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Trink´ ich ihn, den Saft der Reben,
Eduard Mörike
gleich erwärmet meine Seele
und beginnt in hellen Tönen
einen Preisgesang der Musen.
Trink´ ich ihn, den Saft der Reben,
alsbald streu´ ich meinen Kummer,
all´ mein Zweifeln, all´ mein Sorgen
in den Braus der Meereswinde.
Trink´ ich ihn, den Saft der Reben,
läßt mich Bakchos, der der Scherze
Bande löset Blumen atmend,
süß berauscht im Tanze schwanken.
Trink´ ich ihn, den Saft der Reben,
wind´ ich Blumen mir zu Kränzen,
schmücke meine Stirne, singe
von des Lebens stillem Glücke.
Trink´ ich ihn, den Saft der Reben,
mag ich, schön von Salbe duftend,
und im Arm das Mädchen haltend,
gerne nach Kythere singen.
Trink´ ich ihn, den Saft der Reben,
wie entzückt ein Kreis von Mädchen
mich, wo volle, tiefe Becher
erst mir Geist und Sinn erweitern!
Trink´ ich ihn, den Saft der Reben,
mir vor Tausenden gewinn´ ich,
was ich scheidend mit mir nehme;
doch den Tod teil´ ich mit Allen.