Zu einem weitberühmten Akrobaten,Der auch im Ringkampf manchen Preis gewann,Kam eine Dame, die von seinen TatenBegeistert war, und fleht ihn innig an:»Gebt, Lieber, Teurer, mir ein Autogramm!«Und grob und mürrisch frug der Starke: »Was?Was wollt ihr? Autogramm? was ist denn das?«»Ach, großer Meister, Liebling vieler Damen,Auf dieses Blatt schreibt bitte euren Namen!«Und mürrisch er: »Könnt mir gewogen bleiben,Laßt mich in Ruh! Ich kann nicht schreiben.«
Ein kleines heiteres Lied bin ich.Ich zieh´ durch die Lüfte und träume.Komm, mein Poet, und finde michUnd bringe mich in Reime.Dann nimm mich, lieber Musikant,Und, daß deine Kunst mich verschöne,Web´ mir ein freundlich schlicht´ GewandUnd kleide mich in Töne.Und nun, du sangesfrohe Brust,Nun laß mich lieblich erklingen,Und singe mich herzlich, denn du mußtMich in die Herzen singen.
Sie nennen es logische Klarheit,Wenn sie das Glauben entfernt,Und haben an Stelle der WahrheitDoch nur das Zweifeln gelernt.Sie machen von einem schönen WahnDurch häßliche Wahrheit dich frei;Sie lehren dich schwimmen im OceanMit einem Gürtel von Blei.
Hast du ein großes Glück errungen,So trag´ es mit Bescheidenheit:Der Quell vielleicht, aus dem´s entsprungen,Bracht einem Ander´n tiefes Leid.Und schlug ein Leid dir selber Wunden,So tröste dich mit edlem Mut, –Das Leiden, das du selbst empfunden,Vielleicht tut´s einem andern gut.
Vielleicht hat das Glück es gut gemeint,Wenn es versagt, was wir erbitten –Und vielleicht wollt´ es als unser FeindMit seinen Gaben uns überschütten;Es ward in Palästen schon viel geweintUnd viel schon gelacht in ärmlichen Hütten.
Einer sinnet und grübelt Nacht und Tag,Wie ein Serum er finden magGegen Krankheit und Todesnöten. –Einer sinnet und grübelt Nacht und Tag,Wie einen Sprengstoff er finden mag,Tausend Menschen im Nu zu töten. –Hier Streiter des Todes, da Streiter des Lebens –Das ist die Logik des menschlichen Strebens.
Wie das eine glückliche Stunde war,Voll Frohsinn, Kosen und Scherzen;Und wie der Weise und wie der NarrMit fröhlich waren von Herzen!Der Narr sprach lachend: »Ich hätte dich nichtFür so närrisch gehalten!« – Und leiseEntgegnet der andere mit ernstem Gesicht:»Und ich dich nicht für so weise!«
"Ich will, nehm´ jemals ich ein Weib,Mir strenge Auswahl gönnen,Hübsch muß sie sein und auch voll Geist,Und kochen muß sie können!"So sprach mein Freund und fand ein Weib,Dem diese Gaben sprießen;Hübsch ist sie, geistreich, kocht ja auch –´s ist nur nicht zu genießen!
Es zog durch die Straßen der lust´ge Humor.Ihm folgte laut lachend ein Menschenchor.Sie freuten der Späße sich, die er trieb,Und wie er auf die Narren hieb.Nun trat in sein Haus er, in sein Gemach,Und ein paar Menschen schlichen ihm nach.Ist er draußen so fröhlich – fiel ihnen ein –,Wie lustig muß er erst zu Hause sein!Doch es machte starr sie, was sie geschaut:Der Humor saß im Winkel und weinte laut.