In der Tiefe meines Geistes gibt es ein Lied,das Worte nicht fassen können;Ein Lied, das aus einem Samen meines Herzenswächst und nicht als Tinte fließt auf das Papier.Mit einem lichten Mantel umschließt es mein Gefühl,Zergeht auf meiner Zunge nicht wie Speichel.Wie soll ich es entlassen, wenn nicht als einen Seufzer,Wobei ich fürchte, daß es sich in Luft auflöst?Wem werde ich dieses Lied singen, das keinen Wohnort kennt?Als meinen Geist?Ich bange drum, der Menschen Ohren sind so hart.
Was du für häßlich hältst, ist es nicht das, was du niemals versucht hast zu erreichen und dessen Sinn zu verstehen du niemals wünschtest? Wenn es Häßliches gibt, so sind es die Schuppen auf unseren Augen und das Wachs, das unsere Ohren verstopft. Mein Freund, nenne nichts häßlich außer der Furcht deiner Seele angesichts ihrer eigenen Erinnerungen.
Gott hat deinem Geist Flügel verliehen,mit denen du aufsteigen kannstins weite Firmament der Liebe und der Freiheit.Und du jammervolles Geschöpf stutzt diese Flügel mit eigener Handund läßt zu, daß deine Seelewie ein Insekt am Boden dahinkriecht.
Liebet einander,doch macht die Liebe nicht zur Fessel:Schaffet eher daraus ein webendes Meerzwischen den Ufern eurer Seelen.Füllet einander den Kelch,doch trinket nicht aus einem Kelche.Gebt einander von eurem Brote,doch esset nicht vom gleichen Laibe.Singet und tanzet zusammen und seid fröhlich,doch lasset jeden von euch allein sein.Gleich wie die Saiten einer Laute allein sind,erbeben sie auch von derselben Musik.Gebet einander eure Herzen,doch nicht in des andern Verwahr.Denn nur die Hand des Lebensvermag eure Herzen zu fassen.Und stehet beieinander,doch nicht zu nahe beieinander:Denn die Säulen des Tempels stehen einzeln,und Eichbaum und Zypressewachsen nicht im gegenseitigen Schatten.
Niemand kann euch etwas eröffnen, das nicht schon im Dämmerneures Wissens schlummert. Der Lehrer, der zwischen seinen Jüngern im Schatten des Tempels umhergeht, gibt nicht von seiner Weisheit, sondern eher von seinem Glauben und seiner Liebe. Wenn er wirklich weise ist, fordert er euch nicht auf, ins Haus seiner Weisheit einzutreten, sondern führt euch an die Schwelle eures eigenen Geistes.