Und setzten Weiber sich zur WehrAus Frömmigkeit – es scheint nur so!Für sie gibt´s keinen Himmel mehr,Wenn Jugendlust und Schönheit floh –Ja, thät das Küssen es allein:Es würd´ ein Weib das andre frein!
Doch Lieb, in Frauenaugen erst gelernt,Lebt nicht allein, vermauert im Gehirn,Nein, mit der Regung aller edler GeisterStrömt sie gedankenschnell durch jede KraftUnd zeugt jedweder Kraft zwiefache Kraft,Weit höher als ihr Wirken und ihr Amt.Die feinste Schärfe leiht sie dem Gesicht:Wer liebt, des Auge schaut den Adler blind!Wer liebt, des Ohr vernimmt den schwächsten Laut.
Das Fest ist jetzt zu Ende.Unsere Spieler, wie ich euch sagte, waren GeisterUnd sind aufgelöst in Luft, in dünne Luft.Wie dieses Scheines lockrer BauSo werden die wolkenhohen Türme, die Paläste,Die hehren Tempel, selbst der große Ball.Ja, was nur Teil hat, untergehn,Und, wie dieses leere Schaugepräng erblaßt,Spurlos verschwinden.Wir sind solcher Stoff wie der zum Träumen,Unser kleines Leben umfaßt ein Schlaf,-Ich bin gereizt, HerrHabt Geduld mit mir. Mein alter Kopf ist schwindlicht.Seid wegen meiner Schwäche nicht besorgt.
Oft ists der eigne Geist, der Rettung schafft,Die wir beim Himmel suchen. Unsrer KraftVerleiht er freien Raum, und nur dem Trägen,Dem Willenlosen stellt er sich entgegen.Mein Liebesmut die höchste Höh ersteigt –Doch naht mir nicht, was sich dem Auge zeigt.Des Glückes weitsten Raum vereint Natur,Daß sich das Fernste küßt wie Gleiches nur.Wer klügelnd abwägt und dem Ziel entsagt,Weil er vor dem, was nie geschehn, verzagt,Erreicht das Größte nie. Wann rang nach Liebeein volles Herz und fand nicht Gegenliebe?
Des Liebchens Augen sind nicht wie der Sonne Licht,Korallen sind viel röter als ihr Lippenpaarund weiß wie Schnee ist ihre Brust beileibe nicht,ein krauser Bund aus schwarzen Fäden ist ihr Haar.Ich sah damastne Rosen, weiße und auch rote,auf ihren Wangen hab ich solche nie gesehen;Parfüms verbreiten meistens eine bessre Noteals Düfte, die aus meines Liebchens Atem wehen.Ich höre sie sehr gerne reden, aber sie,das weiß ich, klingt nicht wie Musik der Himmelssphäre;auch eine Göttin schreiten sah ich leider nie,mein Liebchen, wenn es läuft, folgt ganz der Erdenschwere.Und dennoch, Liebe, bist du himmlisch rein und selten,dass die Vergleiche lügen und für dich nicht gelten.
my mistress eyes are nothing like the sunCoral is far more red than her lips redif snow be white why then her breasts are dunif hairs be wires black wires grow on her headI habe seen roses damask´d red and white but no such roses see i on her cheeksand in some perfumes is there more delight than in the breath that from my mistress reeksi love to hear her speak yet well i know that music hath a far more pleasing soundi grant i never saw a goddess gomy mistress when she walks treats on the groundand yet by heaven i think my love as rareas any she belied with false compare
Das Mägdlein saß singend am Feigenbaum früh,Sing Weide, grüne Weide!Die Hand auf dem Busen, das Haupt auf dem Knie,Sing Weide, Weide, Weide!Das Bächlein, es murmelt und stimmet mit ein;Sing Weide, grüne Weide!Heiß rollt ihr die Trän und erweicht das Gestein;Sing Weide, Weide, Weide!Von Weiden all flecht ich mir nun den Kranz –Sing Weide, grüne Weide!O scheltet ihn nicht, sein Zorn ist mir recht –Sing Weide, Weide, Weide!Ich nannt ihn du Falscher! Was sagt er dazu?Sing Weide, grüne Weide!Seh ich nach den Mädeln, nach den Buben sieh du!Sing Weide, Weide, Weide!
Nichts kann den Bund zwei treuer Herzen hindern,Die wahrhaft gleichgestimmt. Lieb´ ist nicht Liebe,Die Trennung oder Wechsel könnte mindern,Die nicht unwandelbar im Wandel bliebe.O nein! Sie ist ein ewig festes Ziel,Das unerschüttert bleibt in Sturm und Wogen,Ein Stern für jeder irren Barke Kiel, –Kein Höhenmaß hat seinen Werth erwogen.Lieb´ ist kein Narr der Zeit, ob RosenmundeUnd Wangen auch verblühn im Lauf der Zeit –Sie aber wechselt nicht mit Tag und Stunde,Ihr Ziel ist endlos, wie die Ewigkeit.Wenn dies bei mir als Irrthum sich ergiebt,So schrieb ich nie, hat nie ein Mann geliebt.
Was Brot dem Leibe, bist du meiner Seele,was dürrer Saat der Regen, bist du mir,der ich um deine Ruh mich rastlos quälewie es dem Geizhals geht mit seiner Gier.Bald möcht´ ich prahlend meinen Schatz genießen,bald zittre ich, daß die Zeit ihn bald mir stiehlt;bald wünsche ich, ganz mit dir mich einzuschließen, bald, daß mein Glück sich aller Welt empfiehlt.Bald schwelgt mein Blick in deiner Schönheit Fülle,um bald nach deinem Blicke zu verschmachten,und keine andre Lust bleibt Wunsch und Wille,als deiner Lust beseligt nachzutrachten.So fühl ich täglich, wechselnd auf der Stelle,mich bald im Himmel, bald mich in der Hölle.
Das blanke GoldMacht Weiß aus Schwarz, aus Häßlich Schön,Macht Unrecht recht, Schlecht gut, Alt jung, Feig´ tapfer;Es lockt den Priester fort von dem Altare,Reißt Halbgenes´nen weg das Schlummerkissen.Ja, dieser gelbe Sklave löst und bindetGeweihte Bande, segnet den Verfluchten,Macht selbst den Aussatz lieblich; hilft dem DiebZu Ämtern, Titeln, Ehr- und Anerkennung,Und schafft der überjähr´gen Witwe Freier.