Man denkt wohl hin und her.
Manches könnt´ besser sein; –
Dies zu leicht – das zu schwer –
Groß oder klein.

Manchmal zu still die Welt,
manchmal zu toll –

Nichts geht wie´s soll.

Durst und kein Tropfen Wein –
Käs´ und kein Brod –
Zahnschmerz und Liebespein –
Überdruß – Noth!

Dieser wird wild darob,
Strampelt und schreit –
Wird wie ein Wüthrich grob –
Schafft sich nur Leid.

Jener, der winselt drum,
Jammer und acht
Weint viele Thränen drum,
Seufzt Tag und Nacht.

Und die Welt, wie sie will,
Geht ihren Lauf –
Hält sie kein Toben still –
Weinen nicht auf.

Was man nicht ändern kann,
Wie es auch zwickt –
Der ist am Besten dran,
Der sich drein schickt!

Heinrich Seidel

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deutscher Ingenieur und freier Schriftsteller
* 25.6. 1842 - Perlin, Mecklenburg
7.11. 1906 - Großlichterfelder bei Berl
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