Nun hat es sich gewendet, das grüne Buchenblatt, nun hat es sich geendet, was mich erfreuet hat. Die Rose hat verloren die roten Blüten all, was du mir hast geschworen, es war ein leerer Schall. Das Blatt am Buchenbaume gibt keinen Schatten mehr, dem allerschönsten Traume blüht keine Wiederkehr.
Herzblatt am Lindenbaum,Du grüner Maientraum,Es sang die NachtigallIhren süßen Schall;Sang Liebe, sang Leide,Sang Freud und sang Leid,Lang ist das Leben,Aber kurz die Maienzeit.Schöne Zeit ist längst vorbeiWelk ist der grüne Mai,Nachtigall singt nicht mehr,Der Lindenbaum steht leer;Aus Liebe ward Leide,Aus Liebe ward Leid,Lang ist das Leben,Aber kurz die Maienzeit.Will in den Garten gehn,Wo die letzten Rosen stehn,Aber o weh, o weh,Da liegt der Schnee;Schnee der tut wehe,Schnee der bringt Leid,Lang ist das Leben,Aber kurz die Maienzeit.
Rose weiß, Rose rot,was wird aus mir und dir?Ich glaube gar, es fiele Schnee,dein Herz ist nicht bei mir,nicht bei mir, geht andern Gang,falsches Lied der Vogel sangvon mir und dir.
Das Wiesengras ist lang und weich,Die Sonne flammt und glüht,Um rote Disteln zittert die Luft,Die ganze Wiese blüht.Wie Wachen, stark und scharf bewehrt,Die Disteln uns umblühn,Weich ist und lang das WiesengrasUnd deine Lippen glühn.Deine glühenden Lippen zittern leicht,Wie Blumenblätter im Wind,Deine Lippen, die viel roter nochWie die roten Blumen sind.Ich sehe die roten Blumen nicht,Ich sehe dich nur anUnd küsse deinen roten Mund,Solange ich küssen kann.
Du hast mein Herz gefangenmit deiner weißen Hand,du hast mein Herz bestricketmit einem roten Band.Ich komm zu dir gegangen,mein Herz gib wieder her;denn da, wo es geschlagen,ist alles taub und leer.Was willst du mit zwei Herzen,drum gib zurück es mir;und willst du es behalten,so gib mir deins dafür.
Du bist als wie ein Distelkraut,Das sticht den, der es bricht,Und wer da Blumen pflücken geht,Die Distel nimmt er nicht.Was hilft die schönste Blume mir,Kann sie nicht werden mein,Was hilft das schönste Mädchen mir,Schlaf ich des Nachts allein.Ein Mädchen, das nicht lieben will,Kein einer nach ihr sieht,Es steht da wie ein Distelkraut,Das ungepflückt verblüht.Ein Mädchen, das kein Lieben kennt,Das bleibt die Nacht allein,Die eine Nacht, die andre Nacht,Im dustren Kämmerlein.