Fenster wo ich einst mit dirAbends in die landschaft sahSind nun hell mit fremdem licht.Pfad noch läuft vom tor wo duStandest ohne umzuschaunDann ins tal hinunterbogst.Bei der kehr warf nochmals aufMond dein bleiches angesicht . . .Doch es war zu spät zum ruf.Dunkel – schweigen – starre luftSinkt wie damals um das haus.Alle freude nahmst du mit.
Wir schreiten auf und ab im reichen flitterDes buchenganges beinah bis zum toreUnd sehen außen in dem feld vom gitterDen mandelbaum zum zweitenmal im flore.Wir suchen nach den schattenfreien bänkenDort wo uns niemals fremde stimmen scheuchten,In träumen unsre arme sich verschränken,Wir laben uns am langen milden leuchten.Wir fühlen dankbar wie zu leisem brausenVon wipfeln strahlenspuren auf uns tropfenUnd blicken nur und horchen wenn in pausenDie reifen früchte auf den boden klopfen.
Nun säume nicht, die Gaben zu erhaschenDes scheidenden Gepränges vor der Wende.Die grauen Wolken sammeln sich behende.Die Nebel können bald uns überraschen.Ein schwaches Flöten von zerpflücktem AsteVerkündet dir, daß letzte Güte weiseDas Land (eh es im nahem Sturm vereise)Noch hülle mit beglänzendem Damaste.Die Wespen mit den goldengrünen SchuppenSind von verschlossnen Kelchen fortgeflogen.Wir fahren mit dem Kahn im weiten BogenUm bronzebraune Laubes Inselgruppen.
Juli-Schwermut(An Ernest Dowson) Blumen des sommers duftet ihr noch so reich:Ackerwinde im herben saatgeruchDu ziehst mich nach am dorrenden geländerMir war der stolzen gärten sesam fremd.Aus dem vergessen lockst du träume: das kindAuf keuscher scholle ratend des ährengefildsIn ernte-gluten neben nackten schnitternBei blanker sichel und versiegtem krug.Schläfrig schaukelten wespen im mittagsliedUnd ihm träufelten auf die gerötete stirnDurch schwachen schutz der halme-schattenDes mohnes blätter: breite tropfen blut.Nichts was mir je war raubt die vergänglichkeit.Schmachtend wie damals lieg ich in schmachtender flurAus mattem munde murmelt es: wie bin ichDer blumen müd – der schönen blumen müd.
Kreuz der straße…Wir sind am end.Abend sank schon…Dies ist das end.Kurzes wallenWen macht es müd?Mir zu lang schon…Der Schmerz macht müd.Hände lockten:Was nahmst du nicht?Meine straßeDu ziehst sie nicht.Tränen fallenDu siehst sie nicht.
Dies leid und diese last: zu bannenWas nah erst war und mein.Vergebliches die arme spannenNach dem was nur mehr schein.Dies heilungslose sich betäubenMit eitlem nein und keinDie unbegründet sich sträubenDies unabwendbar-sein.Beklemmendes gefühl der schwereAuf müd gewordner peinDann dieses dumpfe weh der leereO dies: mit mir allein!
Es lacht in dem steigenden Jahr dir der Duft aus dem Garten noch leis. Flicht in dem flatternden Haar dir Eppich und Ehrenpreis. Die wehende Saat ist wie Gold noch, vielleicht nicht so hoch mehr und reich. Rosen begrüßen dich hold noch, ward auch ihr Glanz etwas bleich. Verschweigen wir, was uns verwehrt ist; geloben wir, glücklich zu sein, wenn auch nicht mehr uns beschert ist als noch ein Rundgang zu zwein.
Da meine lippen reglos sind und brennen,Beacht ich erst, wohin mein fuß geriet:In andrer herren prächtiges gebiet.Noch war vielleicht mir möglich, mich zu trennen;Da schien es, daß durch hohe gitterstäbeDer blick, vor dem ich ohne laß gekniet,Mich fragend suchte oder zeichen gäbe.
Komm in den totgesagten park und schau:Der schimmer ferner lächelnder gestade,Der reinen wolken unverhofftes blauErhellt die weiher und die bunten pfade.Dort nimm das zart gelb, das weiche grauVon birken und von buchs, der wind ist lau,Die späten rosen welkten noch nicht ganz,Erlese, küsse sie und flicht den kranz.Vergiß auch diese letzten astern nicht,Den purpur um die ranken wilder rebenUnd auch was übrig blieb vom grünen lebenVerwinde leicht im herbstlichen gesicht.
Du schlank und rein wie eine flammeDu wie der morgen zart und lichtDu blühend reis vom edlen stammeDu wie ein quell geheim und schlichtBegleitest mich auf sonnigen mattenUmschauerst mich im abendrauschErleuchtest meinen weg im schattenDu kühler wind du heißer hauchDu bist mein wunsch und mein gedankeIch atme dich mit jeder luftIch schlürfe dich mit jedem trankeIch küsse dich mit jedem duftDu blühend reis vom edlen stammeDu wie ein quell geheim und schlichtDu schlank und rein wie eine flammeDu wie der morgen zart und licht.