich um deine Ruh mich rastlos quälewie es dem Geizhals geht mit seiner Gier.Bald möcht´ ich prahlend meinen Schatz genießen,bald zittre ich, daß die Zeit ihn bald mir stiehlt;bald wünsche ich, ganz mit dir mich einzuschließen, bald, daß mein Glück sich aller Welt empfiehlt.Bald schwelgt mein Blick in deiner Schönheit Fülle,um bald nach deinem Blicke zu verschmachten,und keine andre Lust bleibt Wunsch und Wille,als deiner Lust beseligt nachzutrachten.So fühl ich täglich, wechselnd auf der Stelle,mich bald im Himmel, bald mich in der Hölle.
Nichts kann den Bund zwei treuer Herzen hindern,Die wahrhaft gleichgestimmt. Lieb´ ist nicht Liebe,Die Trennung oder Wechsel könnte mindern,Die nicht unwandelbar im Wandel bliebe.O nein! Sie ist ein ewig festes Ziel,Das unerschüttert bleibt in Sturm und Wogen,Ein Stern für jeder irren Barke Kiel, –Kein Höhenmaß hat seinen Werth erwogen.Lieb´ ist kein Narr der Zeit, ob RosenmundeUnd Wangen auch verblühn im Lauf der Zeit –Sie aber wechselt nicht mit Tag und Stunde,Ihr Ziel ist endlos, wie die Ewigkeit.Wenn dies bei mir als Irrthum sich ergiebt,So schrieb ich nie, hat nie ein Mann geliebt.
Bewahret euch vor Eifersucht,Dem grüngeäugten Scheusal, das besudeltDie Speise, die es nährt. Heil dem Betrogenen,Der, seiner Schmach bewußt, das Falsche haßt;Doch Qualminuten zählt der Mann,Der liebt, verzweifelt, argwohnt und vergöttert.
Ans Land geschwommen wie ´ne Ente:ich kann schwimmen wie ´ne Ente,das schwör ich dir.Sei nicht in Angst! Die Insel ist voll Lärm,voll Ton und süßer Lieder,die ergötzen und niemand Schaden tun.