Da meine lippen reglos sind und brennen,Beacht ich erst, wohin mein fuß geriet:In andrer herren prächtiges gebiet.Noch war vielleicht mir möglich, mich zu trennen;Da schien es, daß durch hohe gitterstäbeDer blick, vor dem ich ohne laß gekniet,Mich fragend suchte oder zeichen gäbe.
Ich weiß du trittst zu mir ins haus Wie jemand der an leid gewöhnt Nicht froh ist wo zu spiel und schmaus Die saite zwischen säulen dröhnt.Hier schreitet man nicht laut nicht oft · Durchs fenster dringt der herbstgeruch Hier wird ein trost dem der nicht hofft Und bangem frager milder spruch.Beim eintritt leis ein händedruck · Beim weiterzug vom stillen heim Ein kuß – und ein bescheidner schmuck Als gastgeschenk: ein zarter reim.
Wir schreiten auf und ab im reichen flitterDes buchenganges beinah bis zum toreUnd sehen außen in dem feld vom gitterDen mandelbaum zum zweitenmal im flore.Wir suchen nach den schattenfreien bänkenDort wo uns niemals fremde stimmen scheuchten,In träumen unsre arme sich verschränken,Wir laben uns am langen milden leuchten.Wir fühlen dankbar wie zu leisem brausenVon wipfeln strahlenspuren auf uns tropfenUnd blicken nur und horchen wenn in pausenDie reifen früchte auf den boden klopfen.
Vöglein, Vöglein mit den Schwingen, Mit den Äuglein schwarz und klein, Laß uns mit einander singen, Laß uns liebe Freunde sein! Vöglein hüpfte auf den Bäumen, Endlich es mit Sang begann: Du kannst nur von Freiheit träumen, Dich seh´ ich als Fremdling an! Mensch, auch Du hast Deine Schwingen, Äuglein klar und hell und rein, Könntest Freiheit dir erringen, Dann erst laß uns Freunde sein!
Du schlank und rein wie eine flammeDu wie der morgen zart und lichtDu blühend reis vom edlen stammeDu wie ein quell geheim und schlichtBegleitest mich auf sonnigen mattenUmschauerst mich im abendrauschErleuchtest meinen weg im schattenDu kühler wind du heißer hauchDu bist mein wunsch und mein gedankeIch atme dich mit jeder luftIch schlürfe dich mit jedem trankeIch küsse dich mit jedem duftDu blühend reis vom edlen stammeDu wie ein quell geheim und schlichtDu schlank und rein wie eine flammeDu wie der morgen zart und licht.
Ich sah sie zum erstenmal … sie gefiel mir nicht:Es ist an ihr nichts schönesAls ihre schwarzen schwarzen haare.Mein mund berührte sie flüchtig eines tagsUnd sehr gefielen mir ihre haareUnd auch ihre hand…Es ist an ihr nichts schönesAls ihre haare – ja – und ihre feine hand.Ich drückte sie etwas wärmer eines tagsUnd sehr gefiel mir ihre handUnd auch ihr mund.Heute ist nichts mehr an ihrWas mir nicht sehr gefieleWas ich nicht glühend anbetete.
Ihr tratet zu dem herdeWo alle glut verstarb,Licht war nur an der erdeVom monde leichenfarb.Ihr tauchtet in die aschenDie bleichen finger einMit suchen tasten haschen –Wird es noch einmal schein!Seht was mit trostgebärdeDer mond euch rät:Tretet weg vom herde,Es ist worden spät.
Wer je die flamme umschrittBleibe der flamme trabant!Wie er auch wandert und kreist:Wo noch ihr schein ihn erreichtIrrt er zu weit nie vom ziel.Nur wenn sein blick sie verlorEigener schimmer ihn trügt:Fehlt ihm der mitte gesetzTreibt er zerstiebend ins all.
Kreuz der straße…Wir sind am end.Abend sank schon…Dies ist das end.Kurzes wallenWen macht es müd?Mir zu lang schon…Der Schmerz macht müd.Hände lockten:Was nahmst du nicht?Meine straßeDu ziehst sie nicht.Tränen fallenDu siehst sie nicht.