Den Blick ins Herz und frage dich,Ob drinnen aufgestelltDie Krippe mit dem Christuskind,Dem Herren aller Welt,Und ob das Kreuz dabei nicht fehltMit seinem blut´gen Schein;Für Bethlehem und GolgathaMuß Raum im Herzen sein!Und dann hinaus in alle Welt!Und wo noch weilt die Nacht,Verkünde du als MorgensternDen Tag, den Gott gemacht!Gründ´ überall ein Bethlehem,Wo man die Krippe sieht,Und überall ein Golgatha,Wo man am Kreuze kniet.
Der du der Freund der Kinder bistIm, Himmel und auf Erden,Laß auch mein Kind, Herr Jesu Christ,Dein liebes Kindlein werden.Mit lieb und Glauben mach ihm weitDas Herz und lehr es tretenVor dinen Thron und allezeitRecht kindhaft zu dir beten.Und laß von deiner Gnade ScheinEs hell erleuchet stehenUnd bei ihm immer aus und einDes Himmels Engel gehen.
Du führtest einem heil´gen AmtAuf schönen Pfaden mich entgegenUnd hast die Kraft in mir entflammtUnd gossest auf mich deinen Segen,Und machtest sanft und leicht mein Joch:O Gott, wie glücklich bin ich doch!Der Friede wohn in meinem Haus,Es geht mich leuchtendem GefiederEin heit´rer Engel ein und aus,Erzählt mir Märchen, singt mir LiederUnd schenkt mir gold´ne Träume noch:O Gott, wie glücklich bin ich doch!Und einer heil´gen Flamme gleich,Die auf dem goldnen Leuchter glühet,Ist sie, die treu und anmutreichSich liebend nun um mich bemühetJe länger um so lieber noch:O Gott, wie glücklich bin ich doch!Es spielt um mich ein holdes Kind,Es grüßen helle Augensterne,Die Tage fliehen wie der Wind,Und von der Zukunft träum´ ich gerne;Mein Kind, ein Mann! erleb´ ich´s noch?O Gott, wie glücklich bin ich doch!Wohl weiß auch ich, was Trübsal heißt,Und hab´s bei früher Zeit erfahren;Doch in dem Kampf erstarkt der Geist,Und die Geduld wächst mit den Jahren,Und Hoffnung bleibt am Grabe noch:O Gott, wie glücklich bin ich doch!
O Liebe, deine GedankenSind höher als Himmelshöh!O Liebe, deine GedankenSind tiefer als die See!O Liebe, deine GedankenSind schneller als der Wind,Und leuchtender viel tausendmal,Als Sonnenstrahlen sind.
Wenn die trüben Tage grauen,kalt und feindlich blickt die Welt,findet bald sich dein Vertrauenganz auf dich allein gestellt. -Aber in dich selbst verwiesenaus der alten Freuden Land,siehst du neuen Paradiesendeinen Glauben zugewandeutscher -Als dein Eigenstes erkennst du,was dir fremd und feind erschien,und mit neuem Namen nennst dudein Geschick und nimmst es hin. -Was dich zu erdrücken drohte,zeigt sich freundlich, atmet Geist,ist ein Führer, ist ein Bote,der dich hoch und höher weist.
Über Nacht, über Nachtkommt still das Leid,Und du bist erwacht,O traurige Zeit!Du grüßest den dämmernden MorgenMit Weinen und Sorgen.Über Nacht, über NachtKommt das stille Glück,Und du bist erwacht,O selig Geschick!Der düstere Traum ist zerronnenUnd Freude gewonnen.Über Nacht, über NachtKommt Freud und Leid,Und eh du´s gedacht,Verlassen dich beid Und gehen, dem Herren zu sagen,Wie du sie getragen.
Liebe kann nur dich erhebenAus dem Staub, der dich umwallt;Liebe nur verleiht dem LebenHeilig göttliche Gestalt.Frei ist nur, wen sie bezwungen,Glücklich nur, wen sie beglückt,Mächtig nur, wen sie durchdrungen,Und nur schön, wen sie geschmückt.
Das höchste Glück hat keine Lieder,Der tiefste Schmerz hat keinen Laut,Sie spiegeln beide still sich widerIm Tropfen, der vom Auge taut.So einen sich in stummen ZährenDas höchste Glück, das tiefste Leid,Bis sie in Liebe sich verklären,Anbetend in Gottseligkeit.
Komm, o Nacht! – und nimm mich hin,Daß ich schlafend mich vergesse,Länger nicht mit wachem SinnMeines Kummers Tiefen messe.Schlafe, müdes, wundes HerzDeine Klagen sind vergebens.Schlaf ist Balsam deinem Schmerz,Traum die Blüte meines Lebens.
Kleine Lerche, du steigstsingend auf luftiger Bahnfröhlich himmelan;aber wie hoch die Schwinge dich trug,immer neigstschweigend du wiederdeinen Flugtief zur Erde nieder,müde verlangend nach Ruh.Lerche, mein Bild bist du.