Tod, dir zum RaubeFiel eine Welt,Die du dem StaubeWieder gesellt.Hoffen und Sehnen,Schimmerndes Los,Wunden und ThränenDecket das Moos.Wer kann ermessen,Was sie erstrebt?Schon ward´s vergessen,Daß sie gelebt.
Oft stellt sich jene Zeit mir dar,wo ich ein frohes Kind noch warund oft am knisternden Kaminmich wiegte auf des Vaters Knien.Und wenn der Abend still genaht,die Mutter um ein Märchlein bat,wo sie dann freundlich ausgestelltvor meinem Blick die Zauberwelt:Mit Bäumen, welche ewig grünen,mit Blumen, welche nie verblüh´n,mit Schlössern von Diamantenstein,mit Rittern, Riesen, Zwergen, Fei´n.
Zur weißen Gans sprach einst vertraulich eine graue:"Laß uns spazieren gehn nach jener grünen Aue;Dort tun wir beide uns im jungen Grase gütlich,Denn in Gesellschaft gackt es sich doch gar gemütlich.""Nein", sprach die weiße Gans, "da muß ich refüsieren,Mit meinesgleichen nur geh´ ich am Tag spazieren,Vertraulichkeit mit dir gereichte nur zur Schande,Zwar bin ich eine Gans, doch eine Gans von Stande."
O Liebe, deine GedankenSind höher als Himmelshöh!O Liebe, deine GedankenSind tiefer als die See!O Liebe, deine GedankenSind schneller als der Wind,Und leuchtender viel tausendmal,Als Sonnenstrahlen sind.
Der du der Freund der Kinder bistIm, Himmel und auf Erden,Laß auch mein Kind, Herr Jesu Christ,Dein liebes Kindlein werden.Mit lieb und Glauben mach ihm weitDas Herz und lehr es tretenVor dinen Thron und allezeitRecht kindhaft zu dir beten.Und laß von deiner Gnade ScheinEs hell erleuchet stehenUnd bei ihm immer aus und einDes Himmels Engel gehen.
Liebe kann nur dich erhebenAus dem Staub, der dich umwallt;Liebe nur verleiht dem LebenHeilig göttliche Gestalt.Frei ist nur, wen sie bezwungen,Glücklich nur, wen sie beglückt,Mächtig nur, wen sie durchdrungen,Und nur schön, wen sie geschmückt.
Aus fernem Land,vom Meeresstrandauf hohen, luftigen Wegenfliegst, Schwalbe, duohne Rast und Ruhder lieben Heimat entgegen.So ohne Rastin freudiger Hastauf hohen, luftigen Wegenflieg ich unverwandtdem Heimatland,dem lenzgeschmückten,entgegen.
Du führtest einem heil´gen AmtAuf schönen Pfaden mich entgegenUnd hast die Kraft in mir entflammtUnd gossest auf mich deinen Segen,Und machtest sanft und leicht mein Joch:O Gott, wie glücklich bin ich doch!Der Friede wohn in meinem Haus,Es geht mich leuchtendem GefiederEin heit´rer Engel ein und aus,Erzählt mir Märchen, singt mir LiederUnd schenkt mir gold´ne Träume noch:O Gott, wie glücklich bin ich doch!Und einer heil´gen Flamme gleich,Die auf dem goldnen Leuchter glühet,Ist sie, die treu und anmutreichSich liebend nun um mich bemühetJe länger um so lieber noch:O Gott, wie glücklich bin ich doch!Es spielt um mich ein holdes Kind,Es grüßen helle Augensterne,Die Tage fliehen wie der Wind,Und von der Zukunft träum´ ich gerne;Mein Kind, ein Mann! erleb´ ich´s noch?O Gott, wie glücklich bin ich doch!Wohl weiß auch ich, was Trübsal heißt,Und hab´s bei früher Zeit erfahren;Doch in dem Kampf erstarkt der Geist,Und die Geduld wächst mit den Jahren,Und Hoffnung bleibt am Grabe noch:O Gott, wie glücklich bin ich doch!
Das sind die schönsten Lieder,für die kein Wort genügt,um deren zarte Gliederkein Reimgewand sich fügt.Die tief in uns erklingen,und still in uns verweh´n,und doch zu denen dringen,die liebend uns versteh´n.