Es zog des Weges eine lärmende Schaar,Die das Glück zu suchen gegangen war. –Ein Weib stand am Wege, verschleiert und stumm;Sie stürmten weiter und sah´n sich nicht um! –Das Weib schlug lächelnd den Schleier zurück;Sie waren vorbei schon. Es war das Glück.
Es sprach ein Weiser zu seinem SohnUnd hat es ihm auch geschrieben:"Du findest den schönsten Erdenlohn,Lernst du die Menschen lieben." –"Mein Sohn, du hast das Mädchen geküßt, –Mein Sohn, du bist nicht bei Sinnen!" –"Ei, Vater, ich dacht´ ja nur, ich müßt Doch bei einem Menschen beginnen." –
Sie nennen es logische Klarheit,Wenn sie das Glauben entfernt,Und haben an Stelle der WahrheitDoch nur das Zweifeln gelernt.Sie machen von einem schönen WahnDurch häßliche Wahrheit dich frei;Sie lehren dich schwimmen im OceanMit einem Gürtel von Blei.
Es blüht auf öder HaideEin winzig Blümelein;Es blickt aus tiefstem LeideEin stiller Hoffnungsschein. –Es dörrt ein Blatt die SonneAm blühenden Rosenstrauch;Es zieht durch die höchste WonneEin leiser Wehmuthshauch.
Es zog durch die Straßen der lust´ge Humor.Ihm folgte laut lachend ein Menschenchor.Sie freuten der Späße sich, die er trieb,Und wie er auf die Narren hieb.Nun trat in sein Haus er, in sein Gemach,Und ein paar Menschen schlichen ihm nach.Ist er draußen so fröhlich – fiel ihnen ein –,Wie lustig muß er erst zu Hause sein!Doch es machte starr sie, was sie geschaut:Der Humor saß im Winkel und weinte laut.
Vielleicht hat das Glück es gut gemeint,Wenn es versagt, was wir erbitten –Und vielleicht wollt´ es als unser FeindMit seinen Gaben uns überschütten;Es ward in Palästen schon viel geweintUnd viel schon gelacht in ärmlichen Hütten.
Wie das eine glückliche Stunde war,Voll Frohsinn, Kosen und Scherzen;Und wie der Weise und wie der NarrMit fröhlich waren von Herzen!Der Narr sprach lachend: »Ich hätte dich nichtFür so närrisch gehalten!« – Und leiseEntgegnet der andere mit ernstem Gesicht:»Und ich dich nicht für so weise!«
"Ich will, nehm´ jemals ich ein Weib,Mir strenge Auswahl gönnen,Hübsch muß sie sein und auch voll Geist,Und kochen muß sie können!"So sprach mein Freund und fand ein Weib,Dem diese Gaben sprießen;Hübsch ist sie, geistreich, kocht ja auch –´s ist nur nicht zu genießen!