Mit roten Feldmohnblumenhatt´ ich dein Haar geschmückt,die roten Blumenblätterdie sind nun alle zerdrückt.Du bist zu mir gekommenbeim Abendsonnenschein,und als die Nacht hereinbrach,da ließest du mich allein.Ich höre die Stille rauschenund sehe die Dunkelheit sprühn,vor meinen träumenden Augenpurpurne Mohnblumen blühn.
Es steht ein Stein am Wege, Ein alter, grauer Stein; Es grub in ihn der Steinmetz Kreuz und Beil hinein. Als Untatsangedenken Er dort am Wege steht; So meldet die Bauernkunde, Die von dem Steine geht. Keiner wurde vergessen, Jedem ward sein Teil; Ein Kreuz bekam der eine, Der andere das Beil.
Und daß ich eine Jungfer binund habe keinen Mannund noch nicht weiß, was Liebe ist,das steht mir wenig an.Was hilft mir denn mein Jungfernkranz,hab ich ihn ganz allein,ich trag ihn zwanzig Jahre lang,bald wird verwelkt er sein.Verwelken aber soll er nichtvor Sonne und vor Wind,ich häng ihn abends in den Tau,bis daß ihn einer findt.Und wer ihn findt, das sag ich frei,ihn auch behalten kann;ich trug ihn zwanzig Jahre lang,mir liegt nichts mehr daran.
Am Wirtshaus an der Straße Sieben Birkenbäume stehn; Die sieben grünen Bäume, Die will ich gar nicht sehn. Die Sieben, ja die Sieben Ist eine böse Zahl; Sieben wunderschöne Mädchen, Die liebte ich einmal. Sechs Rosen ohne Dornen Die waren mein fürwahr; Die siebte, die ich pflückte, Voll Dorn und Distel war. Die siebte von den Sieben Die Kunst sie wohl verstand; Sie führt mich zum Altare Mit ihrer weißen Hand. Die sieben Birkenbäume, Die gehen hin und her; Ade, ihr roten Rosen, Ich pflücke keine mehr.
Was sehen denn die Leute Mich bloß so eigen an? Als wüßten sie es alle, Was keiner wissen kann. Ich glaube gar, sie lesens Mir ab von dem Gesicht, Als ob sie´s alle wissen, Und das dürfen sie doch nicht. Das Wasser in dem Brunnen, Das sagt es mir sogleich; Meine Augen die sind trübe, Meine Wangen die sind bleich. Das Wasser in dem Brunnen, Verschweigt wohl, was es weiß; So kühl ist ja das Wasser, Die Reue, die ist heiß. Die Reue, ja die Reue, Die brennet gar zu sehr; Das tiefe tiefe Wasser Das gibt nichts wieder her.
Herzblatt am Lindenbaum,Du grüner Maientraum,Es sang die NachtigallIhren süßen Schall;Sang Liebe, sang Leide,Sang Freud und sang Leid,Lang ist das Leben,Aber kurz die Maienzeit.Schöne Zeit ist längst vorbeiWelk ist der grüne Mai,Nachtigall singt nicht mehr,Der Lindenbaum steht leer;Aus Liebe ward Leide,Aus Liebe ward Leid,Lang ist das Leben,Aber kurz die Maienzeit.Will in den Garten gehn,Wo die letzten Rosen stehn,Aber o weh, o weh,Da liegt der Schnee;Schnee der tut wehe,Schnee der bringt Leid,Lang ist das Leben,Aber kurz die Maienzeit.
Nun hat es sich gewendet, das grüne Buchenblatt, nun hat es sich geendet, was mich erfreuet hat. Die Rose hat verloren die roten Blüten all, was du mir hast geschworen, es war ein leerer Schall. Das Blatt am Buchenbaume gibt keinen Schatten mehr, dem allerschönsten Traume blüht keine Wiederkehr.