Kopfseite.Es sei die Frau der Ehe Herz,Der Mann, er sei der Geist. So sindDie beiden dann im treuen BundErst ein vollendet Menschenkind.Schriftseite.Er ist zu reichem Weib gekommen.Sie hat sich ihn zur Frau genommen.
Im Meinungskampf zu allen ZeitenDie gleichen Waffen Sieg erstreiten:Es sind die schärfsten ZungenUnd allerstärksten Lungen.Da hat die Wahrheit liebe Not -Sie wird zumeist geschlagen tot.
Kennt ihr der starken Liebe heiße Flammen,Die in das Herz vom Himmel stürzen nieder,Zum Himmel auf die Herzen reißen wieder?Ihr kennt sie nicht und wollt sie doch verdammen!Was diese Gluten einten, hält zusammen!Ein Gott, der mit dem Zucken seiner LiderDie Erde schüttert, kann´s nicht trennen wieder,Denn ewig lohen solcher Liebe Flammen.Sie trotzt dem kalten Spott der Herzensdamen,Die nur für sich vermögen zu erwarmen,Sie schreitet selig auf den trübsten Wegen,In eigner Brust des Himmels reichsten Segen,Sie lacht des Elends und sie lacht der Noth,Sie trotzt der Welt, der Hölle und dem Tod.
Wer in sich pflegt den Geist der LiebeDem lebt er in der ganzen Welt,Dem sprüht er nachts aus tausend SternenUnd tags vom lichten Himmelszelt.Wer in sich nährt den Geist des Hasses,Aus dem tritt finster er herausUnd löscht die Liebe in den SternenUnd löscht sie in den Sonnen aus.
Ich sitze manchen langen TagMit meinem Kind am grünen Hag,Wo ich an seinem Herzen lag,Am Herzen lag!Da nahm er mich in seinen ArmUnd küßte mich so warm, so warm –Davon mir wurde bittrer Harm,Ja bittrer Harm.Sie stießen aus dem ElternhausIn Nacht und Elend mich hinaus –Da ging mir wohl das Lachen aus,Das Lachen aus.Ich wäre tot schon sicherlich,Du armes Kind erbarmest mich,Möcht´ fluchen dir und küsse dich,Und küsse dich!
Um mich ist tiefe, dunkle Nacht,Da denke ich der Lieben mein,Und schau´, da treten alle sieGar sacht und still zu mir herein.Das Mütterchen, das treue kommt,Auf meines Mädchens Arm gelehnt;Sie fühlten ja, wie sich mein HerzSo schmerzlich heiß nach ihnen sehnt.Ich halte beider Hände fest,So froh, wie ein beschenktes Kind,Bis mir vor lauter, lauter GlückDie Augen zugefallen sind.
Beschaut man sich die Schreibenden,Mit Lyrik handeltreibenden,Die Frauen, die Romane lesenden,Die Männer, die Epos hegenden,Die Mädchen, die Sprache verhunzenden,Die Knaben, die lüstern grunzenden,Sich selbst vergötternden,Und andere zerschmetternden,Die Menge, die babbelnde,Parnaß umzappelnde:Dann schreit sogar der FreigesinnteNach der Verstaatlichung der Tinte.
Wenn auch die ganze Welt Dich lobtUnd man nur Gutes von Dir sagt,So bist Du doch ein armer Mann,Wenn Dich das eigne Herz verklagt.Und wenn man Böses von Dir sagt,Laß, Freund, es Dich bekümmern nicht,Du kannst mit freier Stirne geh´n,Wenn frei das eigne Herz Dich spricht.