Sonnenschein und Blumenbeete,Alle Blüten sind ja dein!Denk´ nicht dran, wie oft verwehte,Was so schön im Frühlingsschein!Weiß und rote ApfelblütenBreiten über dich ihr Zelt;Kümmert´s dich, daß Stürme wütenUnd die Pracht zu Boden fällt?Willst du gar nach Früchten fragenIn des Baumes Blütezeit?Warum seufzen, warum klagen?Kommt ja ohnehin das Leid!Mögen bied´re VogelscheuchenKlappern doch auf ihrer Stang´,Schöner als ein ängstlich KeuchenKlingt ein lust´ger Vogelsang.Warum nur den Sperling jagenVon dem reichen Apfelbaum?Mag als Sanglohn ihm behagen,Daß dein Hoffen blieb ein Traum?Glaube, du gewinnst beim Tausche,Hast du statt der Frucht Gesang;Denke, daß die Zeit verrausche! –Auch die Jugend währt nicht lang.Ich will leben, ich will singen,Bis die letzte Hecke kahl.Mag, wer will den Acker düngenMit den Blättern, gelb und fahl!Auf den Zaun denn! draußen schimmert´s,Jedes Tierlein sucht sein Fest;Mir die Blumen; wen bekümmert´s,Wer da nimmt den toten Rest!
Ihr wollt nur lachen, buhlen, spielen,Ein wenig glauben, etwas fühlen.Ihr legt, was euch nur irgend drücktAuf den, der alles auf sich nahm,Als Gott ihn einst herabgeschickt.Doch weil er einmal zu euch kamUnd litt für euch im Dornenkranz,So denkt ihr nur an Spiel und Tanz.Ja, tanzt nur – doch wohin das führt,das lass´ ich dies Mal unberührt.
Eins fehlt! Erst Wille, ernst und echt,Löscht des Gesetzes Durst nach Recht.Erst mußt du wollen, und nicht nurDes Möglichen gemeine Spur,Nicht nur die Summe von Beschwerd Und Müh´, die eine Tat begehrt.Nein, wollen muß dein föhlicher MutDurch aller Schrecken Flut und Glut.Das ist kein Martertum, in WehnAm Pfahl des Kreuzes zu vergehn. –Zu wollen diesen Kreuzestod,Zu wollen diese Seelenqual,Zu wollen diese Fleischesnot:Erst das stellt dich zur Königswahl.
Wo der blaugraue Fjord die Küste zersägt,Der Eidervogel sein Nest aufschlägt.Er pflückt von der Brust sich den weichen Daun,Es traulich und warm in den Fels zu baun.Des Fjordfischers Herz hat für Mitleid nicht Raum;Er plündert das Nest bis zum letzten Flaum.Der Vogel, voll trotziger Lebenslust,Zerrupft sich von neuem die eigene Brust.Und aber geplündert, er bettet sich dochVon neuem sein Nest in ein wohlversteckt Loch.Doch wenn ihn das Schicksal zum dritten mal schlug,So hebt er die blutende Brust zum Flug –Und flieht aus dem kalten, ungastlichen LandGen Süden, gen Süden, nach sonnigerm Strand.