Begraben unter dem BaumeLiegt mein ganzes Gut.Hatte ein liebes Mädel,War wie Milch und Blut.Was ich auch je im LebenErwerben und sparen sollt´,Gäb für den Schatz unterm BaumeAll mein Silber und Gold.
Die Jugend wagt,Das Alter zagt,Wer recht hat, das ist schwer gesagt,Zu mutig´ Rößlein wird leicht matt,Ein feiger Esel seltern satt.
Ich hab´ dich so lieb, und du tust mir so weh,Was soll ich wohl dazu sagen?Es fiel auf mein Herz ein eiskalter SchneeIn prangenden Frühlingstagen.Nun wird wohl keine Ernte sein,Da alle Blüten gestorben,Und du - du hast um all meine PeinEin wenig Lust dir erworben.
Und wenn auch nichts mehr auf Erden wärUnd alles freude- und liebeleer:Es blieben die Sterne in dunkler Nacht,Es blieben die Berge in weißer Pracht,Es blieb´ der selige KindertraumVom Gabentisch und vom Tannenbaum,Es blieb´ Weihnachten!Wollen alle in Demut trachten,Vor dem schlummernden JesuleinStille Kinder der Not zu sein.
Kathinka aus Eurich lief davonDem Ehemann, dem Saufpatron.Sie lief bis Malschwitz in toller Hast,Dort machte sie müde am Hügel Rast.Mit trübe geweinten ÄugeleinSah sie in Gottes Sonne hinein.O Hanzo, Hanzo, mein lieber Sohn,Hast du wohl jetzt dein Frühstück schon?O Maja, Maja, du Blümlein rot,Wer kocht dir heute dein Mittagbrot?Und du, mein Merten, du Kleinster mein,Wer singt dich heut in den Schlummer ein?Da weinte sie laut, da stand sie aufUnd nahm gen Eurich den raschen Lauf:Und schlüg er mir auch das Leben heraus,Ich kehre um und gehe nach Haus!
Das Volkslied ist ein Findelkind,geboren an der Gassen,dort han die Eltern, freigesinnt,das Kleine liegen lassen.Da kam ein Wanderbursch daher,der packt es in sein Bündelund führt auf Fahrten kreuz und quermit sich das süße Kindel.Er füttert es mit blauer Luftund Licht vom Abendsterne,er hat´s getränkt mit Fliederduftund Weine aus der Taberne.Ließ taufen es nach frommem Brauchund tät´s im Singen üben,doch lehrt er ihm das Trinken auch,das Tanzen und das Lieben.Bei Hammerschlag und Funkengoldin eines Meisters Klause,da war die Jungfrau wunderholddas erstemal zu Hause.Doch grüßt sie auch den Bauersmannbeim Pfluge dort im Windeund führte ihm den Reigen andes Abends bei der Linde.Zog mit Soldaten in den Kriegund spornte sie zur Rache,und sang beim Kampf und sang beim Siegund sang auf stiller Wache,und sang mit nimmermüdem Sinn,wo sich nur Menschen fanden -:Da wurde sie die Königinin allen deutschen Landen.
Sah auf meinen WegenEine Rose stehn,Lachte mir entgegenJung und morgenschön.Durft´ nicht lange sehenSchmelz und purpurrot,Mußte weitergehen -Röslein, schütz´ dich Gott!
Jüngstens bin ich gegangenDraußen im stillen Feld,Rosen haben gehangenÜber der Abendwelt,Und die schönste von allenHab´ ich im Geiste geküßt,Die ist in Tau zerfallenDorten, wo Flandern ist.
Es hat ein RösleinIm Garten geblüht,In lichten FarbenHat´s herrlich geglüht.Doch eines Tages,Da war es geknickt,Hinab zur Erde,Zum Staube gedrückt.Wer ist die Blume,Gebrochen im Wahn?Und wer der Gärtner,Der es getan?