Wenn die Tage des Jahres zu Ende sind,Dann trägt die heilige Mutter ihr KindHin zu der Menschen Hütten,Daß allen, die litten und stritten,Mit dem neuen Jahr und der neuen ZeitSei eine alte Gnade geweiht.Eine Gnad´, die auf der Weisheit ruht:Ein Kind ist glücklich, und Gott ist gut!Und wer das hört in der NeujahrsnachtUnd im Herzen erwägt und mit gutem Bedacht,der kann ja fürder nicht irre gehn;Und seine Augen nach Glück aussehn.Bleibe im Herzen den Kindern gleich,Denn ihrer ist das Himmelreich,Nicht nur der Himmel im Sternenzelt,Nein, auch der Himmel auf dieser Welt,In dem die süßesten Früchte stehnUnd die Ströme des Paradieses gehn.Doch die nach anderem Glücke zogen,Sind alle betrogen.Ein Kind ist glücklich und Gott ist gut;Wenn´s einer nur recht begreifen tut,Der ist der Weiseste, den es gab,Der lacht sich durchs Leben bis ans Grab.
Begraben unter dem BaumeLiegt mein ganzes Gut.Hatte ein liebes Mädel,War wie Milch und Blut.Was ich auch je im LebenErwerben und sparen sollt´,Gäb für den Schatz unterm BaumeAll mein Silber und Gold.
Sah auf meinen WegenEine Rose stehn,Lachte mir entgegenJung und morgenschön.Durft´ nicht lange sehenSchmelz und purpurrot,Mußte weitergehen -Röslein, schütz´ dich Gott!
Kathinka aus Eurich lief davonDem Ehemann, dem Saufpatron.Sie lief bis Malschwitz in toller Hast,Dort machte sie müde am Hügel Rast.Mit trübe geweinten ÄugeleinSah sie in Gottes Sonne hinein.O Hanzo, Hanzo, mein lieber Sohn,Hast du wohl jetzt dein Frühstück schon?O Maja, Maja, du Blümlein rot,Wer kocht dir heute dein Mittagbrot?Und du, mein Merten, du Kleinster mein,Wer singt dich heut in den Schlummer ein?Da weinte sie laut, da stand sie aufUnd nahm gen Eurich den raschen Lauf:Und schlüg er mir auch das Leben heraus,Ich kehre um und gehe nach Haus!
Hörst du, wie um unser HausGeht der Wind?Wein´ dir nicht die Augen aus,Liebes Kind!Wolke, Wind und HerzensgramBald vergeht,Blauer Himmel wundersamDrüber steht.Weine, weine nicht so sehr!Längst hat Ruh Eine, die – ´s ist lange her –Litt wie du.
Die Jugend wagt,Das Alter zagt,Wer recht hat, das ist schwer gesagt,Zu mutig´ Rößlein wird leicht matt,Ein feiger Esel seltern satt.
Und wenn auch nichts mehr auf Erden wärUnd alles freude- und liebeleer:Es blieben die Sterne in dunkler Nacht,Es blieben die Berge in weißer Pracht,Es blieb´ der selige KindertraumVom Gabentisch und vom Tannenbaum,Es blieb´ Weihnachten!Wollen alle in Demut trachten,Vor dem schlummernden JesuleinStille Kinder der Not zu sein.
Was drinnen tief im Herzen jugendlichen HerzenVon Gottes Hand geschrieben steht,All´ meine Freuden, alle Schmerzen,Die ganze Liebe und mein gut Gebet,Hab´ ich in meine Bücher hingesungen,Und ist der Sang, der so dem Mund entweicht,Lebendig in ein ander Herz gedrungen,So habe ich mein Ziel erreicht.