Das sind die Stunden, da ich mich finde.Dunkel wellen die Wiesen im Winde,allen Birken schimmert die Rinde,und der Abend kommt über sie.Und ich wachse in seinem Schweigen,möchte blühen mit vielen Zweigen,nur um mit allen micht einzureigenin die einige Harmonie...
Der Name ist uns wie ein Licht hart an die Stirn gestellt. Da senkte sich mein Angesicht vor diesem zeitigen Gericht und sah (von dem es seither spricht) dich, großes dunkelndes Gewicht an mir und an der Welt.Du bogst mich langsam aus der Zeit, in die ich schwankend stieg; ich neigte mich nach leisem Streit:jetzt dauert deine Dunkelheit um deinen sanften Sieg.Jetzt hast du mich und weißt nicht wen, denn deine breiten Sinne sehn mir, daß ich dunkel ward. Du hältst mich seltsam zart und horchst, wie meine Hände gehn durch deinen alten Bart.
Sieh, wie sie zu einander erwachsen:in ihren Adern wird alles Geist.Ihre Gestalten beben wie Achsen,um die es heiß und hinreißend kreist.Dürstende, und sie bekommen zu trinken,Wache und sieh: sie bekommen zu sehn,Lass sie ineinander sinken,um einander zu überstehn.
Das ist mein Streit: Sehnsuchtgeweiht durch alle Tage schweifen. Dann, stark und breit, mit tausend Wurzelstreifen tief in´s Leben greifen und durch das Leid weit aus dem Leben reifen, weit aus der Zeit!
Seltsam lächelnd schob der Laborantden Kolben fort, der halbberuhigt rauchte.Er wußte jetzt, was er noch brauchte,damit der sehr erlauchte Gegenstandda drin entstände. Zeiten brauchte er,Jahrtausende für sich und diese Birne,in der es brodelte; im Hirn Gestirneund im Bewußtsein mindestens das Meer.Das Ungeheuere, das er gewollt,er ließ es los in dieser Nacht. Es kehrtezurück zu Gott und in sein altes Maß;Er aber, lallend wie ein Trunkenbold,lag über dem Geheimfach und begehrteden Brocken Gold, den er besaß.
Ach, wie ihr heimlich vergeht!Wer hat es verstanden,daß ihr den Nachen gedrehtohne zu landen?Keiner erfaßt es. Wo singtrühmend ein Mund?Alles vertaucht und ertrinkt,drängt sich am Grund.Drüberhin treibt uns der Schwung,wie das Gefäll ihn leiht ...Nichtmal zur Spiegelungbleibt uns Zeit
Borgeby-Gård Komm gleich nach dem Sonnenuntergange, sieh das Abendgrün des Rasengrunds; ist es nicht, als hätten wir es lange angesammelt und erspart in uns, um es jetzt aus Fühlen und Erinnern, neuer Hoffnung, halbvergessnem Freun, noch vermischt mit Dunkel aus dem Innern, in Gedanken vor uns hinzustreun unter Bäume wie von Dürer, die das Gewicht von hundert Arbeitstagen in den überfüllten Früchten tragen, dienend, voll Geduld, versuchend, wie das, was alle Maße übersteigt, noch zu heben ist und hinzugeben, wenn man willig, durch ein langes Leben nur das Eine will und wächst und schweigt.
Mich rührt so sehrböhmischen Volkes Weise,schleicht sie ins Herz sich leise,macht sie es schwer. Wenn ein Kind sachtsingt beim Kartoffeljäten,klingt dir sein Lied im spätenTraum noch der Nacht.Magst du auch seinweit über Land gefahren,fällt es dir doch nach Jahrenstets wieder ein.
Ich finde dich in allen diesen Dingen,denen ich gut und wie ein Bruder bin;als Samen sonnst du dich in dem Geringenund in dem Großen gibst du groß dich hin...Das ist das wundersame Spiel der Kräfte,daß sie so dienend durch die Dinge gehn:in Wurzeln wachsend, schwindend in die Schäfteund in den Wipfeln wie ein Auferstehn.
Ist dieses Bette nicht wie eine Küste,ein Küstenstreifen nur, darauf wir liegen?Nichts ist gewiß als deine hohen Brüste,die mein Gefühl in Schwindeln überstiegen.Denn diese Nacht, in der so vieles schrie,in der sich Tiere rufen und zerreißen,ist sie uns nicht entsetzlich fremd? Und wie:was draußen langsam anhebt, Tag geheißen,ist das uns denn verständlicher als sie?Man müßte so sich ineinanderlegenwie Blütenblätter um die Staubgefäße:so sehr ist überall das Ungemäßeund häuft sich an und stürzt sich uns entgegen.Doch während wir uns aneinanderdrücken,um nicht zu sehen, wie es ringsum naht,kann es aus dir, kann es aus mir sich zücken:denn unsre Seelen leben von Verrat.